Rüge
der nicht vorschriftsmäßigen Besetzung des erstinstanzlichen Gerichts
rechtslupe vom 21.12 2018 -
Der absolute Revisionsgrund der nicht vorschriftsmäßigen Besetzung des Gerichts (§ 547 Nr. 1 ZPO) ist
ein Verfahrensmangel, der gemäß § 576 Abs. 3, § 577 Abs. 2 Satz 3 ZPO im Rechtsbeschwerdeverfahren
grundsätzlich nur auf Rüge hin und nicht von Amts wegen beachtet werden darf. Die Rüge der nicht
vorschriftsmäßigen...
Die
vom öffentlichen Arbeitgeber veranlasste amtsärztliche Untersuchung – und der richtige Rechtsweg
rechtslupe vom 21.12 2018 -
Nach § 2 Abs. 1 ArbGG sind die Gerichte für Arbeitssachen allein für „bürgerliche Rechtsstreitigkeiten“
zuständig. Streitigkeiten zwischen Arbeitnehmer und (öffentlichem) Arbeitgeber im Zusammenhang mit
amtsärztlichen Untersuchungen des Arbeitnehmers beim Gesundheitsamt der Arbeitgeberin über Auskunfts,
Widerrufs, Unterlassungs, Schadensersatz- und Entschädigungsansprüche sowie über die Entfernung von
Gesundheitszeugnissen aus den Akten und...
Die Terrassentür der Betriebskantine – und die Mitbestimmung des Betriebsrats
rechtslupe vom 21.12 2018 -
Die Öffnungszeiten der einer Terrassentür der Betriebskantine während der Betriebszeiten unterliegen der
Mitbestimmung des Betriebsrats. In dem hier vom Landesarbeitsgericht Düsseldorf entschiedenen Fall
betreibt die Arbeitgeberin u.a. ein Theater. In dessen Erdgeschoss befindet sich eine Betriebskantine,
die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nicht aber vom Publikum genutzt werden kann....
Wahl zur Konzernschwerbehindertenvertretung – und der nicht bestehende
Konzernbetriebsrat
rechtslupe vom 21.12 2018 -
Die Errichtung einer Konzernschwerbehindertenvertretung setzt voraus, dass zum Zeitpunkt ihrer Wahl ein
Konzernbetriebsrat existiert. Andernfalls ist die Wahl der Konzernschwerbehindertenvertretung unwirksam.
Nach § 97 Abs. 2 Satz 1 SGB IX (jetzt § 180 Abs. 2 SGB IX) wählen die
Gesamtschwerbehindertenvertretungen eine Konzernschwerbehindertenvertretung, wenn nach den §§ 54 ff.
BetrVG ein...
Kein Zwang zum
„Home Office“
rechtslupe vom 21.12 2018 -
Der Arbeitgeber ist nicht allein wegen seines arbeitsvertraglichen Weisungsrechts berechtigt, dem
Arbeitnehmer einen Telearbeitsplatz („Home Office“) zuzuweisen. Lehnt der Arbeitnehmer die Ausführung
der Telearbeit ab, liegt deshalb keine beharrliche Arbeitsverweigerung vor. Eine aus diesem Grund
ausgesprochene Kündigung ist unwirksam. In dem hier vom Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg
entschiedenen Fall beschäftigte der Arbeitgeber...
Der falsche Rechtsweg – und die Zuständigkeit für Verweisungsbeschluss und
Nichtabhilfentscheidung
rechtslupe vom 21.12 2018 - Nach § 48 Abs. 1 Nr. 2 ArbGG ergeht der
Verweisungsbeschluss nach § 17a Abs. 4 GVG auch außerhalb der mündlichen Verhandlung stets durch die
Kammer, sofern er nicht lediglich die örtliche Zuständigkeit zum Gegenstand hat. Da es sich bei der
Entscheidung über die Abhilfe oder Nichtabhilfe um eine erneute...
Streik – und die Notdienstvereinbarung im Objektsicherheitsdienst
rechtslupe vom 21.12 2018 -
Einigen sich die Tarifpartner im Rahmen eines Arbeitskampfes nicht auf den Abschluss einer
erforderlichen Notdienstvereinbarung, kann der Notdienst durch die Arbeitsgerichte im Verfahren der
einstweiligen Verfügung geregelt werden. Eine Arbeitgeberin (hier: Objektsicherheitsdienst in einem
stillgelegten Kernkraftwerk) hat gegen die Gewerkschaft Anspruch auf Einrichtung eines Notdienstes aus
§§ 1004, 823 BGB...
Die teilweise beinahe erfolgreiche Eingruppierungsklage
rechtslupe vom 19.12 2018 -
Das Gericht ist nicht befugt, der Klage – bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen – (teilweise)
stattzugeben und festzustellen, dass eine Vergütung nach einer anderen -nicht vom Arbeitnehmer
begehrten- Entgeltgruppe zu zahlen ist, wenn eine solche Eingruppierung nicht Streitgegenstand ist. Die
gerichtliche Geltendmachung eines Anspruchs erfasst grundsätzlich auch einen Anspruch, der...
Eingruppierungsfeststellungsklage – und die hinreichende Bestimmtheit des
Klageantrags
rechtslupe vom 19.12 2018 -
Ein Eingruppierungsfeststellungsantrag ist hinreichend bestimmt, wenn er die Eingruppierungsordnung, die
Entgeltgruppe und die Entgeltstufe benennt. Nach § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO muss die Klageschrift die
bestimmte Angabe des Gegenstands und des Grundes des erhobenen Anspruchs sowie einen bestimmten Antrag
enthalten. Die Klagepartei muss eindeutig festlegen, welche Entscheidung sie...
Eingruppierungsfeststellungsklage – und das Feststellungsinteresse
rechtslupe vom 19.12 2018 -
Bei einer Eingruppierungsfeststellungsklage liegt regelmäßig das nach § 256 Abs. 1 ZPO erforderliche
Feststellungsinteresse liegt vor. Dieses ist nur dann gegeben, wenn durch die Entscheidung über den
Feststellungsantrag der Streit insgesamt beseitigt wird. Es fehlt, wenn durch die Entscheidung kein
Rechtsfrieden geschaffen wird, weil nur einzelne Elemente des Rechtsverhältnisses, abstrakte...
Höhergruppierung in der Freistellungsphase eines
Altersteilzeitarbeitsverhältnisses
rechtslupe vom 19.12 2018 -
Nach § 4 Abs. 1 Tarifvertrag für die Verbandsmitglieder der Tarifgemeinschaft der Deutschen
Rentenversicherung vom 23.08.2006 (TV-TgDRV) iVm. § 26 Abs. 1 TVÜ-TgDRV und § 12 TV-TgDRV ist ein
Arbeitnehmer in der Freistellungsphase der Altersteilzeit nicht von einer Höhergruppierung
ausgeschlossen, weil er aktuell keine Tätigkeit mehr ausübt...
Befristete Arbeitverträge für wissenschaftliches Personal – und die Lehrtätigkeit
rechtslupe vom 18.12 2018 -
Der Begriff des „wissenschaftlichen und künstlerischen Personals“ ist durch § 1 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG
eigenständig und abschließend bestimmt. Es kommt nicht auf Begriffsbezeichnungen oder
Zuordnungsdefinitionen nach den landeshochschulrechtlichen Regelungen an. Der Begriff des
„wissenschaftlichen und künstlerischen Personals“ bestimmt sich inhaltlich-aufgabenbezogen.
Anknüpfungspunkt ist die Art der zu erbringenden Dienstleistung....
Kündigung – und die Beteiligung der Schwerbehindertenvertretung
rechtslupe vom 17.12 2018 -
Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses eines schwerbehinderten Menschen, die ein Arbeitgeber ohne
Anhörung der Schwerbehindertenvertretung ausspricht, ist gemäß § 95 Abs. 2 Satz 3 SGB IX in der vom 30.
Dezember 2016 bis zum 31. Dezember 2017 geltenden Fassung (seit dem 1. Januar 2018: § 178 Abs. 2 Satz 3
SGB...
Urlaubsentgelt – und die Kurzarbeit
rechtslupe vom 14.12 2018 -
Während seines unionsrechtlich garantierten Mindestjahresurlaubs hat ein Arbeitnehmer ungeachtet
früherer Kurzarbeitszeiten Anspruch auf sein normales Arbeitsentgelt. Allerdings hängt die Dauer dieses
Mindestjahresurlaubs von der tatsächlichen Arbeitsleistung ab, die im Referenzzeitraum erbracht wurde,
so dass Kurzarbeitszeiten dazu führen können, dass der Mindesturlaub weniger als vier Wochen
beträgt...
Einspruch gegen ein Versäumnisurteil des Bundesarbeitsgerichts
rechtslupe vom 13.12 2018 -
Nach § 11 Abs. 4 Satz 1 ArbGG müssen sich die Parteien vor dem Bundesarbeitsgericht grundsätzlich durch
Prozessbevollmächtigte vertreten lassen. Da § 72 Abs. 6 ArbGG – anders als § 64 Abs. 7 ArbGG dies für
das Berufungsverfahren bestimmt – die Bestimmung des § 59 Satz 2 ArbGG nicht in...
Der Streit
um die Anwendung eines Tarifvertrages – und die Zwischenfeststellungsklage
rechtslupe vom 13.12 2018 -
Mit der Zwischenfeststellungsklage, § 256 Abs. 2 ZPO, kann der Kläger zugleich mit der Hauptklage – hier
der Zahlungsklage auf Überstundenvergütung – auf Feststellung eines die Entscheidung bedingenden, dh.
vorgreiflichen Rechtsverhältnisses klagen. Damit wird ein Element aus der Gesamtentscheidung
verselbständigt und mit eigener Rechtskraft versehen, weil hierdurch Rechtssicherheit und
Rechtsklarheit...
Die
arbeitsvertragliche Verweisung auf einen Tarifvertrag
rechtslupe vom 13.12 2018 -
Die in einem Arbeitsvertrag aus dem Jahre 1989 enthaltene Verweisung auf die jeweiligen
Entgelttarifverträge des Einzelhandels in Nordrhein-Westfalen ist im Sinne der früheren Rechtsprechung
des Bundesarbeitsgerichts als eine Gleichstellungsabrede auszulegen. Nach der Rechtsprechung des
Bundesarbeitsgerichts galt die widerlegliche Vermutung, dass es einem an arbeitsvertraglich in Bezug
genommene Tarifverträge gebundenen Arbeitgeber...
Hinterbliebenenversorgung in der betrieblichen Altersversorgung – und die
Altersabstandsklausel
rechtslupe vom 13.12 2018 -
Sieht eine Versorgungsregelung vor, dass die Hinterbliebenenversorgung eines jüngeren hinterbliebenen
Ehepartners für jedes volle über zehn Jahre hinausgehende Jahr des Altersunterschieds der Ehegatten um
5% gekürzt wird, liegt darin keine gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßende
Diskriminierung wegen des Alters. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall ist die
hinterbliebene Witwe...
Die
DRK-Tarifverträge – und ihre arbeitsvertragliche Bezugnahme
rechtslupe vom 13.12 2018 -
Die Tarifwerke DRK-TV-Ost und DRK-TV-West differenzierten für ihren Geltungsbereich danach, ob die
Arbeitsverhältnisse der Angestellten/Arbeiter des Deutschen Roten Kreuzes im Beitrittsgebiet iSd. Art. 3
des Einigungsvertrags begründet wurden oder nicht. Diese Differenzierung hat der zum 1.01.2007 in Kraft
getretene DRK-Reform-TV aufgehoben. Für dessen Geltungsbereich ist die Mitgliedschaft in der
Bundestarifgemeinschaft...
Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit beim Roten Kreuz
rechtslupe vom 13.12 2018 -
Durch die Anordnung einer 48-Stunden-Woche bei Einteilung in 12-Stunden-Schichten überschreitet der
Arbeitgeber das ihm durch § 14 Abs. 2 Buchst. a DRK-TV-O gewährte Gestaltungsrecht. Dagegen kann unter
Geltung des DRK-Reformtarifvertrags die Anordnung der Verlängerung der regelmäßigen Arbeitszeit wirksam
sein. Eine Anwendung von § 14 Abs. 2 Buchst. b oder Buchst....
Gesamtbetriebsrat – und die Auswahlentscheidung zur Freistellung
rechtslupe vom 10.12 2018 -
Der Gesamtbetriebsrat entscheidet über die ggf. ständig freizustellenden Mitglieder nach § 51 Abs. 3
Satz 1 und Satz 2 BetrVG durch Mehrheitsbeschluss. Der Gesamtbetriebsrat ist dabei nicht verpflichtet,
die Wahl der freizustellenden Mitglieder des Gesamtbetriebsrats nach den Grundsätzen der Verhältniswahl
durchzuführen, wenn mehr als ein Wahlvorschlag vorliegt. Die generelle (Teil-)Freistellung...
Betrug zum Nachteil einer Zusatzversorgungskasse
rechtslupe vom 10.12 2018 -
Hinsichtlich des Vorwurfs des Betrugs zum Nachteil einer tarifvertraglichen Zusatzversorgungskasse
(hier: für das Gerüstgewerbe) wird das neue Tatgericht die Gültigkeit der tarifrechtlichen Normen in den
Blick zu nehmen haben. In derartigen Fällen stützt sich der Betrugsvorwurf darauf, dass die Arbeitgeber
es unterlassen haben, Beiträge auf die Schwarzlohnzahlungen gegenüber der Sozialkasse...
Weisungsrecht des öffentlichen Arbeitgebers – und seine Selbstbindung
rechtslupe vom 10.12 2018 -
Das Direktionsrecht des Arbeitgebers ist nicht durch eine Selbstbindung in der Weise beschränkt, dass
der Arbeitnehmerin die Tätigkeit als Fachleiterin nicht wieder entzogen werden kann. Ein öffentlicher
Arbeitgeber kann sich in der Ausübung seines Ermessens selbst binden, vor allem durch entsprechende
Verwaltungsvorschriften. Eine Selbstbindung ist dabei auch ohne entsprechende Verwaltungsvorschriften...
Der
Streit um das Weisungsrecht des Arbeitgebers – und die Feststellungsklage
rechtslupe vom 10.12 2018 -
Die Klage, mit der die Arbeitnehmerin im Rahmen eines Feststellungsantrags die Unwirksamkeit der
Ausübung des Weisungsrechts durch den Arbeitgeber rügt, ist zulässig. Die von der Arbeitnehmerin
begehrte Feststellung betrifft den Umfang ihrer Leistungspflicht. Sie ist geeignet, die Reichweite des
Direktionsrechts des Arbeitgebers klarzustellen. Soweit der Klageantrag im vorliegenden Fall ohne...
Beschäftigungspflicht und Weisungsrecht
rechtslupe vom 10.12 2018 -
Der Arbeitgeber kann der Arbeitnehmerin eine Funktion im Weg des Weisungsrechts (§ 106 Satz 1 GewO, §
315 BGB) entziehen, wenn dieser Teil ihrer Tätigkeit nicht Inhalt des Arbeitsvertrags der Parteien
geworden und das Weisungsrecht auch nicht durch eine Selbstbindung des Arbeitgebers beschränkt
ist...
Streit
im (Gesamt-)Betriebsrat – und die Antragsbefugnis im arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren
rechtslupe vom 10.12 2018 -
Die Antragsbefugnis im arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren setzt voraus, dass der Antragsteller
durch die begehrte Entscheidung in einer betriebsverfassungsrechtlichen Rechtsposition betroffen sein
kann. Das ist regelmäßig nur dann der Fall, wenn er eigene Rechte geltend macht und dies nicht von
vornherein als aussichtslos erscheint. Einzelne Mitglieder des Gesamtbetriebsrats können gegenüber dem
Gesamtbetriebsrat...
Vom
Fachleiter zurück zum einfachen Gymnasiallehrer
rechtslupe vom 10.12 2018 -
Der Arbeitgeber kann der Arbeitnehmerin die Funktion als Fachleiterin im Weg des Weisungsrechts (§ 106
Satz 1 GewO, § 315 BGB) entziehen, wenn dieser Teil ihrer Tätigkeit nicht Inhalt des Arbeitsvertrags der
Parteien geworden und das Weisungsrecht auch nicht durch eine Selbstbindung des Arbeitgebers beschränkt
ist...
Arbeitsvertragliche Nachweispflicht – und der Schadensersatz
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Grundsätzlich kann die Verletzung einer Nachweispflicht nach § 3 Satz 1 NachwG einen
Schadensersatzanspruch begründen. Dieser ist nach § 249 BGB auf Naturalrestitution gerichtet, dh. es ist
dann von einem Kausalverlauf auszugehen, der sich ergeben hätte, wenn der Arbeitgeber seine
Nachweispflicht erfüllt hätte. Dabei unterstellt die Rechtsprechung zugunsten des Arbeitnehmers...
Der
Streit um den Betriebsübergang – und die Rechtskraft arbeitsgerichtlicher Entscheidungen
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Der Zulässigkeit eines Feststellungsantrags gegen den Betriebsübergeber steht eine Rechtskraft des gegen
die Betriebsübernehmerin ergangenen Urteils nicht entgegen. Die materielle Rechtskraft (§ 322 Abs. 1
ZPO) einer gerichtlichen Entscheidung verbietet zwar – als negative Prozessvoraussetzung – eine neue
Verhandlung über denselben Streitgegenstand. Unzulässig ist deshalb eine erneute Klage, deren
Streitgegenstand...
Fortbestand des Arbeitsverhältnisses trotz Betriebsübergang – und die
Verwirkung
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Ein Arbeitnehmer kann das Recht, den Fortbestand seines Arbeitsverhältnisses mit dem Betriebsübergeber
klageweise geltend zu machen, nach den für eine Prozessverwirkung geltenden Grundsätzen verwirkt haben.
Die Befugnis, eine Klage zu erheben, kann verwirkt werden mit der Folge, dass eine dennoch angebrachte
Klage unzulässig ist. Dies kommt jedoch nur unter besonderen...
Auslegung prozessualer Willenserklärungen
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Maßgebend für die Auslegung prozessualer Willenserklärungen sind die für Willenserklärungen des
Bürgerlichen Rechts entwickelten Grundsätze. Entsprechend § 133 BGB ist nicht am buchstäblichen Sinn des
in der Prozesserklärung gewählten Ausdrucks zu haften, vielmehr ist der in der Erklärung verkörperte
Wille zu ermitteln. Im Zweifel sind prozessuale Willenserklärungen so auszulegen, dass...
Erschwerniszulage für eine Lehrkraft
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Einem Lehrer stehen für die Teilnahme an mehrtägigen Studienfahrten keine Ansprüche nach der
Erschwerniszulagenverordnung (EZulV) idF der Bekanntmachung vom 03.12 1998 zu. Die Frage, ob der
zeitliche Aufwand eines vollzeitbeschäftigten Lehrers für die Teilnahme an Schulfahrten, zu denen ua.
Klassen- und Studienfahrten zählen, in den Zeiten von 20:00 Uhr bis...
Tarifvertrag vs. Arbeitsvertrag – und der Günstigkeitsvergleich als
Sachgruppenvergleich
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Arbeitsvertraglich vereinbarte Tarifverträge finden nur dann Anwendung, soweit sie günstiger sind als
die kraft beiderseitiger Tarifgebundenheit für das Arbeitsverhältnis normativ geltenden. Eine Kollision
beider Regelwerke ist nach dem Günstigkeitsprinzip des § 4 Abs. 3 TVG zu lösen. Bei der Prüfung der
Günstigkeit kommt weder ein punktueller Vergleich von Einzelregelungen noch...
Beweiswürdigung – und ihre Darstellung in den Urteilsgründen
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Das Gericht ist bei der Würdigung, ob eine tatsächliche Behauptung für wahr oder nicht wahr zu erachten
ist, unter Berücksichtigung des gesamten Inhalts der Verhandlungen und des Ergebnisses einer etwaigen
Beweisaufnahme weitgehend frei (§ 286 Abs. 1 Satz 1 ZPO). Revisionsrechtlich ist seine Würdigung jedoch
darauf zu überprüfen, ob es...
Stufenzuordnung – und die Arbeitnehmerfreizügigkeit
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Das Bundesarbeitsgericht hat dem Gerichtshof der Europäischen Union gemäß Art. 267 AEUV eine Frage zur
Auswirkung der unionsrechtlichen Arbeitnehmerfreizügigkeit auf die Stufenzuordnung nach dem TV-L zur
Vorabentscheidung vorgelegt: Sind Art. 45 Abs. 2 AEUV und Art. 7 Abs. 1 der Verordnung (EU) Nr. 492/2011
des Europäischen Parlaments und des Rates...
Betriebsübergang – und die Frage der wirtschaftlichen Einheit
rechtslupe vom 06.12 2018 -
Ein Betriebsübergang im Sinne der EU-Richtlinie 2001/23/EG sowie im Sinne von § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB
setzt voraus, dass der Übergang eine auf Dauer angelegte, ihre Identität bewahrende wirtschaftliche
Einheit im Sinne einer organisierten Zusammenfassung von Ressourcen zur Verfolgung einer
wirtschaftlichen Haupt- oder Nebentätigkeit betrifft und die für...
Lehrerin mit Kopftuch – und die Entschädigung für die abgelehnte
Stellenbewerberin
rechtslupe vom 05.12 2018 -
Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg hat einer ein Kopftuch tragenden, abgewiesenen Bewerberin
auf eine Lehrerstelle eine Entschädigung wegen einer Benachteiligung aufgrund der Religion zugesprochen.
Die Stellenbewerberin hat geltend gemacht, ihre Bewerbung als Diplominformatikerin sei nicht erfolgreich
gewesen, weil sie ein muslimisches Kopftuch trage. Hierin liege eine nicht erlaubte Benachteiligung
wegen ihrer Religion...
Erledigungsklausel im arbeitsgerichtlichen Vergleich
rechtslupe vom 05.12 2018 -
Welche Rechtsqualität und welche Reichweite eine Erledigungsklausel in einem gerichtlichen Vergleich
hat, ist durch Auslegung nach den allgemeinen Regeln der §§ 133, 157 BGB zu ermitteln. Dies entschied
jetzt das Bundesarbeitsgericht in einem Fall aus Hamburg. Die Streitfrage, ob die Auslegung des
materiell-rechtlichen Inhalts eines Prozessvergleichs durch das Landesarbeitsgericht der...
Die Abrechnungs- und Zahlungsklausel im arbeitsgerichtlichen Vergleich
rechtslupe vom 05.12 2018 -
Verpflichtet sich der Arbeitgeber in einem gerichtlichen Vergleich, „das Arbeitsverhältnis ordnungsgemäß
abzurechnen und sich ergebende Nettobeträge“ an den Arbeitnehmer „zu zahlen“, wird hierdurch im Zweifel
nur die ohnehin bestehende Rechtslage bestätigt. Das Anerkenntnis einer Zahlungspflicht oder ein
Verzicht auf die schriftliche Geltendmachung von Ansprüchen ist hierin jedenfalls dann nicht zu...
Mindestlohn – und die arbeitsvertragliche Ausschlussfrist
rechtslupe vom 05.12 2018 -
Eine vom Arbeitgeber vorformulierte arbeitsvertragliche Verfallklausel, die entgegen § 3 Satz 1 MiLoG
auch den gesetzlichen Mindestlohn erfasst, verstößt gegen das Transparenzgebot des § 307 Abs. 1 Satz 2
BGB und ist insgesamt unwirksam, wenn der Arbeitsvertrag nach dem 31.12 2014 geschlossen wurde. § 3 Satz
1 MiLoG schränkt die...
Bestimmung des zuständigen Gerichts – und die Zusammenhangsklage
rechtslupe vom 03.12 2018 -
Nach allgemeinen zivilprozessualen Grundsätzen richtet sich die Entscheidung über die Zulässigkeit des
Rechtswegs zunächst nach den tatsächlichen Umständen zum Zeitpunkt des Eintritts der Rechtshängigkeit.
Nachträgliche Veränderungen führen grundsätzlich nicht zum Verlust des einmal gegebenen Rechtswegs.
Dieser in § 17 Abs. 1 Satz 1 GVG enthaltene Grundsatz der perpetuatio fori gilt...
Befristete Anstellung einer Redakteurin bei einer Rundfunkanstalt –
Darlegungslast
echtslupe vom 03.12 2018 -
Nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 TzBfG liegt ein sachlicher Grund für die Befristung eines Arbeitsvertrags
vor, wenn diese durch die Eigenart der Arbeitsleistung gerechtfertigt ist. Dies ist auch der Fall, wenn
eine Redakteurin im Rahmen der Produktion einer bestimmten Fernsehserie eingestellt wird. In § 14 Abs...
Rechtskräftige Verweisungsbeschlüsse
rechtslupe vom 03.12 2018 -
Gemäß § 17a Abs. 2 Satz 3 GVG, § 48 Abs. 1 ArbGG sind rechtskräftige Verweisungsbeschlüsse für das
Gericht, an das der Rechtsstreit verwiesen worden ist, grundsätzlich bindend. In entsprechender
Anwendung von § 36 Abs. 1 Nr. 6 ZPO hat die Bestimmung des zuständigen Gerichts zu erfolgen, wenn dies
zur..
Die Anzeigepflicht des Arbeitgebers nach § 163 SGB IX – und der Vorlageanspruch des
Betriebsrats
rechtslupe vom 03.12 2018 - Der Betriebsrat kann von der
Arbeitgeberin nicht nach der spezialgesetzlich geregelten Vorlagepflicht des § 163 Abs. 2 Satz 3 SGB IX
die jährliche Übermittlung einer Kopie der Verzeichnisse nach § 163 Abs. 1 SGB IX für die weiteren
Betriebe des Arbeitgebers verlangen. Entgegen der Auffassung des Landesarbeitsgerichts München steht
der...
Die Stellungnahme des Betriebsartzes – und seine tatrichterliche Würdigung
rechtslupe vom 28. November 2018 | Arbeitsrecht
Der Arbeitgeber kann seiner primären Darlegungs- bzw. sekundären Behauptungslast grundsätzlich auch
dadurch genügen, dass er eine gutachterliche Stellungnahme des Betriebsarztes über die
Leistungsunfähigkeit des Arbeitnehmers vorlegt und sich, zumindest konkludent – dessen Einschätzungen zu
eigen macht. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass es sich bei einer solchen Äußerung des …
Annahmeverzugslohn – oder: der Streit um einen leidensgerechten Arbeitsplatz
rechtslupe vom 28. November 2018 | Arbeitsrecht
Unbeschadet der sonstigen Anspruchsvoraussetzungen gerät der Arbeitgeber gemäß § 297 BGB nicht in
Annahmeverzug, wenn der Arbeitnehmer außerstande ist, die vom Arbeitgeber aufgrund seines
Direktionsrechts nach § 106 GewO wirksam näher bestimmte Tätigkeit aus in seiner Person liegenden
Gründen zu bewirken. Ist der Arbeitnehmer aus gesundheitlichen Gründen nicht in der …
Die
Obergrenze für Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld – und ihre regelmäßige Überprüfung
rechtslupe vom 28. November 2018 | Arbeitsrecht
Verpflichtet sich der Arbeitgeber eine für die Berechnung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes relevante
Obergrenze in bestimmten Abständen zu überprüfen, so ist das Ergebnis dieser Überprüfung nicht an § 315
BGB zu messen. Dies gilt jedenfalls dann, wenn sich die vertragliche Verpflichtung nach Auslegung
erschöpft in der Durchführung eines Verfahrens. In …
Ausgleich für
Feiertagsarbeit – im Personennahverkehr Mecklenburg-Vorpommern
rechtslupe vom 23. November 2018 | Arbeitsrecht
Der Spartentarifvertrag Nahverkehrsbetriebe Mecklenburg-Vorpommern (TV-N MV) vom 18.03.2003 sieht für
einen in der Werkstatt beschäftigten Kfz-Mechaniker als Ausgleich für an Wochenfeiertagen geleistete
Arbeit keinen Anspruch auf bezahlte Freistellung nach § 11 Satz 3 der Anlage 3 TV-N MV vor. Nach dem
eindeutigen Wortlaut des § 20 TV-N MV enthält die …
Korrigierende
Rückgruppierung – und die Darlegungslast
rechtslupe vom 22. November 2018 | Arbeitsrecht
Bei einer Eingruppierungsfeststellungsklage, mit der der klagende Arbeitnehmer feststellen lassen will,
dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, ihn nach einer höheren Entgeltgruppe zu vergüten als ihm nach
Auffassung des Arbeitgebers zusteht, richtet sich die Darlegungslast nach folgenden Grundsätzen: Übt der
Arbeitnehmer eine bestimmte Tätigkeit aus und wird nach einer bestimmten tariflichen …
Sozialkassenverfahrensicherungsgesetz
– und die Frage des Einzelfallgesetzes
rechtslupe vom 22. November 2018 | Arbeitsrecht
Das am 25.05.2017 in Kraft getretene Gesetz zur Sicherung der Sozialkassenverfahren im Baugewerbe
(Sozialkassenverfahrensicherungsgesetz – SokaSiG) vom 16.05.2017 ist nach Auffassung des
Bundesarbeitsgerichts verfassungsgemäß. In dem jetzt letztinstanzlich vom Bundesarbeitsgericht
entschiedenen Fall verlangte die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse des Baugewerbes (ULAK), eine
gemeinsame Einrichtung der Tarifvertragsparteien, von dem beklagten Trockenbaubetrieb auf …
Änderung
der ausgeübten Tätigkeit – und die erforderliche Neueingruppierung
rechtslupe vom 22. November 2018 | Arbeitsrecht
Von Bedeutung für die Eingruppierung ist die Änderung einer Tätigkeit dann, wenn sie die tarifliche
Bewertung berührt. Grundlage der Eingruppierung des Beschäftigten ist die Einstufung der ihm
übertragenen und von ihm auszuführenden Arbeitsaufgabe (vgl. § 2 Nr. 3 TV ERA NRW). Bei der
vorübergehenden Ausübung höherwertiger Tätigkeiten steht dem Arbeitnehmer …
Die Streikmobilisierung auf dem
Firmenparkplatz
rechtslupe vom 22. November 2018 | Arbeitsrecht
Das Streikrecht umfasst die Befugnis einer streikführenden Gewerkschaft, die zur Arbeitsniederlegung
aufgerufenen Arbeitnehmer unmittelbar vor dem Betreten des Betriebes anzusprechen, um sie für die
Teilnahme am Streik zu gewinnen. Eine solche Aktion kann – abhängig von den konkreten örtlichen
Gegebenheiten – mangels anderer Mobilisierungsmöglichkeiten auch auf einem vom bestreikten Arbeitgeber …
Die
Rechtsverfolgungskosten des Betriebsrats
rechtslupe vom 22. November 2018 | Arbeitsrecht
Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts kann ein Beteiligter eines arbeitsgerichtlichen
Beschlussverfahrens die Erstattung seiner Rechtsdurchsetzungskosten vom Arbeitgeber grundsätzlich nur
verlangen, wenn dies in den einschlägigen betriebsverfassungsrechtlichen oder
personalvertretungsrechtlichen Bestimmungen vorgesehen ist. Davon nicht erfasste Kosten sind regelmäßig
kein nach § 280 Abs. 1 BGB erstattungsfähiger Schaden. Das folgt aus dem …
Tarifvertrag
über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe – und die Allgemeinverbindlichkeitserklärung
rechtslupe vom 22. November 2018 | Arbeitsrecht
Die Allgemeinverbindlicherklärung vom 4. Mai 2016 des Tarifvertrags über das Sozialkassenverfahren im
Baugewerbe ist nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts rechtswirksam. Auf Antrag der
Tarifvertragsparteien des Baugewerbes hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) am 4. Mai
2016 nach § 5 TVG den Tarifvertrag über das Sozialkassenverfahren im Baugewerbe (VTV) …
DHV-Berufsgewerkschaft
– oder: die Tariffähigkeit einer Arbeitnehmervereinigung
rechtslupe vom 22. November 2018 | Arbeitsrecht
An dem Erfordernis der hinreichenden Durchsetzungskraft und organisatorischen Leistungsfähigkeit als
Voraussetzung der Tariffähigkeit einer Arbeitnehmervereinigung haben weder das Gesetz zur Regelung eines
allgemeinen Mindestlohns noch das Gesetz zur Tarifeinheit etwas geändert. Der langjährigen Teilnahme
einer Arbeitnehmervereinigung am Tarifgeschehen in Form von Tarifvertragsabschlüssen kommt keine
ausschlaggebende indizielle Wirkung für deren soziale …
Arbeitsvertragliche Bezugnahme auf nicht ausdrücklich bezeichnete
Tarifverträge
rechtslupe vom 21. November 2018 | Arbeitsrecht
Sind in einer arbeitsvertraglichen Bezugnahmeklausel die in Bezug genommenen Tarifverträge nicht
ausdrücklich benannt, ist aufgrund des typischerweise der Vereinbarung einer Bezugnahmeklausel zugrunde
liegenden Vereinheitlichungsinteresses des Arbeitgebers als Verwender der vorformulierten
Vertragsbestimmungen die Verweisung in Ermangelung gegenteiliger Anhaltspunkte dahingehend zu verstehen,
dass die für das Arbeitsverhältnis einschlägigen Tarifverträge in Bezug genommen …
Die
arbeitsvertragliche Bezugnahme auf den BAT – und der Übergang zum TVöD
rechtslupe vom 21. November 2018 | Arbeitsrecht
Ist eine inhaltlich auf den BAT (hier: BAT-O) gerichtete arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel
zeitdynamisch ausgestaltet, so verweist sie nach gebotener ergänzender Auslegung nunmehr auf den
Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (hier: in der für den Bereich der Vereinigung der kommunalen
Arbeitgeberverbände geltenden Fassung, TVöD/VKA). Die Verweisungsklausel erfasst ihrem Wortlaut nach nur
den …
Equal Pay und die Höchstüberlassungsdauer
rechtslupe vom 21. November 2018 | Arbeitsrecht
Das Thema Equal Pay ist ein seit 2017 im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz fest verankerter Grundsatz.
Hierbei werden den Arbeitnehmern, die bei einer Zeitarbeitsfirma arbeiten, bestimmte Rechte zugesichert.
Aber welche konkreten Regelungen ergeben sich aus diesem Grundsatz? Und welche Details aus dem Bereich
der Höchstüberlassungsdauer sind besonders relevant? Darum geht es bei Equal …
Tariflicher Urlaub nach Kalendertagen
rechtslupe vom 20. November 2018 | Arbeitsrecht
Zwar lässt sich ein in Kalender- oder Werktagen festgelegter Urlaubsanspruch auch in Arbeitstage
umrechnen (vgl. zu § 3 BUrlG: ErfK/Gallner 18. Aufl. § 3 BUrlG Rn. 6 ff.; Neumann in Neumann/Fenski/Kühn
BUrlG 11. Aufl. § 3 Rn. 30 ff. jew. mwN). Bei wechselnder Verteilung der Arbeitszeit erfolgt die
Umrechnung von …
Die arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel – und die Anwendbarkeit eines
Haustarifvertrags
rechtslupe vom 20. November 2018 | Arbeitsrecht
Die Bestimmungen eines formularmäßigen Arbeitsvertrags sind nach den Regelungen über Allgemeine
Geschäftsbedingungen auszulegen. Dies gilt auch für arbeitsvertragliche Bezugnahmeklauseln. Die
Auslegung solcher typischer Vertragsklauseln ist der uneingeschränkten Überprüfung durch das
Revisionsgericht zugänglich. Dies gilt auch für die hier gewählte Klausel in § 2 des Arbeitsvertrages:
“Ab dem … richtet sich …
Tarifverträge – und ihre Auslegung
rechtslupe vom 20. November 2018 | Arbeitsrecht
Die Auslegung des normativen Teils eines Tarifvertrags folgt nach ständiger Rechtsprechung des
Bundesarbeitsgerichts den für die Auslegung von Gesetzen geltenden Regeln. Auszugehen ist zunächst vom
Tarifwortlaut. Zu erforschen ist der maßgebliche Sinn der Erklärung, ohne am Buchstaben zu haften. Dabei
sind der wirkliche Wille der Tarifvertragsparteien und damit der von …
Einseitige Erledigungserklärung im arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren
rechtslupe vom 20. November 2018 | Arbeitsrecht
Ein Beschlussverfahren kann auf die einseitige Erledigungserklärung des Wahlvorstands in entsprechender
Anwendung von § 95 Satz 4, § 83a Abs. 2 ArbGG eingestellt werden. Nach § 83a Abs. 2 ArbGG ist ein
Beschlussverfahren einzustellen, wenn die Beteiligten es für erledigt erklärt haben. Hat der
Antragsteller das Verfahren für erledigt erklärt …
Nichtzulassungsbeschwerde – und die Grundsatzbeschwerde
rechtslupe vom 16. November 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 92a Satz 1 iVm. § 92 Abs. 1 Satz 2, § 72 Abs. 2 Nr. 1 ArbGG kann eine Nichtzulassungsbeschwerde
darauf gestützt werden, dass eine entscheidungserhebliche Rechtsfrage grundsätzliche Bedeutung hat. Dazu
muss der Beschwerdeführer nach § 92a Satz 2, § 72a Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 ArbGG …
Auslegung einer arbeitsvertraglichen Bezugnahmeklausel
rechtslupe vom 16. November 2018 | Arbeitsrecht
Eine Bezugnahmeklausel “Das Arbeitsverhältnis bestimmt sich nach dem Bundes-Angestelltentarifvertrag
(BAT) und den diesen ergänzenden, ändernden oder ersetzenden Tarifverträgen in der für den Bereich der
Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) jeweils geltenden Fassung. Außerdem finden die für
den Arbeitgeber jeweils geltenden sonstigen einschlägigen Tarifverträge Anwendung.” nimmt auf die
tariflichen Regelungen des …
Arbeitnehmerüberwachung mittels softwarebasierter Personalverwaltungssysteme – und
die Mitbestimmung des Betriebsrats
rechtslupe vom 16. November 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG hat der Betriebsrat ua. mitzubestimmen bei der Anwendung von technischen
Einrichtungen, die dazu bestimmt sind, das Verhalten oder die Leistung der Arbeitnehmer zu überwachen.
Ein datenverarbeitendes System ist zur Überwachung von Verhalten oder Leistung der Arbeitnehmer
bestimmt, wenn es individualisierte oder individualisierbare …
Nichtzulassungsbeschwerde – und die Divergenzbeschwerde
rechtslupe vom 16. November 2018 | Arbeitsrecht
Wird mit einer Nichtzulassungsbeschwerde eine Divergenz im Sinne von § 92a Satz 1 iVm. § 92 Abs. 1 Satz
2, § 72 Abs. 2 Nr. 2 ArbGG geltend gemacht, muss die Beschwerdebegründung nach § 92a Satz 2, § 72a Abs.
3 Satz 2 Nr. 2 ArbGG die Entscheidung bezeichnen, von …
Richtiger
Umgang mit Abmahnungen
rechtslupe vom 16. November 2018 | Arbeitsrecht
Mit den aktuellsten und sehr wichtigen Nachrichten aus Recht und Steuern wartet die Rechtslupe als
informatives Portal im World Wide Web auf. Hierbei werden spezielle Themen aus Bereichen wie Umwelt,
Außenwirtschaft, Energie, Landwirtschaft oder auch Handwerk aus rechtlichen Gesichtspunkten unter die
Lupe genommen. Gleichzeitig trifft man auf umfassende Informationen zum …
Fristlose
Kündigung – oder: wenn die Putzfrau Pfandflaschen sammelt
rechtslupe vom 13. November 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 626 Abs. 1 BGB kann das Arbeitsverhältnis aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer
Kündigungsfrist gekündigt werden, wenn Tatsachen vorliegen, aufgrund derer dem Kündigenden unter
Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der Interessen beider Vertragsteile
die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses selbst bis zum Ablauf der Kündigungsfrist nicht zugemutet …
Arbeitsgerichte Beschlussverfahren – und die Erhebung eines Widerantrags in der
Rechtsbeschwerde
rechtslupe vom 13. November 2018 | Arbeitsrecht
Die Erhebung des Widerantrags erstmals in der Rechtsbeschwerdeinstanz ist unzulässig. Die Anbringung
eines Widerantrags ist – ebenso wie eine Antragserweiterung oder eine sonstige Antragsänderung – in der
Rechtsbeschwerde wegen § 559 Abs. 1 ZPO grundsätzlich nicht mehr möglich. Der Schluss der Anhörung vor
dem Beschwerdegericht bildet nicht nur bezüglich des …
Einseitige Erledigungserklärung im Beschlussverfahren
rechtslupe vom 13. November 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 83a Abs. 2 ArbGG ist ein Beschlussverfahren einzustellen, wenn die Beteiligten das Verfahren für
erledigt erklärt haben. Hat der Antragsteller das Verfahren für erledigt erklärt, sind die übrigen
Beteiligten aufzufordern, innerhalb einer vom Vorsitzenden zu bestimmenden Frist von mindestens zwei
Wochen mitzuteilen, ob sie der Erledigung zustimmen (§ …
Die
beabsichtigte befristete Einstellung – und die Erledigung des Zustimmungsersetzungsantrags
rechtslupe vom 13. November 2018 | Arbeitsrecht
Gegenstand des Zustimmungsersetzungsantrags nach § 99 Abs. 4 BetrVG ist die
betriebsverfassungsrechtliche Befugnis des Arbeitgebers gegenüber dem Betriebsrat, die beabsichtigte
personelle Maßnahme auf der Grundlage eines bestimmten Zustimmungsersuchens gemäß § 99 Abs. 1 BetrVG
auch angesichts der vorgebrachten Verweigerungsgründe gegenwärtig und zukünftig als endgültige
durchzuführen. Nach dem Ende der befristeten …
Kann
die Kabinenluft im Flugzeug krank machen?
rechtslupe vom 9. November 2018 | Arbeitsrecht
Nein, Kabinenluft im Flugzeug kann nicht krank machen. Meint jedenfalls das Arbeitsgericht Köln, das
jetzt zwei Flugbegleiterinnen einen Anspruch auf Schadensersatz gegen ihren Arbeitgeber wegen einer
Kabinenluftkontamination (sog. fume event bzw. smell event) versagte. Auf einem Flug von Köln nach
Berlin im Jahr 2016 sollen die Klägerinnen für ca. 45 …
Betriebsübergang – und die arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel
rechtslupe vom 8. November 2018 | Arbeitsrecht
Eine zwischen dem Rechtsvorgänger der Arbeitgeberin und dem Arbeitnehmer arbeitsvertraglich vereinbarte
dynamische Verweisungsklausel geht im Wege des Betriebsübergangs nach § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB
unverändert auf die (neue) Arbeitgeberin über. § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB gehen die Rechte und Pflichten
des Veräußerers aus einem zum Zeitpunkt …
Insolvenzsicherung bei der Betriebsrente – für Versorgungsempfänger und
Versorgungsanwärter
rechtslupe vom 8. November 2018 | Arbeitsrecht
§ 7 BetrAVG unterscheidet zwischen Versorgungsempfängern nach Absatz 1 und Anwartschaftsberechtigten
nach Absatz 2. Versorgungsempfänger sind in Abgrenzung zu § 7 Abs. 2 BetrAVG diejenigen Personen, denen
bei Eintritt des Sicherungsfalls gegen den insolventen Versorgungsschuldner ein Anspruch auf Gewährung
von Versorgungsleistungen zusteht, bei denen mithin aus der bedingten Berechtigung (Anwartschaft) …
Insolvenzsicherung – und der zeitlich begrenzte Übergangszuschuss
rechtslupe vom 8. November 2018 | Arbeitsrecht
Der PSVaG ist als Träger der gesetzlichen Insolvenzsicherung nach § 7 Abs. 2 BetrAVG verpflichtet, für
die Zahlung des Übergangszuschusses einzutreten, nachdem über das Vermögen der ehemaligen Arbeitgeberin
das Insolvenzverfahren eröffnet wurde und damit ein Sicherungsfall eingetreten ist. Nach § 7 Abs. 2 Satz
1 Nr. 1 BetrAVG haben Personen, …
Arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel – und der Haustarifvertrag
rechtslupe vom 8. November 2018 | Arbeitsrecht
Haustarifverträge sind keine den TV-L “ergänzenden, ändernden oder ersetzenden” Tarifverträge. So auch
in dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall: Nach dem Wortlaut der Bezugnahmeregelung ist
das Arbeitsverhältnis “dem Tarifvertrag zur Anpassung des Tarifrechts – manteltarifliche Vorschriften –
(BAT-Ost) … in der für den Bereich der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) jeweils …
Insolvenzsicherung bei der betrieblichen Altersversorgung – und die feste
Altersgrenze im Steinkohlebergbau
rechtslupe vom 8. November 2018 | Arbeitsrecht
Eine unverfallbare Anwartschaft ist vom Pensionssicherungsverein a.G. nach § 7 Abs. 2 BetrAVG iVm. § 2
Abs. 1 BetrAVG aF zu berechnen. Bei der zeitratierlichen Kürzung ist eine mögliche Betriebszugehörigkeit
des Arbeitnehmers bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres zugrunde zu legen, wenn eine frühere feste
Altersgrenze nicht bestimmt ist. Die …
Die Klage auf
Zahlung künftiger Leistungen
rechtslupe vom 8. November 2018 | Arbeitsrecht
Bei wiederkehrenden Leistungen, die – wie Leistungen der betrieblichen Altersversorgung – von keiner
Gegenleistung abhängen, können nach § 258 ZPO grundsätzlich auch künftig fällig werdende Teilbeträge
eingeklagt werden. Im Gegensatz zu § 259 ZPO muss nicht die Besorgnis bestehen, der Schuldner werde sich
der rechtzeitigen Leistung entziehen. Bundesarbeitsgericht, Urteil vom …
Urlaubsabgeltung für die Erben
rechtslupe vom 7. November 2018 | Arbeitsrecht
Die Erben eines verstorbenen Arbeitnehmers können von dessen ehemaligem Arbeitgeber eine finanzielle
Vergütung für den von dem Arbeitnehmer nicht genommenen bezahlten Jahresurlaub verlangen. Der Anspruch
des verstorbenen Arbeitnehmers auf eine finanzielle Vergütung für nicht genommenen bezahlten
Jahresurlaub kann im Wege der Erbfolge auf seine Erben übergehen. Dies entschied jetzt der …
Das Bundesarbeitsgericht – und die Anforderungen an die Revisionsbegründung
rechtslupe vom 7. November 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 72 Abs. 5 ArbGG iVm. § 551 Abs. 1 ZPO muss der Revisionskläger die Revision begründen. Die
Begründung muss nach § 551 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a ZPO diejenigen Umstände bezeichnen, aus denen
sich die Rechtsverletzung ergeben soll. Dies erfordert die konkrete Darlegung der Gründe, …
Der
tariflich Urlaubsanspruch – und seine tageweise Bemessung
rechtslupe vom 7. November 2018 | Arbeitsrecht
Ein in Kalender- oder Werktagen festgelegter tarifvertraglicher Urlaubsanspruch lässt auch in
Arbeitstage umrechnen (vgl. zu § 3 BUrlG: ErfK/Gallner 18. Aufl. § 3 BUrlG Rn. 6 ff.; Neumann in
Neumann/Fenski/Kühn BUrlG 11. Aufl. § 3 Rn. 30 ff. jew. mwN). Bei wechselnder Verteilung der Arbeitszeit
erfolgt die Umrechnung von tariflichen …
Betriebliche Altersversorgung – und der Gleichbehandlungsgrundsatz
rechtslupe vom 7. November 2018 | Arbeitsrecht
Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz ist die privatrechtliche Ausprägung des
Gleichheitssatzes nach Art. 3 Abs. 1 GG. Gemäß § 1b Abs. 1 Satz 4 BetrAVG können
Versorgungsverpflichtungen nicht nur auf einer Versorgungszusage, sondern auch auf dem Grundsatz der
Gleichbehandlung beruhen. Im Bereich des Betriebsrentenrechts hat der arbeitsrechtliche
Gleichbehandlungsgrundsatz damit kraft Gesetzes anspruchsbegründende …
Weitere
Informationen auf der Rechtslupe Auslegung von Tarifverträgen
rechtslupe vom 7. November 2018 | Arbeitsrecht
Die Auslegung des normativen Teils eines Tarifvertrags folgt nach ständiger Rechtsprechung des
Bundesarbeitsgerichts den für die Auslegung von Gesetzen geltenden Regeln. Auszugehen ist zunächst vom
Tarifwortlaut. Zu erforschen ist der maßgebliche Sinn der Erklärung, ohne am Buchstaben zu haften. Dabei
sind der wirkliche Wille der Tarifvertragsparteien und damit der von …
Der nicht beantragte Jahresurlaub
rechtslupe vom 7. November 2018 | Arbeitsrecht, Im Brennpunkt
Ein Arbeitnehmer darf seine erworbenen Ansprüche auf bezahlten Jahresurlaub nicht automatisch deshalb
verlieren, weil er keinen Urlaub beantragt hat. Weist der Arbeitgeber jedoch nach, dass der Arbeitnehmer
aus freien Stücken und in voller Kenntnis der Sachlage darauf verzichtet hat, seinen bezahlten
Jahresurlaub zu nehmen, nachdem er in die Lage versetzt …
Anfechtung einer Freistellungswahl im Betriebsrat – und der Wegfall des
Rechtsschutzinteresses
rechtslupe vom 6. November 2018 | Arbeitsrecht
Der Wahlanfechtungsantrag ist unzulässig, wenn das Rechtsschutzinteresse an der begehrten Entscheidung
im Lauf des Rechtsbeschwerdeverfahrens weggefallen ist. Das Bestehen eines Rechtsschutzinteresses ist
Zulässigkeitsvoraussetzung für eine Sachentscheidung des Gerichts und deshalb in jeder Lage des
Verfahrens, auch noch in der Rechtsbeschwerdeinstanz, von Amts wegen zu prüfen. Das
Rechtsschutzinteresse fehlt, wenn die …
Anfechtung einer Freistellungswahl im Betriebsrat – und die Anfechtungsbefugnis des
einzelnen Betriebsratsmitglieds
rechtslupe vom 6. November 2018 | Arbeitsrecht
Die Antragsbefugnis im arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren setzt voraus, dass der Antragsteller
durch die begehrte Entscheidung in seiner betriebsverfassungsrechtlichen Rechtsposition betroffen sein
kann. Das ist regelmäßig nur dann der Fall, wenn er eigene Rechte geltend macht und dies nicht von
vornherein als aussichtslos erscheint. Einzelne Mitglieder des Betriebsrats können gegenüber dem
Betriebsrat …
Die
arbeitsvertragliche Ausschlussfrist – und ihre Hemmung wegen Vergleichsverhandlungen
rechtslupe vom 6. November 2018 | Arbeitsrecht
Verlangt eine arbeitsvertragliche Ausschlussfristenregelung, dass ein Anspruch aus dem Arbeitsverhältnis
zur Vermeidung seines Verfalls innerhalb einer bestimmten Frist gerichtlich geltend gemacht werden muss,
ist die Ausschlussfrist in entsprechender Anwendung des § 203 Satz 1 BGB gehemmt, solange die Parteien
vorgerichtliche Vergleichsverhandlungen führen. Inwieweit Vorschriften des Verjährungsrechts auf
arbeitsvertragliche Ausschlussfristen entsprechend …
Betriebsrat – und Freistellungswahl bei den Postnachfolgeunternehmen
rechtslupe vom 6. November 2018 | Arbeitsrecht
Der Betriebsrat bei einem Postnachfolgeunternehmen (§ 38 Abs. 1 PostPersRG) ist verpflichtet, die Wahl
der freizustellenden Betriebsratsmitglieder in einem einheitlichen Wahlgang und nicht getrennt nach den
Gruppen der Arbeitnehmer und Beamten durchzuführen. Eine Berücksichtigung etwaiger im Betriebsrat
vertretener Gruppen findet bei der Freistellungswahl nach § 38 Abs. 2 BetrVG nicht …
Der Branchentarifvertrag – und die arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel
rechtslupe vom 5. November 2018 | Arbeitsrecht
Nehmen Arbeitsvertragsparteien individualvertraglich auf die jeweils geltenden Tarifverträge einer
bestimmten Branche Bezug, handelt es sich dabei in der Regel um eine zeitdynamische Bezugnahme auf die
entsprechenden Flächentarifverträge, die Haustarifverträge eines einzelnen Arbeitgebers nicht erfasst.
Die Klausel stellt eine – zeitdynamische – Bezugnahme auf die Tarifverträge einer bestimmten Branche,
dh. eines …
Das abgefeierte Mehrarbeitsstundenguthaben – und die tariflichen Zuschläge
rechtslupe vom 5. November 2018 | Arbeitsrecht
Für Zeiten, in denen der Arbeitnehmer nicht gearbeitet hat, weil er ein Mehrarbeitsstundenguthaben in
Anspruch genommen hat, besteht kein Anspruch auf tarifliche Samstags, Sonntags, Feiertags- und
Nachtarbeitszuschläge. Dies entschied das Bundesarbeitsgericht jetzt für einen Fluglotsen, bei dem auf
das Arbeitsverhältnis kraft einzelvertraglicher Bezugnahme ua. der Manteltarifvertrag für die bei der
…
Der Klageantrag – und seine Auslegung
rechtslupe vom 5. November 2018 | Arbeitsrecht
Gemäß § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO muss die Klageschrift die bestimmte Angabe des Gegenstands und des Grundes
des erhobenen Anspruchs sowie einen bestimmten Antrag enthalten. Der Streitgegenstand und der Umfang der
gerichtlichen Prüfungs- und Entscheidungsbefugnis müssen klar umrissen sein. Für das Verständnis eines
Klageantrags ist nicht an dem …
Tarifgebundenheit vs. arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel
rechtslupe vom 5. November 2018 | Arbeitsrecht
Eine Kollision zwischen den kraft beiderseitiger Tarifgebundenheit für das Arbeitsverhältnis der
Parteien normativ geltenden und den aufgrund arbeitsvertraglicher Bezugnahme anwendbaren
Tarifvorschriften ist nach dem Günstigkeitsprinzip (§ 4 Abs. 3 TVG) zu lösen. Hiernach treten
unmittelbar und zwingend geltende Tarifbestimmungen hinter einzelvertraglichen Vereinbarungen mit für
den Arbeitnehmer günstigeren Bedingungen zurück. Ob …
Benachteiligung wegen
der Religion – bei einem kirchlichen Arbeitgeber
rechtslupe vom 29. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 9 Abs. 1 Alt. 2 AGG ist eine unterschiedliche Behandlung von Stellenbewerbern wegen der
Religion nur zulässig, wenn die Religion nach der Art der Tätigkeiten oder den Umständen ihrer Ausübung
eine wesentliche, rechtmäßige und gerechtfertigte berufliche Anforderung angesichts des Ethos der
Religionsgemeinschaft bzw. Einrichtung darstellt. Dies erfordert im …
Kettebefristungen
– und der Rechtsmissbrauch
rechtslupe vom 26. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Gerichte dürfen sich bei der Befristungskontrolle nicht auf die Prüfung des geltend
gemachten Sachgrunds beschränken. Sie sind vielmehr aus unionsrechtlichen Gründen dazu verpflichtet,
durch Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls auszuschließen, dass Arbeitgeber missbräuchlich
auf befristete Arbeitsverträge zurückgreifen. Die Beachtung von § 5 Nr. 1 Buchst. a der
Rahmenvereinbarung verlangt, …
Arbeitsverhältnisse mit
Haushaltsbefristung – und der Rechtsmissbrauch
rechtslupe vom 26. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 7 TzBfG liegt ein sachlicher Grund für die Befristung eines Arbeitsvertrags
vor, wenn der Arbeitnehmer aus Haushaltsmitteln vergütet wird, die haushaltsrechtlich für eine
befristete Beschäftigung bestimmt sind, und er entsprechend beschäftigt wird. Nach der Rechtsprechung
des Bundesarbeitsgerichts müssen die Haushaltsmittel im Haushaltsplan …
Befristetes
Arbeitsverhältnis – und der nur vorübergehende Beschäftigungsbedarf
rechtslupe vom 26. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Ein sachlicher Grund für die Befristung eines Arbeitsvertrags liegt nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 TzBfG
vor, wenn der betriebliche Bedarf an der Arbeitsleistung nur vorübergehend besteht. Ein vorübergehender
Beschäftigungsbedarf kann sowohl durch einen vorübergehenden Anstieg des Arbeitsvolumens im Bereich der
Daueraufgaben des Arbeitgebers gegeben sein als …
Kündigungsschutzverfahren,
Auflösungsantrag, Abfindung – und später eine Betriebsrente
rechtslupe vom 25. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Selbst wenn sich der Arbeitnehmer dadurch widersprüchlich verhält, dass er im Kündigungsschutzverfahren
einen Antrag auf Auflösung seines Arbeitsverhältnisses gegen Zahlung einer Abfindung stellt und später
Zahlung aus einer (unverfallbaren) Betriebsrente verlangt, rechtfertigte dies nicht die Versagung der
Betriebsrente. Dem Arbeitnehmer ist die Verfolgung seines Klagebegehrens nicht nach dem aus § …
Gesetzlicher
Mindestlohn – und die Entgeltfortzahlung bei Krankheit und Urlaub
rechtslupe vom 25. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Arbeitnehmerin hat nach § 1 Abs. 1 und Abs. 2 MiLoG, § 611 Abs. 1 BGB iVm. § 2 Abs. 1, § 3 Abs. 1
iVm. § 4 Abs. 1, § 12 EFZG und § 611 Abs. 1 BGB iVm. §§ 1, 11 Abs. 1 Satz 1 und Satz …
Gesetzlicher
Mindestlohn – und die Besitzstandszulage
rechtslupe vom 25. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Eine Ausgleichszulage (Besitzstandszulage) ist nicht zusätzlich zum gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen,
sondern erfüllt den Anspruch auf diesen. Der Arbeitgeber erfüllt den Anspruch auf den gesetzlichen
Mindestlohn, wenn die für einen Kalendermonat gezahlte Bruttovergütung den Betrag erreicht, der sich aus
der Multiplikation der Anzahl der in diesem Monat tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden …
Betriebliche
Invaliditätsrente – und das Ausscheiden vor dem Versorgungsfall
rechtslupe vom 25. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Bei der Abgrenzung eines bis zum Eintritt eines Versorgungsfalls “betriebstreuen” Arbeitnehmers von dem
vorzeitig im Sinne des § 1b Abs. 1 BetrAVG mit einer gesetzlich unverfallbaren Anwartschaft
ausscheidenden Arbeitnehmer dürfen auch die Tarifvertragsparteien nicht darauf abstellen, zu welchem
Zeitpunkt der Arbeitnehmer bei seinem Arbeitgeber einen Antrag auf Gewährung von Versorgungsleistungen …
Zuschuss
zum Mutterschaftsgeld für eine Tagesmutter
rechtslupe vom 22. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Wird eine “Tagesmutter”, die nach §§ 22 ff., § 43 SGB VIII in ihrem Haushalt als Tagespflegeperson
Kinder in der Kindertagespflege betreut, schwanger, hat sie keinen Anspruch auf Zuschuss zum
Mutterschaftsgeld. Ein solcher Anspruch folgt auch nicht aus Unionsrecht. In dem hier vom
Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall war die Tagesmutter als …
Auslandsentsendung
– und die Vergütung der Reisezeiten
rechtslupe vom 22. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Entsendet der Arbeitgeber den Arbeitnehmer vorübergehend zur Arbeit ins Ausland, sind die für Hin- und
Rückreise erforderlichen Zeiten wie Arbeit zu vergüten. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht
entschiedenen Fall ging es um einen bei dem beklagten Bauunternehmen als technischer Mitarbeiter
beschäftigten Arbeitnehmer, der arbeitsvertraglich verpflichtet war, auf wechselnden Baustellen im …
Hinterbliebenenversorgung
– und ihr Wegfall aufgrund einer Tarifregelung
rechtslupe vom 22. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Grundsätze des Vertrauensschutzes und der Verhältnismäßigkeit stehen einem vollständigen und
ersatzlosen Wegfall einer bei oder nach dem Eintritt des Versorgungsfalls “Alter” noch bestehenden
Hinterbliebenenversorgung grundsätzlich entgegen. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen
Fall fanden auf das Arbeits- und Versorgungsverhältnis des Arbeitnehmers, eines Flugkapitäns, kraft
arbeitsvertraglicher Bezugnahme “der jeweils gültige …
Stufenzuordnung bei
Landesbedienstetengemäß
rechtslupe vom 22. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Ist die Privilegierung der beim selben Arbeitgeber erworbenen einschlägigen Berufserfahrung trotz
Auslandsbezugs iSd. Art. 45 AEUV zulässig? Diese Frage hat demnächst der Gerichtshof der Europäische
Union auf eine Vorlage des Bundesarbeitsgerichts zu entscheiden. Der Gerichtshof der Europäischen Union
wird gemäß Art. 267 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union …
Betriebliche
Altersversorgung – und die Feststellungsklage des Ehegatten
rechtslupe vom 22. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Bei einem Streit um eine im Rahmen einer betrieblichen Altersversorgung bestehende
Hinterbliebenenversorgung ist zwar eine Feststellungsklage des Arbeitnehmers, nicht aber auch eine
solche seines Ehegatten zulässig. Der Antrag ist – bei gebotener Auslegung – auf die Feststellung einer
Verpflichtung der Beklagten gerichtet, der Ehefrau bei Eintritt des Nachversorgungsfalls “Tod des …
Entgeltfortzahlung
im Krankheitsfall – und die tarifvertraglichen Ausschlussfristen
rechtslupe vom 19. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Der Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall kann in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns einer
Ausschlussfrist nicht unterworfen werden. Der Anspruch des Arbeitnehmers auf Entgeltfortzahlung im
Krankheitsfall kann in Höhe des gesetzlichen Mindestlohns nicht verfallen, § 4 Abs. 1 EFZG iVm. § 3 Satz
1 MiLoG. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen …
Mindestlohn
für Zeitungszusteller – und der Nachtarbeitszuschlag
rechtslupe vom 19. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Erfolgt die Zeitungszustellung dauerhaft in Nachtarbeit im Sinne des Arbeitszeitgesetzes, haben
Zeitungszustellerinnen und Zeitungszusteller Anspruch auf einen Nachtarbeitszuschlag in Höhe von 30 %
des ihnen je Arbeitsstunde zustehenden Mindestlohns, sofern nicht eine höhere Vergütung vereinbart ist.
Die Verpflichtung der Arbeitgeberin, der Zeitungszustellerin einen angemessenen, auf der Basis des
Mindestlohns berechneten …
Ordentliche
Kündigung eines Mitarbeiters im Auslandseinsatz – und die Anhörung des Betriebsrats
rechtslupe vom 19. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 102 Abs. 1 Satz 1 BetrVG ist der Betriebsrat vor jeder Kündigung zu hören. Gemäß Satz 2 der
Bestimmung hat ihm der Arbeitgeber die Gründe für die Kündigung mitzuteilen. Nach deren Satz 3 ist eine
ohne Anhörung des Betriebsrats ausgesprochene Kündigung unwirksam. Eine Beteiligungspflicht nach § 102
Abs. …
Mindestlohn
für Zeitungszusteller – und die Übergangsregelung
rechtslupe vom 19. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Übergangsregelung des § 24 Abs. 2 MiLoG, die für Zeitungszustellerinnen und Zeitungszusteller unter
den dort genannten Voraussetzungen bis zum 31.12 2017 einen abgesenkten Mindestlohn vorgesehen hat,
verstößt nicht gegen Art. 3 Abs. 1 GG. Eine Zeitungszustellerin hatte für ihre geleistete Arbeit bis
Ende 2017 nach § 24 Abs. 2 …
Mindestlohn
für Zeitungszusteller – und die Vertretungsprämie
rechtslupe vom 19. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die einem Zeitungszusteller gezahlte Vertretungsprämie ist mindestlohnwirksam. Mindestlohnwirksam, dh.
geeignet den Mindestlohnanspruch zu erfüllen, sind alle im arbeitsvertraglichen Austauschverhältnis
erbrachten Entgeltzahlungen mit Ausnahme der Zahlungen, die der Arbeitgeber ohne Rücksicht auf eine
tatsächliche Arbeitsleistung des Arbeitnehmers erbringt oder die auf einer besonderen gesetzlichen
Zweckbestimmung (zB § 6 Abs. 5 ArbZG) …
Betriebliche
Altersversorgung – und die Haftung des Betriebserwerbers in der Insolvenz
rechtslupe vom 18. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Das Bundesarbeitsgericht hat dem Gerichtshof der Europäischen Union in zwei Verfahren Fragen zur Haftung
des Erwerbers beim Erwerb eines Betriebes aus der Insolvenz zur Vorabentscheidung vorgelegt. Konkret
geht es um die Auslegung von Art. 3 Abs. 4 und Art. 5 Abs. 2 Buchst. a der Richtlinie 2001/23/EG sowie
um die …
Der
Vorlageanspruch des Betriebsrats – und seine funktionelle Zuständigkeit im Konzern
rechtslupe vom 17. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Der bei einem Konzernunternehmen gebildete Betriebsrat kann von der Arbeitgeberin nicht nach der
spezialgesetzlich geregelten Vorlagepflicht des § 163 Abs. 2 Satz 3 SGB IX die jährliche Übermittlung
einer Kopie der Verzeichnisse nach § 163 Abs. 1 SGB IX für die weiteren Betriebe verlangen. Entgegen der
Auffassung des Landesarbeitsgerichts München …
Tarifliche
Funktionszulage – für Kassierer/innen im Lebensmitteleinzelhandel
rechtslupe vom 15. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Eine Kassiererin im Lebensmitteleinzelhandel in Baden-Württemberg hat nach I 2 a der inhaltsgleichen
Tarifverträge über Gehälter, Löhne, Ausbildungsvergütungen und Sozialzulagen für die Arbeitnehmer/innen
und Auszubildenden des Einzelhandels in Baden-Württemberg vom 05.12 2013 und vom 09.07.2015 (GTV) in
Verbindung mit § 5 Abs. 1 des Manteltarifvertrages für die Angestellten und gewerblichen …
Tarifurlaub – und die
Altersgrenze
rechtslupe vom 15. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach Nr. 3.4 Satz 1 des zwischen dem Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg
e. V. und der IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen geschlossene Urlaubstarifvertrags für die
Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg Tarifgebiete I und II vom
22.11.2006 (UrlTV) erhalten Beschäftigte für das Jahr …
Massenentlassung
im Konzern – und die Nichtvorlage an den EuGH
rechtslupe vom 15. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Nichtvorlage einer unionsrechtlichen Frage an den Gerichtshof der Europäischen Union begründet
keinen grundrechtlichen Nachteil, wenn keine Aussicht auf Klärung dieser unionsrechtlichen Frage im
Vorabentscheidungsverfahren besteht. In dem hier vom Bundesverfassungsgericht entschiedenen Fall war die
beschwerdeführende Arbeitnehmerin von einem Massenentlassungsverfahren betroffen. Ihre
Kündigungsschutzklage blieb – soweit hier von Bedeutung – …
Die
unzureichende Revisionsbegründung im Arbeitsrecht
rechtslupe vom 15. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 72 Abs. 5 ArbGG iVm. § 551 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 ZPO gehört zum notwendigen Inhalt der
Revisionsbegründung die Angabe der Revisionsgründe. Bei einer Sachrüge sind nach § 551 Abs. 3 Satz 1 Nr.
2 Buchst. a ZPO die Umstände zu bezeichnen, aus denen sich die …
Arbeitsvertragliche
Ausschlussfristen – und die Frage der Transparenz
rechtslupe vom 11. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Eine Ausschlussfristenregelung in einem vom Arbeitgeber gestellten Arbeitsvertrag ist intransparent und
damit nach § 307 Abs. 1 Satz 2 iVm. Satz 1 BGB unwirksam, wenn in ihr der Beginn der ersten und zweiten
Stufe der Ausschlussfrist ist nicht klar und eindeutig geregelt ist. Dies gilt nach einem Urteil des
Bundesarbeitsgerichts …
Urlaubsabgeltung
– und der Anspruchsübergang auf die Agentur für Arbeit
rechtslupe vom 11. Oktober 2018 | Arbeitsrecht, Sozialrecht
Der Anspruch auf Abgeltung von (Ersatz-)Urlaub geht nicht nach § 115 Abs. 1 SGB X in Höhe des vom
(ehemaligen) Arbeitnehmer bezogenen Arbeitslosengelds auf die Bundesagentur für Arbeit über. Nach § 115
Abs. 1 SGB X geht, soweit der Arbeitgeber den Anspruch des Arbeitnehmers auf Arbeitsentgelt nicht
erfüllt und deshalb …
Der Arbeitsvertrag als
Allgemeine Geschäftsbedingung
rechtslupe vom 11. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Bei den Bestimmungen eines Arbeitsvertrags kann es sich um Allgemeine Geschäftsbedingungen im Sinne von
§ 305 Abs. 1 Satz 1 BGB handeln. Dafür begründet das äußere Erscheinungsbild des Arbeitsvertrags eine
tatsächliche Vermutung, der die Vertragsparteien ggfs. entgegentreten können. Dies gilt insbesondere,
wenn der Vertrag über die persönlichen Daten des Arbeitnehmers …
Urlaubsgewährung
während des Kündigungsschutzprozesses
rechtslupe vom 11. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Arbeitgeberin ist auch ungeachtet des zwischen den Parteien geführten Kündigungsschutzverfahrens und
des vom Arbeitnehmer gestellten Auflösungsantrags zur Urlaubsgewährung verpflichtet. Die vor der
rechtskräftigen Entscheidung über den Kündigungsschutz- und den Auflösungsantrag bestehende Ungewissheit
der Parteien über den Fortbestand des Arbeitsverhältnisses steht weder einem Urlaubsverlangen des
Arbeitnehmers noch einer Urlaubsgewährung durch …
Ersatzurlaub – und die Ausschlussfrist
rechtslupe vom 11. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Der als Schadensersatz an die Stelle des erloschenen Urlaubsanspruchs tretende Ersatzurlaub unterliegt
wie der Urlaubsanspruch keinen Ausschlussfristen. Der als Schadensersatz an die Stelle des erloschenen
Urlaubsanspruchs tretende Ersatzurlaub unterliegt wie der Urlaubsanspruch keinen Ausschlussfristen. Hat
der Arbeitgeber den vom Arbeitnehmer rechtzeitig verlangten Urlaub nicht gewährt, wandelt sich der im
Verzugszeitraum …
Mindesturlaub – und die arbeitsvertragliche Ausschlussfrist
rechtslupe vom 11. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Bei den Bestimmungen eines Arbeitsvertrags handelte es sich im hier entschiedenen Fall um Allgemeine
Geschäftsbedingungen im Sinne von § 305 Abs. 1 Satz 1 BGB. Dafür begründet das äußere Erscheinungsbild
des Arbeitsvertrags eine tatsächliche Vermutung, der die Arbeitgeberin nicht entgegengetreten ist. Der
Vertrag enthilt über die persönlichen Daten des Arbeitnehmers …
Die
arbeitsvertragliche Bezugnahme auf den BAT
rechtslupe vom 8. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Eine arbeitsvertragliche Bezugnahme auf die Eingruppierungs- und Vergütungsbestimmungen des BAT ist zwar
zeitdynamisch, aber nicht inhaltsdynamisch ausgestaltet. Sie ist deshalb mit der Ablösung des BAT durch
den TVöD und den TV-L lückenhaft geworden. Die mit der Ersetzung des BAT entstandene nachträgliche
Regelungslücke ist im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung zu schließen. …
Verdachtskündigung – und die Farce einer Anhörung des Arbeitnehmers
rechtslupe vom 8. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Für die Ordnungsgemäßheit der Anhörung vor Ausspruch einer Verdachtskündigung ist entscheidend, ob der
Arbeitnehmer in einlassungsfähiger Weise mit den ihm vorgeworfenen Verhaltensweisen konfrontiert wird
und ausreichende Gelegenheit erhält, dazu Stellung zu nehmen. Hierfür spielt es keine Rolle, wenn der
Arbeitgeber, ohne dass dies für den Arbeitnehmer erkennbar wäre, entschlossen ist, …
Offene Videoüberwachung am Arbeitsplatz
rechtslupe vom 8. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Speicherung von Bildsequenzen aus einer zulässigen offenen Videoüberwachung, die vorsätzliche
Handlungen eines Arbeitnehmers zulasten des Eigentums des Arbeitgebers zeigen, wird nicht durch bloßen
Zeitablauf unverhältnismäßig, solange die Rechtsverfolgung durch den Arbeitgeber materiell-rechtlich
möglich ist. § 32 Abs. 1 Satz 1 BDSG aF stellt eine eigenständige Erlaubnisnorm für die Verarbeitung
…
Gekündigte Betriebsvereinbarungen – und ihre Nachwirkung
rechtslupe vom 8. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Betriebsvereinbarungen wirken nach ihrem Ablauf nach, soweit sie Angelegenheiten der erzwingbaren
Mitbestimmung betreffen (§ 77 Abs. 6 BetrVG). Freiwillige Betriebsvereinbarungen wirken nicht nach. Bei
einer Betriebsvereinbarung mit teilweise mitbestimmten Regelungen sind die einzelnen Regelungskomplexe
getrennt zu behandeln. Eine Nachwirkung erfolgt dann nur hinsichtlich der Angelegenheiten, die der
zwingenden Mitbestimmung unterliegen. …
Arbeitsvertragliche Verweisungsklausel – und ihre Auslegung
rechtslupe vom 8. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Verknüpft ein Arbeitgeber in dem von ihm verwendeten Arbeitsvertragsformular die dort genannte Vergütung
mit einer konkreten tariflichen Entgeltgruppe eines dem Anwendungsbereich nach einschlägigen
Tarifvertrags, bringt er damit als Klauselverwender zum Ausdruck, er vergüte den Arbeitnehmer
entsprechend den einschlägigen tariflichen Entgeltbestimmungen. Der durchschnittliche Arbeitnehmer darf
bei einer derartigen Verknüpfung von einem …
Beweisverwertungsverbote und Sachvortragsverbote im Arbeitsgerichtsverfahren
rechtslupe vom 8. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Weder die Zivilprozessordnung noch das Arbeitsgerichtsgesetz enthalten Bestimmungen, die die
Verwertbarkeit von Erkenntnissen oder Beweismitteln einschränken, die eine Arbeitsvertragspartei
rechtswidrig erlangt hat. Ein Verwertungsverbot kann sich zwar aus einer verfassungskonformen Auslegung
des Verfahrensrechts ergeben. Da der Anspruch auf rechtliches Gehör aus Art. 103 Abs. 1 GG grundsätzlich
gebietet, den Sachvortrag …
Beschlussverfahren – und das Feststellungsinteresse von Betriebsrat und
Schwerbehindertenvertretung
rechtslupe vom 5. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zur Mitbestimmung nach dem BetrVG können das
Bestehen, der Inhalt und der Umfang eines Mitbestimmungsrechts des Betriebsrats von den Betriebsparteien
unabhängig von einem konkreten Konfliktfall einer gerichtlichen Klärung zugeführt werden, wenn die
Betriebsparteien insoweit unterschiedlicher Auffassung sind und die Maßnahme, für die ein
Mitbestimmungsrecht in …
Neue
IT-Technik im Jobcenter – und die Schwerbehindertenvertretung
rechtslupe vom 5. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die beim örtlichen Jobcenter gebildete Schwerbehindertenvertretung ist vor der Einführung neuer
von der Bundesagentur für Arbeit zentral verwalteter Verfahren der Informationstechnik nicht zu
beteiligen. Im Rahmen der gegenüber der Schwerbehindertenvertretung bestehenden Beteiligungspflicht des
Arbeitgebers nach § 178 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 1 SGB IX (bis zum 31.12 2017: § …
Der Betriebsrat – und seine gegenwarts- und zukunftsbezogenen
Überwachungsaufgaben
rechtslupe vom 5. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 80 Abs. 2 Satz 1 BetrVG hat der Arbeitgeber den Betriebsrat zur Durchführung seiner Aufgaben
rechtzeitig und umfassend zu unterrichten sowie auf dessen Verlangen Einsicht in die erforderlichen
Unterlagen zu gewähren. Hieraus folgt ein entsprechender Anspruch des Betriebsrats, soweit die begehrte
Information zur Aufgabenwahrnehmung erforderlich ist. Anspruchsvoraussetzung ist …
Arbeitsverträge – und das Transparenzgebot
rechtslupe vom 4. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Das Transparenzgebot des § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB verpflichtet den Verwender Allgemeiner
Geschäftsbedingungen, die Rechte und Pflichten seines Vertragspartners möglichst klar, verständlich und
durchschaubar darzustellen. Es verpflichtet den Verwender nicht nur dazu, die einzelnen Klauseln des von
ihm vorformulierten Vertrags klar zu formulieren. Diese müssen auch im Kontext …
Stufeneinordnung
– und die Arbeitsvertragsrichtlinien des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in
Deutschland
rechtslupe vom 4. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Das Vergütungssystem der AVR-DW EKD wurde mit Wirkung zum 1.10.2012 abgeändert. Nach § 15 AVR-DW EKD in
der bis zum 30.09.2012 geltenden Fassung bemaß sich das Grundentgelt nach drei Stufen. Zunächst war in
der sog. Einarbeitungsstufe ab Entgeltgruppe 5 eine Verweildauer von 24 Monaten zu absolvieren.
Anschließend war ab Entgeltgruppe …
Die
arbeitsvertragliche Verweisung auf kirchliche Arbeitsrechtsregelungen – und der
Betriebsübergang
rechtslupe vom 4. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Eine dynamische Verweisung auf kirchliche Arbeitsrechtsregelungen (hier: die Arbeitsvertragsrichtlinien
des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland, AVR) gilt auch nach einem
Betriebsübergang auf einen weltlichen Erwerber weiter. Auch wenn die Präambel des Arbeitsvertrags
erkennen lässt, dass der Inbezugnahme der Arbeitsvertragsrichtlinien die Zugehörigkeit der damaligen
Arbeitgeberin zum Diakonischen Werk zugrunde …
Eingruppierung
– und die Arbeitsvertragsrichtlinien des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in
Deutschland
rechtslupe vom 4. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 12 Abs. 2 Satz 1 AVR-DW EKD bzw. AVR-DD erfolgt die Eingruppierung der Mitarbeiterin bzw. des
Mitarbeiters in die Entgeltgruppe, deren Tätigkeitsmerkmale sie bzw. er erfüllt und die der Tätigkeit
das Gepräge geben. Die Erfordernisse eines Tätigkeitsmerkmales einer Entgeltgruppe sind regelmäßig als
erfüllt anzusehen, wenn der Arbeitnehmer eine …
Konzernbetriebsrat
– und die Konzernspitze im Ausland
rechtslupe vom 2. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Errichtung eines Konzernbetriebsrats für einen Konzern mit deutschen (Tochter-)Gesellschaften kommt
nicht in Betracht, wenn die Konzernspitze nicht in Deutschland, sondern im Ausland (hier: in der
Schweiz) ansässig ist. Ein Konzernbetriebsrat kann nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts nur
gebildet werden, wenn das herrschende Unternehmen seinen Sitz im Inland hat oder …
Verweigerung
einer amtsärztlichen Untersuchung zur Feststellung der Arbeitsfähigkeit
rechtslupe vom 2. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 5 Abs. 2 BAT/AOK-Neu kann der Arbeitgeber bei gegebener Veranlassung durch den Medizinischen
Dienst oder das Gesundheitsamt feststellen lassen, ob Beschäftigte arbeitsfähig oder frei von
ansteckenden Krankheiten sind. Von der Befugnis darf nach Satz 2 der Bestimmung nicht willkürlich
Gebrauch gemacht werden. Die Tarifnorm setzt nicht notwendig voraus, …
Betriebsübergang – und die
Verwirkung des Widerspruchsrechts
rechtslupe vom 2. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Das Widerspruchsrecht des Arbeitnehmers nach § 613a Abs. 6 BGB kann, wenn die Monatsfrist für die
Ausübung des Widerspruchsrechts nach § 613a Abs. 6 Satz 1 BGB mangels ordnungsgemäßer Begründung nicht
in Lauf gesetzt wurde, verwirkt (§ 242 BGB) sein. Das Widerspruchsrecht ist ein Gestaltungsrecht, dessen
Ausübung bewirkt, dass die …
Konzernbetriebsrat
– und die Frage der Leitungsmacht
rechtslupe vom 2. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 54 Abs. 1 Satz 1 BetrVG kann durch Beschlüsse der Gesamtbetriebsräte oder – unter den
Voraussetzungen des § 54 Abs. 2 BetrVG – der Betriebsräte für einen Konzern (§ 18 Abs. 1 AktG) ein
Konzernbetriebsrat errichtet werden. Das Betriebsverfassungsgesetz bestimmt nicht selbst, wann ein
Konzern besteht und welche …
Die Überwachungsaufgaben des Betriebsrats – und der
Auskunftsanspruch
rechtslupe vom 2. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 80 Abs. 2 Satz 1 BetrVG hat der Arbeitgeber den Betriebsrat zur Durchführung seiner Aufgaben
rechtzeitig und umfassend zu unterrichten sowie auf dessen Verlangen Einsicht in die erforderlichen
Unterlagen zu gewähren. Hieraus folgt ein entsprechender Anspruch des Betriebsrats, soweit die begehrte
Information zur Aufgabenwahrnehmung erforderlich ist. Anspruchsvoraussetzung ist …
Betriebsrat
– Überwachungsaufgaben und Auskunftsansprüche
rechtslupe vom 1. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 80 Abs. 2 Satz 1 BetrVG hat der Arbeitgeber den Betriebsrat zur Durchführung seiner Aufgaben
rechtzeitig und umfassend zu unterrichten sowie auf dessen Verlangen Einsicht in die erforderlichen
Unterlagen zu gewähren. Hieraus folgt ein entsprechender Anspruch des Betriebsrats, soweit die begehrte
Information zur Aufgabenwahrnehmung erforderlich ist. Anspruchsvoraussetzung ist …
Kündigung
– und ihr Zugang in der Untersuchungshaft
rechtslupe vom 1. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Die Mitarbeiter einer in Hessen gelegenen JVA sind grundsätzlich Empfangsboten für Schriftstücke, die an
dort inhaftierte Beschuldigte gerichtet werden. Bei einem Kündigungsschreiben an einen in einer
Justizvollzugsanstalt einsitzenden Arbeitnehmer handelt es sich nicht um amtsempfangsbedürftige
Willenserklärungen iSv. § 130 Abs. 3 BGB. Amtsempfangsbedürftig iSd. § 130 Abs. 3 BGB sind …
Antragserweiterungen
im Rechtsbeschwerdeverfahren
rechtslupe vom 1. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Antragserweiterungen oder -änderungen im Rechtsbeschwerdeverfahren sind grundsätzlich unzulässig (§ 559
ZPO). Das gilt nicht, wenn der geänderte Sachantrag sich auf einen in der Beschwerdeinstanz
festgestellten Sachverhalt stützen kann, die anderen Verfahrensbeteiligten gegen die Antragsänderung
oder -erweiterung keine Einwendungen erheben, ihre Verfahrensrechte nicht verkürzt werden und die
geänderte Antragstellung darauf beruht, …
Der nicht
feststellbare Streitgegenstand
rechtslupe vom 1. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Anträge im Beschlussverfahren sind mangels hinreichender Bestimmtheit iSd. § 253 Abs. 2 Nr. 2
ZPO unzulässig, wenn es ihnen an der erforderlichen Angabe eines bestimmten Klagegrunds fehlt, sodass
der Streitgegenstand nicht bestimmt werden kann. Nach dem zweigliedrigen Streitgegenstandsbegriff wird
der Gegenstand eines gerichtlichen Verfahrens durch den dort gestellten Antrag und …
Betriebsrat – und seine gegenwarts- und zukunftsbezogenen
Überwachungsaufgaben
rechtslupe vom 1. Oktober 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 80 Abs. 1 Nr. 1 BetrVG hat der Betriebsrat ua. darüber zu wachen, dass die zugunsten der
Arbeitnehmer geltenden Betriebsvereinbarungen durchgeführt werden. Die Überwachungsaufgabe ist vorrangig
gegenwarts- und zukunftsbezogen, um den Arbeitgeber ggf. zu künftiger Rechtsbefolgung anzuhalten. Nur
wenn sich aus Auskünften über bestimmte Verhaltensweisen des Arbeitgebers in …
Begründeter Verdacht – dürfen Arbeitgeber einen Detektiv einsetzen?
rechtslupe vom 28. September 2018 | Arbeitsrecht
Sofern in einem Unternehmen der Verdacht einer Straftat oder einer arbeitsrechtlichen Verfehlung durch
einen oder mehrere Mitarbeiter besteht, hat ein Arbeitgeber das Recht, Privatdetektive einzuschalten.
Dazu müssen jedoch konkrete Verdachtsmomenten vorliegen, deren Schwere eine Beschattung rechtfertigen.
Außerdem darf der Arbeitgeber seinem Verdacht nur in Maßen nachgehen, ohne dabei die Privatsphäre …
Prozessverwirkung
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Das Recht, eine Klage zu erheben, kann verwirkt werden mit der Folge, dass eine dennoch angebrachte
Klage unzulässig ist. Dies kommt jedoch nur unter besonderen Voraussetzungen in Betracht. Das Klagerecht
kann ausnahmsweise verwirkt sein, wenn der Anspruchsteller die Klage erst nach Ablauf eines längeren
Zeitraums erhebt und zusätzlich ein Vertrauenstatbestand …
Beweiswürdigung – und die Urteilsgründe
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 286 Abs. 1 Satz 1 ZPO haben die Tatsacheninstanzen unter Berücksichtigung des gesamten Inhalts
der Verhandlung und des Ergebnisses einer ggf. durchgeführten Beweisaufnahme nach ihrer freien
Überzeugung darüber zu befinden, ob sie eine tatsächliche Behauptung für wahr erachten oder nicht. Die
Beweiswürdigung muss vollständig, widerspruchsfrei und umfassend sein. …
Das gesetzlich fingierte Arbeitsverhältnis in der Arbeitnehmerüberlassung – und die
Verwirkung
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Das Bundesarbeitsgericht hat die Frage, ob ein Arbeitnehmer das Recht, sich auf das Fortbestehen eines
kraft gesetzlicher Fiktion gemäß § 10 Abs. 1 Satz 1 iVm. § 9 Nr. 1 AÜG begründeten Arbeitsverhältnisses
zu berufen, materiell verwirken kann (§ 242 BGB), erneut ausdrücklich als offen bezeichnet. In dem hier
vom …
Die verspätete Lohnzahlung – und keine Verzugspauschale für Arbeitnehmer
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Ein Arbeitnehmer hat bei einem Verzug des Arbeitgebers mit der Entgeltzahlung gegen diesen keinen
Anspruch auf Zahlung einer Verzugspauschale nach § 288 Abs. 5 BGB. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht
entschiedenen Fall hatte ein langjährig bei seiner Arbeitgeberin beschäftigter Arbeitnehmer diese auf
Zahlung rückständiger Besitzstandszulagen für die Monate Mai bis …
Der Geldwäscheverdacht gegen einen Bankmitarbeiter – und die außerordentliche
Verdachtskündigung
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Die Verletzung arbeitsvertraglicher Nebenpflichten kann “an sich” einen wichtigen Grund iSv.
§ 34 Abs. 2 Satz 1 TVöD-S, § 626 Abs. 1 BGB darstellen. Das betrifft sowohl auf die
Hauptleistungspflicht bezogene Nebenleistungspflichten, die der Vorbereitung, der ordnungsgemäßen
Durchführung und der Sicherung der Hauptleistung dienen und diese ergänzen, als auch sonstige, …
Die konzernweit erstellte Schwerbehindertenliste – und der einzelne
Betriebsrat
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Der Betriebsrat kann von der Arbeitgeberin nicht nach der spezialgesetzlich geregelten Vorlagepflicht
des § 163 Abs. 2 Satz 3 SGB IX die jährliche Übermittlung einer Kopie der Verzeichnisse nach § 163 Abs.
1 SGB IX für die weiteren Betriebe verlangen. Entgegen der Auffassung des Landesarbeitsgerichts steht
der Anspruch nach § …
Verdachtskündigung – und die Anhörung des Arbeitnehmers
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Die vorherige Anhörung des Arbeitnehmers ist – anders als bei der sog. Tatkündigung – Voraussetzung für
die Wirksamkeit einer Verdachtskündigung. Das folgt aus dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Die
Annahme, das für eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses unabdingbare Vertrauen sei bereits aufgrund
des Verdachts eines erheblichen Fehlverhaltens des Arbeitnehmers zerstört, ist zumindest …
Außerordentliche Verdachtskündigung – und die
Kündigungserklärungsfrist
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 626 Abs. 2 BGB kann die außerordentliche Kündigung nur innerhalb von zwei Wochen erfolgen. Die
Frist beginnt in dem Zeitpunkt, in dem der Kündigungsberechtigte von den für die Kündigung maßgebenden
Tatsachen Kenntnis erlangt. Dies ist der Fall, sobald er eine zuverlässige und möglichst vollständige
positive Kenntnis der einschlägigen …
Wenn Sicherheitsschuhe nicht getragen werden
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Trägt ein Mitarbeiter nicht die gemäß einer Betriebsanweisung vorgeschriebene persönliche
Schutzkleidung, kann das zu einer Kündigung des Arbeitsverhältnisses führen. So hat das Sächsische
Landesarbeitsgericht in dem hier vorliegenden Fall eines Arbeitnehmers entschieden, der keine Warnweste
getragen hat. Gleichzeitig ist das erstinstanzliche Urteil des Arbeitsgerichts Zwickau abgeändert
worden. Seit dem 7. …
Schadensersatz für eine unberechtigte Versetzung
rechtslupe vom 27. September 2018 | Arbeitsrecht
Ist ein Arbeitnehmer rechtswidrig versetzt worden, kann er für die Zweitwohnung und das Pendeln
Schadensersatz geltend machen. So hat das Landesarbeitsgericht Hessen in dem hier vorliegenden Fall
eines Arbeitnehmers entschieden, bei dem in einem vorausgehenden Rechtsstreit vom Landesarbeitsgericht
Hessen festgestellt worden ist, dass seine Versetzung rechtswidrig war. Bei dem Arbeitgeber, …
Ruhezeiten
im Erholungsurlaub
rechtslupe vom 25. September 2018 | Arbeitsrecht
Tariflich und gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten können mit Zeiten des Erholungsurlaubs
zusammenfallen Das entschied jetzt das Bundesarbeitsgericht für die entsprechende Regelung im
Manteltarifvertrag Nr. 2 für das Kabinenpersonal der Deutschen Lufthansa AG (MTV Nr. 2). Ruhezeit ist
nach der Definition des § 4 4. Abschnitt A Abs. 1 MTV Nr. 2 …
Auslegung einer vertraglichen Bezugnahmeklausel – nach der
Änderungskündigung
rechtslupe vom 25. September 2018 | Arbeitsrecht
War die Arbeitgeberin zum Zeitpunkt des Abschluss des Arbeitsvertrages tarifgebundenes Mitglied des
tarifschließenden Arbeitgeberverbands, kann es sich bei einer arbeitsvertraglichen Bezugnahmeklausel auf
einen Tarifvertrag um eine sogenannte Gleichstellungsabrede im Sinne der früheren Rechtsprechung des
Bundesarbeitsgerichts gehandelt haben. Aufgrund der in Folge der Änderungskündigung zustande gekommenen
Änderungsvereinbarung liegt dem Arbeitsverhältnis der …
Die dynamische arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel – und der
Betriebsübergang
rechtslupe vom 25. September 2018 | Arbeitsrecht
Eine arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel wirkt auch bei einem Betriebsübergang gemäß § 613a Abs. 1
Satz 1 BGB im Arbeitsverhältnis mit der Betriebsübernehmerin dynamisch weiter. Der Übergang des Betriebs
führt mithin nicht dazu, dass die Arbeitnehmerin fortan nur noch die Anwendung des im Zeitpunkt des
Betriebsübergangs geltenden Entgelttarifvertrags verlangen konnte. Gemäß § …
Effektive Kapitalerhöhung – und kein Verwässerungsschutz
rechtslupe vom 25. September 2018 | Arbeitsrecht, Gesellschaftsrecht
Die Regelung des “Verwässerungsschutzes” bei nominellen Kapitalerhöhungen in § 216 Abs. 3
Satz 1 AktG ist nicht entsprechend auf Fälle effektiver Kapitalerhöhung anwendbar. Dies gilt auch für
die einem Arbeitnehmer zugesagte dividendenabhängige Tantieme. Dem Arbeitnehmer steht mithin kein
(weiter gehender) Tantiemenanspruch aufgrund eines Verwässerungsausgleichs wegen effektiver
Kapitalerhöhungen zu. Der Arbeitnehmer …
Kettenarbeitsverträge – und die Befristungskontrollklage
rechtslupe vom 24. September 2018 | Arbeitsrecht
Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts unterliegt bei mehreren aufeinanderfolgenden
befristeten Arbeitsverträgen grundsätzlich nur der letzte Arbeitsvertrag der Befristungskontrolle.
Ausnahmsweise ist der vorletzte Arbeitsvertrag der Befristungskontrolle zu unterziehen, wenn es sich bei
dem nachfolgenden – letzten – Arbeitsvertrag um einen unselbständigen Annex zum vorherigen Vertrag
handelt. Von einem Annex ist …
Befristung drittmittelfinanzierter Arbeitsverhältnisse an der Hochschule
rechtslupe vom 24. September 2018 | Arbeitsrecht
Die Befristung eines Arbeitsvertrags aus Gründen der Drittmittelfinanzierung nach § 2 Abs. 2 Satz 1
WissZeitVG setzt voraus, dass der Drittmittelgeber die Zweckbestimmung der Mittel für eine bestimmte
Aufgabe und eine bestimmte Zeit vorgenommen hat. Daran fehlt es, wenn eine Hochschule oder einer ihrer
Bediensteten in eigener Verantwortung festlegen kann, …
Arbeitsvertragliche Bezugnahme auf einen Tarifvertrag – und die
Betriebsvereinbarungsoffenheit
rechtslupe vom 24. September 2018 | Arbeitsrecht
In einem vom Arbeitgeber vorformulierten Arbeitsvertrag geregelte Arbeitsbedingungen sind schon dann
nicht – konkludent – “betriebsvereinbarungsoffen” ausgestaltet, wenn und soweit die
Arbeitsvertragsparteien ausdrücklich Vertragsbedingungen vereinbart haben, die unabhängig von einer für
den Betrieb geltenden normativen Regelung Anwendung finden sollen. Das ist bei einer einzelvertraglich
vereinbarten – dynamischen – Verweisung auf …
Unterschreitung des kirchlichen Vergütungsniveaus
rechtslupe vom 20. September 2018 | Arbeitsrecht
Ein kirchlicher Arbeitgeber kann in den durch das staatliche Arbeitsrecht gesetzten Grenzen wirksam
Arbeitsverträge abschließen, die keine oder nur eine eingeschränkte Bezugnahme auf kirchliche
Arbeitsvertragsregelungen vorsehen. Nach ständiger Rechtsprechung handelt es sich bei kirchlichen
Arbeitsrechtsregelungen wie den Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Deutschland (AVR-DD) um
Allgemeine Geschäftsbedingungen, welchen mangels normativer Wirkung in …
Mindestlohn – und die arbeitsvertragliche Ausschlussfrist
rechtslupe vom 20. September 2018 | Arbeitsrecht
Eine vom Arbeitgeber vorformulierte arbeitsvertragliche Verfallklausel, die ohne jede Einschränkung alle
beiderseitigen Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis und damit auch den ab dem 1.01.2015 von § 1 MiLoG
garantierten Mindestlohn erfasst, verstößt gegen das Transparenzgebot des § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB und
ist – jedenfalls dann – insgesamt unwirksam, …
Das
Bundesarbeitsgericht – und das EGVP
rechtslupe vom 20. September 2018 | Arbeitsrecht Über das
Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP) des Bundesarbeitsgerichts kann eine
Nichtzulassungsbeschwerde seit dem 1.01.2018 nur dann eingereicht werden, wenn die als elektronisches
Dokument übermittelte Beschwerdeschrift mit einer qualifizierten elektronischen Signatur (qeS) versehen
ist. Die gesetzliche Form ist nicht mehr gewahrt, wenn die qualifizierte elektronische Signatur nur an
dem an …
Weihnachtsgeld als tarifvertragliche Sonderzuwendung – und seine
Rückforderung
rechtslupe vom 20. September 2018 | Arbeitsrecht
Der Anspruch auf eine Jahressonderzahlung kann in Tarifverträgen vom Bestand des Arbeitsverhältnisses zu
einem Stichtag im Folgejahr abhängig gemacht werden. Dies bestätigte jetzt das Bundesarbeitsgericht auf
eine Rückzahlungsklage, bei der auf das Arbeitsverhältnis kraft einzelvertraglicher Bezugnahme der
Tarifvertrag für die Bediensteten der nichtbundeseigenen Eisenbahnen und von Kraftverkehrsbetrieben
(ETV) vom 15.12 …
Die konzernweit erstellte Schwerbehindertenliste – und der Vorlageanspruch eines
Betriebsrats
rechtslupe vom 19. September 2018 | Arbeitsrecht
Der Betriebsrat kann von der Arbeitgeberin nicht nach der spezialgesetzlich geregelten Vorlagepflicht
des § 163 Abs. 2 Satz 3 SGB IX die jährliche Übermittlung einer Kopie der Verzeichnisse nach § 163 Abs.
1 SGB IX für die weiteren Betriebe verlangen. Entgegen der Auffassung des Landesarbeitsgerichts München
steht der Anspruch nach …
Freistellung eines Konzernbetriebsratsmitglieds
rechtslupe vom 17. September 2018 | Arbeitsrecht
Der Konzernbetriebsrat kann nach § 59 Abs. 1 iVm. § 37 Abs. 2 BetrVG vom Vertragsarbeitgeber seines
Mitglieds dessen generelle (Teil-)Freistellung verlangen, sofern die Freistellung zur ordnungsgemäßen
Durchführung der dem Konzernbetriebsrat obliegenden Aufgaben erforderlich ist. Bei seiner Entscheidung
über die generelle (Teil-)Freistellung eines Mitglieds hat der Konzernbetriebsrat auch die Interessen …
Die
Amtszeit des Betriebsrats
rechtslupe vom 17. September 2018 | Arbeitsrecht
Die regelmäßige Amtszeit des Betriebsrats beträgt nach § 21 Satz 1 BetrVG vier Jahre. Die Amtszeit
beginnt nach § 21 Satz 2 BetrVG mit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses oder, wenn zu diesem Zeitpunkt
noch ein Betriebsrat besteht, mit Ablauf von dessen Amtszeit. Die Amtszeit endet bei Betriebsräten, die
innerhalb des …
Festsetzung
der PKH-Vergütung – und keine Rechtsbeschwerde
rechtslupe vom 17. September 2018 | Arbeitsrecht
In Festsetzungssachen hinsichtlich der dem im Wege der Prozesskostenhilfe beigeordneten Rechtsanwalt aus
der Staatskasse zu zahlenden Vergütung ist die Rechtsbeschwerde an einen Obersten Gerichtshof des Bundes
von Gesetzes wegen nicht eröffnet. Die Vorschriften des § 56 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 2 iVm. § 33 Abs. 4
Satz 3 und …
Feststellungsantrag
– und das feststellungsfähige Rechtsverhältnis
rechtslupe vom 17. September 2018 | Arbeitsrecht, Zivilrecht
Ein Rechtsverhältnis, dessen Bestehen oder Nichtbestehen nach § 256 Abs. 1 ZPO festgestellt werden kann,
ist jede durch die Herrschaft einer Rechtsnorm über einen konkreten Sachverhalt entstandene rechtliche
Beziehung einer Person zu einer anderen Person oder zu einer Sache. Ein Antrag nach § 256 Abs. 1 ZPO
muss sich dabei …
Beschäftigung schwerbehinderter Mitarbeiter – und der Vorlageanspruch des
Betriebsrats
rechtslupe vom 13. September 2018 | Arbeitsrecht
Bei der Übermittlung einer Kopie der Anzeige zur Berechnung des Umfangs der Beschäftigung
schwerbehinderter Menschen durch den Arbeitgeber einschließlich der Überwachung der
Beschäftigungspflicht und der Ausgleichsabgabe (§ 163 Abs. 2 SGB IX) sowie der Verzeichnisse über die in
den einzelnen Betrieben beschäftigten schwerbehinderten Menschen (§ 163 Abs. 1 SGB IX) …
Kündigung wegen beharrlicher Arbeitsverweigerung
rechtslupe vom 13. September 2018 | Arbeitsrecht
Die beharrliche Weigerung eines Arbeitnehmers, seine arbeitsvertraglichen Pflichten zu erfüllen, ist “an
sich” geeignet, selbst eine außerordentliche fristlose Kündigung zu rechtfertigen. Das gilt nicht nur
für die Weigerung, die vertraglich geschuldete Arbeitsleistung zu erbringen, sondern auch für die
Verletzung von Nebenpflichten. Ein Arbeitnehmer weigert sich beharrlich, seinen vertraglichen Pflichten
nachzukommen, …
Stufenzuordnung im öffentlichen Dienst – und frühere befristete
Arbeitsverhältnisse
rechtslupe vom 13. September 2018 | Arbeitsrecht
Bei der Stufenzuordnung nach Begründung eines Arbeitsverhältnisses, auf das der Tarifvertrag für den
öffentlichen Dienst (TVöD) in der für die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) geltenden
Fassung anzuwenden ist, sind Zeiten einschlägiger Berufserfahrung aus vorherigen befristeten
Arbeitsverhältnissen mit demselben Arbeitgeber zu berücksichtigen, wenn die Wiedereinstellung für eine
gleichwertige oder gleichartige …
AT-Beschäftigte – und der Mindestabstand zur tariflichen vergütung
rechtslupe vom 13. September 2018 | Arbeitsrecht
Ein AT-Beschäftigten hat einen Anspruch auf eine Vergütung, die einen Mindestabstand zur höchsten
tarifvertraglichen Vergütung wahrt. So hatte auch in dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen
Fall der Arbeitnehmer nach dem Arbeitsvertrag vom 25./30.11.2008 Anspruch auf eine Vergütung, die den
Tarifabstand (hier: iSd. § 1 Ziff. 3 Abs. 2 Buchst. …
Auslegung einer Betriebsvereinbarung
rechtslupe vom 13. September 2018 | Arbeitsrecht
Die Auslegung einer Betriebsvereinbarung – ebenso die eines Interessenausgleichs und Sozialplans als
Betriebsvereinbarungen eigener Art – richtet sich wegen ihrer normativen Wirkung (§ 77 Abs. 4 Satz 1, §
112 Abs. 1 Satz 3 BetrVG) nach den Grundsätzen der Tarifvertrags- und Gesetzesauslegung. Ausgehend vom
Wortlaut und dem durch ihn vermittelten …
Abmahnung – und die unterbliebene Anhörung des Arbeitnehmers
rechtslupe vom 13. September 2018 | Arbeitsrecht
Ohne kündigungsrechtliche Relevanz ist, ob den Abmahnungen eine Anhörung der Klägerin hätte vorausgehen
müssen. Auch formell fehlerhafte Abmahnungen entfalten regelmäßig die erforderliche Warnfunktion.
Insofern kommt es allein auf die sachliche Berechtigung der Abmahnung und darauf an, ob der Arbeitnehmer
ihr den Hinweis entnehmen konnte, der Arbeitgeber erwäge für den Wiederholungsfall …
Sozialplanabfindung – und die Berücksichtigung der Elternteilzeit
rechtslupe vom 6. September 2018 | Arbeitsrecht
Ein Arbeitnehmer, der sich in Elternzeit befindet, kann die Sozialplangrundabfindung auf Basis des
Bruttomonatsgrundgehalts verlangen, welches ihm bei einer Vollzeitbeschäftigung im maßgeblichen
Zeitpunkt zugestanden hätte. Für die Berechnung der Grundabfindung des Arbeitnehmers ist nicht der für
die Dauer der vorübergehenden Elternzeit nach der sog. Vereinbarungslösung über die Verringerung der
Arbeitszeit …
Elementenfeststellungsklage – und das Feststellungsinteresse
rechtslupe vom 6. September 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 256 Abs. 1 ZPO kann Klage auf Feststellung des Bestehens oder Nichtbestehens eines
Rechtsverhältnisses erhoben werden, wenn der Kläger ein rechtliches Interesse daran hat, dass das
Rechtsverhältnis durch richterliche Entscheidung alsbald festgestellt wird. Die Feststellungsklage kann
sich auf einzelne Bedingungen oder Folgen aus einem Rechtsverhältnis, auf bestimmte Ansprüche …
Die
arbeitsvertragliche Verweisung auf Tarifvertrag
rechtslupe vom 6. September 2018 | Arbeitsrecht
Die in einem vor dem Jahr 2002 geschlossenen Arbeitsvertrag enthaltene Verweisung auf die jeweiligen
Entgelttarifverträge des Einzelhandels in Nordrhein-Westfalen ist im Sinnde der früheren Rechtsprechung
des Bundesarbeitsgerichts als eine Gleichstellungsabrede auszulegen. Nach der Rechtsprechung des
Bundesarbeitsgerichts galt die widerlegliche Vermutung, dass es einem an arbeitsvertraglich in Bezug
genommene Tarifverträge gebundenen …
Sozialpläne – Auslegung und Inhaltskontrolle
rechtslupe vom 6. September 2018 | Arbeitsrecht
Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts sind Sozialpläne als Betriebsvereinbarungen
eigener Art wegen ihrer normativen Wirkungen (§ 77 Abs. 4 Satz 1, § 112 Abs. 1 Satz 3 BetrVG) wie
Tarifverträge auszulegen. Ausgehend vom Wortlaut und dem durch ihn vermittelten Wortsinn kommt es auf
den Gesamtzusammenhang und die Systematik der …
Vorzeitige Beendigung der Elternzeit – wegen der Geburt eines weiteren Kindes
rechtslupe vom 6. September 2018 | Arbeitsrecht
Eine Arbeitnehmerin, die wieder schwanger ist, kann während der erneuten Schwangerschaft die vorzeitige
Beendigung der Elternzeit nicht durch Ausübung des einseitigen Gestaltungsrechts nach § 16 Abs. 3 Satz 2
BEEG bewirken. Das Recht auf eine vorzeitige Beendigung der Elternzeit “wegen der Geburt eines weiteren
Kindes” setzt tatbestandlich voraus, dass das …
Die arbeitsvertragliche Schriftformklausel
rechtslupe vom 6. September 2018 | Arbeitsrecht
Eine einfache Schriftformklausel kann AGB-Recht widersprechen, schon wegen eines Verstoßes gegen das
Transparenzgebot nach § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB. Die Rechtsfolge davon wäre jedoch allenfalls die
Unwirksamkeit der Klausel. Dagegen ist die Auffassung unzutreffend, die Schriftformklausel sei nur
gegenüber dem Arbeitnehmer unwirksam, der Arbeitgeber sei hieran jedoch gebunden. …
Verweisung vom Beschluss- ins Urteilsverfahren – und die Kosten der
Beschwerde
rechtslupe vom 30. August 2018 | Arbeitsrecht
Eine Kostenentscheidung hat nicht deshalb zu unterbleiben, weil nach § 80 Abs. 3, § 48 Abs. 1 ArbGG iVm.
§§ 17 bis 17b GVG innerhalb des unzutreffend eingeleiteten Beschlussverfahrens über die Zulässigkeit der
Verfahrensart zu entscheiden war. In Beschwerdeverfahren nach § 48 Abs. 1 ArbGG (ggf. iVm. § 80 Abs. …
Weitere
Informationen auf der Rechtslupe Der Streit um das Arbeitsentgelt von Betriebsratsmitgliedern –
Urteilsverfahren oder Beschlussverfahren?
rechtslupe vom 30. August 2018 | Arbeitsrecht
Rechtsstreitigkeiten über die Zahlung von Arbeitsentgelt an Betriebsratsmitglieder sind nach § 2 Abs. 1
Nr. 3 Buchst. a ArbGG auch dann im arbeitsgerichtlichen Urteilsverfahren zu entscheiden, wenn dabei
betriebsverfassungsrechtliche Vorfragen zu klären sind. Die Verfahrensart, in der ein Rechtsstreit vor
den Gerichten für Arbeitssachen zu entscheiden ist, bestimmt sich nach …
Schwerbehindertenliste – und der Vorlageanspruch des Betriebsrats im Konzern
rechtslupe vom 30. August 2018 | Arbeitsrecht
Sofern im Unternehmen eines Arbeitgebers mehrere Betriebe bestehen, steht der Anspruch nach § 163 Abs. 2
Satz 3 SGB IX nicht dem einzelnen Betriebsrat, sondern dem Gesamtbetriebsrat zu. Der einzelne
Betriebsrat kann daher von der Arbeitgeberin nicht nach der spezialgesetzlich geregelten Vorlagepflicht
des § 163 Abs. 2 Satz 3 SGB …
Der Aufhebungsvertrag mit einem Betriebsratsmitglied
rechtslupe vom 30. August 2018 | Arbeitsrecht
Ein Betriebsratsmitglied wird durch einen im Zuge einer kündigungsrechtlichen Auseinandersetzung
abgeschlossenen Aufhebungsvertrag in der Regel auch dann nicht unzulässigerweise begünstigt im Sinne von
§ 78 Satz 2 BetrVG, wenn der Aufhebungsvertrag besonders attraktive finanzielle oder sonstige
Konditionen enthält, die einem Arbeitnehmer ohne Betriebsratsamt nicht zugestanden worden wären. Diese
Begünstigung beruht …
Offene Videoüberwachung des Arbeitsgebers – und die Frage des
Verwertungsverbots
rechtslupe vom 27. August 2018 | Arbeitsrecht
Die Speicherung von Bildsequenzen aus einer rechtmäßigen offenen Videoüberwachung, die vorsätzliche
Handlungen eines Arbeitnehmers zulasten des Eigentums des Arbeitgebers zeigen, wird nicht durch bloßen
Zeitablauf unverhältnismäßig, solange die Ahndung der Pflichtverletzung durch den Arbeitgeber
arbeitsrechtlich möglich ist. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall ging es um eine
Arbeitnehmerin, die …
Der Vorlageanspruch des Betriebsrats – und seine funktionelle Zuständigkeit im
Konzern
rechtslupe vom 23. August 2018 | Arbeitsrecht
Der Betriebsrat kann von der Arbeitgeberin nicht nach der spezialgesetzlich geregelten Vorlagepflicht
des § 163 Abs. 2 Satz 3 SGB IX die jährliche Übermittlung einer Kopie der Verzeichnisse nach § 163 Abs.
1 SGB IX für die weiteren Betriebe verlangen. Die Arbeitgeber haben der für ihren Sitz zuständigen
Agentur für …
Sachgrundlose Befristung – und die Verlängerung
rechtslupe vom 23. August 2018 | Arbeitsrecht
Das Tatbestandsmerkmal der Verlängerung in § 14 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 2 TzBfG setzt voraus, dass die
Vereinbarung über das Hinausschieben des Beendigungszeitpunkts noch vor Abschluss der Laufzeit des
bisherigen Vertrags in schriftlicher Form vereinbart wird und der Vertragsinhalt ansonsten unverändert
bleibt. Andernfalls liegt der Neuabschluss eines befristeten Arbeitsvertrags …
Der
Streit des Betriebsrats mit dem Arbeitgeber – und das Anhörungsrecht des Gesamtbetriebsrats
rechtslupe vom 23. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 83 Abs. 3 ArbGG sind diejenigen Stellen zu beteiligen, die durch die begehrte Entscheidung in
ihrer betriebsverfassungsrechtlichen Stellung unmittelbar betroffen sind. Voraussetzung für ein
Betroffensein iSv. § 83 Abs. 3 ArbGG ist, dass eine betriebsverfassungsrechtliche Rechtsposition des
jeweils anderen Gremiums als Inhaber des vom Antragsteller geltend gemachten Anspruchs …
Sachgrundlose Befristung – und der Tarifvertrag
rechtslupe vom 23. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 14 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 1 TzBfG ist die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsvertrags ohne
Vorliegen eines Sachgrundes bis zur Dauer von zwei Jahren zulässig. Bis zu dieser Gesamtdauer ist nach §
14 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 2 TzBfG die höchstens dreimalige Verlängerung des sachgrundlos befristeten
Arbeitsvertrags …
Betriebsvereinbarung – und die Tarifsperre
rechtslupe vom 23. August 2018 | Arbeitsrecht
Ein dem Geltungsbereich eines Tarifvertrags unterfallender tarifungebundener Arbeitgeber kann mit dem
bei ihm bestehenden Betriebsrat aufgrund der Regelungssperre des § 77 Abs. 3 BetrVG in einer
Betriebsvereinbarung keine inhaltsgleichen Regelungen festlegen, sofern es sich nicht um Angelegenheiten
der zwingenden Mitbestimmung nach § 87 Abs. 1 BetrVG handelt. Der Verstoß gegen …
Der
ins Ausland verzogene Arbeitnehmer – und die nachträgliche Zulassung seiner
Kündigungsschutzklage
rechtslupe vom 20. August 2018 | Arbeitsrecht
Eine Klage ist nicht nach § 5 Abs. 1 Satz 1 KSchG nachträglich zuzulassen, wenn der Arbeitnehmer, der
sich nicht nur vorübergehend im Ausland aufhält, nicht sicherstellt, dass er zeitnah von einem
Kündigungsschreiben Kenntnis erlangt, das in einen von ihm vorgehaltenen Briefkasten im Inland
eingeworfen wird. Eine verkörperte Willenserklärung geht …
Auflösungsantrag – und der bewusst flsche Tatsachenvortrag im
Kündigungsschutzverfahren
rechtslupe vom 16. August 2018 | Arbeitsrecht
Bewusst falscher Tatsachenvortrag ist in Bezug auf die vom Arbeitgeber angeführten Kündigungsgründe
nicht ungeeignet, einen Auflösungsgrund zu bilden, oder doch stets milder zu beurteilen als vorsätzlich
unwahre Tatsachenbehauptungen in Bezug auf die Person des Arbeitgebers, eines Vorgesetzten oder eines
Arbeitskollegen, die den Tatbestand der üblen Nachrede erfüllen. Bewusst wahrheitswidriger
Prozessvortrag …
Die Streikbruchprämie – als zulässiges Kampfmittel
rechtslupe vom 16. August 2018 | Arbeitsrecht
Ein bestreikter Arbeitgeber ist grundsätzlich berechtigt, zum Streik aufgerufene Arbeitnehmer durch
Zusage einer Prämie (Streikbruchprämie) von einer Streikbeteiligung abzuhalten. Dies entschied jetzt das
Bundesarbeitsgericht auf die Klage eines Verkäufers gegen seinen Arbeitgeber, einem
Einzelhandelsunternehmen. In den Jahren 2015 und 2016 wurde der Betrieb, in der klagende Verkäufer
vollzeit eingesetzt war, …
Änderungsschutzklage
– und die zurückgenommene Änderungskündigung
rechtslupe vom 16. August 2018 | Arbeitsrecht
Das Rechtsschutzbedürfnis für eine Beendigungs- oder Änderungsschutzklage entfällt grundsätzlich, wenn
die Parteien unbestritten verabredet haben, die angefochtene Kündigung solle keine Rechtswirkungen
entfalten. So lag es auch in dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall. Die Arbeitgeberin
stellt nicht in Abrede, dass die Parteien eine “Kündigungsrücknahmevereinbarung” geschlossen haben.
Ihren Antrag, die Änderungsschutzklagen …
Auflösungsantrag – und die erfolglosen Kündigungsgründe
rechtslupe vom 16. August 2018 | Arbeitsrecht
Der Arbeitgeber kann sich zur Begründung eines Auflösungsantrags nach § 9 Abs. 1 Satz 2 KSchG auf Gründe
berufen, auf die er zuvor erfolglos die Kündigung gestützt hat. Allerdings muss er im Einzelnen
vortragen, weshalb die unzureichenden Kündigungsgründe einer den Betriebszwecken dienlichen weiteren
Zusammenarbeit entgegenstehen sollen. Bei der Beurteilung des …
Änderungsschutzklage – und die Klagefrist der nachfolgenden Kündigungsschutzklage
rechtslupe vom 16. August 2018 | Arbeitsrecht
Ein Änderungsschutzantrag nach § 4 Satz 2 KSchG wahrt die Klagefrist des § 4 Satz 1 KSchG für eine
nachfolgende Beendigungskündigung, die vor dem oder zeitgleich mit dem “Änderungstermin” der ersten
Kündigung wirksam werden soll, jedenfalls dann, wenn der Arbeitnehmer die Unwirksamkeit der
Folgekündigung noch vor Schluss der mündlichen Verhandlung …
Betriebsratswahl – und Stützunterschriften für die Vorschlagsliste
rechtslupe vom 15. August 2018 | Arbeitsrecht
Eine Vorschlagsliste zur Betriebbsratswahl ist nach § 8 Abs. 1 Nr. 3 WO ungültig, wenn ein Kandidat als
Wahlbewerber aufgenommen wurde, nachdem bereits Stützunterschriften geleistet worden waren, und die
Ergänzung der Liste nicht kenntlich gemacht wurde. Nach § 8 Abs. 1 Nr. 3 WO ist eine Vorschlagsliste
ungültig, wenn sie …
Betriebsratswahl – und der Aushang der Wahlvorschläge
rechtslupe vom 15. August 2018 | Arbeitsrecht
Der Wahlvorstand hat nicht dadurch gegen § 3 Abs. 2 Nr. 10 WO verstoßen, dass als Ort, an dem die
Wahlvorschläge bis zum Abschluss der Stimmabgabe ausgehängt wurden, die “bekannten Informationstafeln
des Wahlvorstands” genannt wurde. Diese Angabe ist hinreichend konkret, wenn es sich hierbei um der
Belegschaft bekannte Aushangsorte des …
Betriebsratswahl – und die Betriebsadresse des Wahlvorstands
rechtslupe vom 15. August 2018 | Arbeitsrecht
Die Wahl ist nicht deshalb unwirksam, weil die Betriebsadresse des Wahlvorstands im Wahlausschreiben
unzureichend angegeben wäre (§ 3 Abs. 2 Nr. 12 WO), wenn das als Betriebsadresse genannte “Büro Frau W”
den Wahlberechtigten hinlänglich bekannt, und – unter Berücksichtigung der Betriebsgröße – ohne nähere
Bezeichnung der Gebäude- und Raumnummer ausreichend …
Betriebsratswahl – und die Frist für die Einreichung von Wahlvorschlägen
rechtslupe vom 15. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 6 Abs. 1 Satz 1 WO erfolgt die Wahl aufgrund von Vorschlagslisten, wenn – wie hier – mehr als
drei Betriebsratsmitglieder zu wählen sind. Die Vorschlagslisten sind gemäß § 6 Abs. 1 Satz 2 WO von den
Wahlberechtigten vor Ablauf von zwei Wochen seit Erlass des Wahlausschreibens beim …
Betriebsratswahl – und die Zeitspanne für die persönliche Stimmabgabe
rechtslupe vom 15. August 2018 | Arbeitsrecht
Die Zeitspanne für die persönliche Stimmabgabe muss bei der Betriebsratswahl so bemessen sein, dass den
wahlberechtigten Arbeitnehmern die Ausübung ihres Wahlrechts angemessen möglich ist. Dies war im hier
vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall während der Öffnungszeiten des Wahllokals am 25. und am
26.03.2014 jeweils zwischen 05:30 Uhr und 06:30 Uhr sowie …
Betriebsratswahl – und die unverzügliche Prüfung der Wahlvorschläge
rechtslupe vom 15. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 7 Abs. 2 Satz 2 WO hat der Wahlvorstand die eingereichten Vorschlagslisten unverzüglich,
möglichst binnen einer Frist von zwei Arbeitstagen nach ihrem Eingang, zu prüfen und bei Ungültigkeit
oder Beanstandung einer Liste den Listenvertreter unverzüglich schriftlich unter Angabe der Gründe zu
unterrichten. Unverzüglich im Sinne dieser Bestimmung bedeutet …
Betriebsratswahl – und die Wahlanfechtung
rechtslupe vom 15. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 19 Abs. 1 BetrVG kann die Wahl des Betriebsrats beim Arbeitsgericht angefochten werden, wenn
gegen wesentliche Vorschriften über das Wahlrecht, die Wählbarkeit oder das Wahlverfahren verstoßen
worden und eine Berichtigung nicht erfolgt ist, es sei denn, dass durch den Verstoß das Wahlergebnis
nicht geändert oder beeinflusst werden konnte. …
Weitere Informationen auf der Rechtslupe Vorlageanspruch des Betriebsrats – und die
funktionelle Zuständigkeit des Gesamtbetriebsrats
rechtslupe vom 13. August 2018 | Arbeitsrecht
Der Betriebsrat kann von der Arbeitgeberin nicht nach der spezialgesetzlich geregelten Vorlagepflicht
des § 163 Abs. 2 Satz 3 SGB IX die jährliche Übermittlung einer Kopie der aktuellen
unternehmensbezogenen Anzeige nebst den Verzeichnissen für mehrere Betriebe verlangen; ein solcher
Anspruch steht nicht dem einzelnen Betriebsrat, sondern dem Gesamtbetriebsrat zu, sofern …
Vergütung
von AT-Angestellten – und der Mindestabstand zur höchsten tarifvertraglichen Vergütung
rechtslupe vom 13. August 2018 | Arbeitsrecht
Einem AT-Beschäftigten kann ein Anspruch auf eine Vergütung zustehen, die den Mindestabstand zur
höchsten tarifvertraglichen Vergütung wahrt. Nach allgemeinem Begriffsverständnis zeichnen sich
außertarifliche Mitarbeiter dadurch aus, dass sie kraft ihrer Tätigkeitsmerkmale oder ihrer
Vergütungshöhe nicht mehr unter den persönlichen Geltungsbereich des einschlägigen Tarifvertrags fallen.
Unerheblich ist, ob eine beiderseitige Tarifbindung …
Beschlussverfahren – und die Beteiligung des Gesamtbetriebsrats
rechtslupe vom 10. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 83 Abs. 3 ArbGG haben in einem Beschlussverfahren neben dem Antragsteller diejenigen Stellen ein
Recht auf Anhörung, die durch die begehrte Entscheidung in ihrer betriebsverfassungsrechtlichen Stellung
unmittelbar betroffen sind. Voraussetzung für ein Betroffensein iSv. § 83 Abs. 3 ArbGG ist aber, dass
eine betriebsverfassungsrechtliche Rechtsposition des jeweils anderen …
Der Auskunftsanspruch des Betriebsrats
rechtslupe vom 9. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 80 Abs. 2 Satz 1 BetrVG hat der Arbeitgeber den Betriebsrat zur Durchführung seiner Aufgaben
rechtzeitig und umfassend zu unterrichten. Anspruchsvoraussetzung ist damit zum einen, dass überhaupt
eine Aufgabe des Betriebsrats gegeben ist und zum andern, dass im Einzelfall die begehrte Information
zur Wahrnehmung dieser Aufgabe erforderlich ist. …
Mitbestimmung bei Ein- und Umgruppierungen – und der Widerspruch des Betriebsrats
rechtslupe vom 9. August 2018 | Arbeitsrecht
Die Zustimmung des Betriebsrats zur vorgesehenen Eingruppierung der Arbeitnehmer gilt als erteilt, wenn
der Betriebsrat dem Zustimmungsersuchen der Arbeitgeberin nicht form- und fristgerecht widerspricht. Ein
durch eine E-Mail erfolgte Widerspruch ist ausreichend. E-Mails genügen dem in § 99 Abs. 3 Satz 1 BetrVG
vorgesehenen Schriftlichkeitsgebot. Zu dessen Wahrung bedarf es …
Ausbildungskostenausgleichskasse – und die Tariffähigkeit von Gewerkschaft und
Arbeitgeberverbandes
rechtslupe vom 9. August 2018 | Arbeitsrecht
Die Tariffähigkeit und die Tarifzuständigkeit der Tarifvertragsparteien sind Wirksamkeitsvoraussetzungen
für den jeweils abgeschlossenen Tarifvertrag als statutarisches Recht. Hierbei handelt es sich nicht um
einen Verfahrensmangel iSv. § 557 Abs. 3 Satz 2 ZPO. Die Tariffähigkeit und die Tarifzuständigkeit der
Tarifvertragsparteien müssen bei Abschluss des jeweiligen Tarifvertrags vorgelegen haben. Zur Prüfung …
Mitbestimmung bei Ein- und Umgruppierungen – und die erforderliche Unterrichtung
durch den Arbeitgeber
rechtslupe vom 9. August 2018 | Arbeitsrecht
Voraussetzung für die gerichtliche Zustimmungsersetzung nach § 99 Abs. 4 BetrVG ist eine ordnungsgemäße
Unterrichtung des Betriebsrats durch den Arbeitgeber iSv. § 99 Abs. 1 Satz 1 BetrVG. Der Arbeitgeber hat
den Betriebsrat über die beabsichtigte personelle Einzelmaßnahme unter Vorlage der erforderlichen
Unterlagen zu informieren. Erforderlich, aber auch ausreichend ist …
Mitbestimmung bei Ein- und Umgruppierungen – außertarifliche Zulangen und das
Vergütungsschema
rechtslupe vom 9. August 2018 | Allgemeines, Arbeitsrecht
Nach § 99 Abs. 2 Nr. 1 BetrVG kann der Betriebsrat die Zustimmung zu einer geplanten personellen
Einzelmaßnahme ua. verweigern, wenn die Maßnahme gegen ein Gesetz verstößt. Die beabsichtigte Ein- oder
Umgruppierung eines Arbeitnehmers verstößt gegen ein Gesetz, wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer in
ein anderes Entgeltschema eingruppieren will als …
Verfassungsbeschwerde – und die unterbliebene Nichtzulassungsbeschwerde
rechtslupe vom 8. August 2018 | Arbeitsrecht
Verfassungsbeschwerden sind unzulässig, wenn sie nicht dem Grundsatz der Subsidiarität genügen. Danach
entscheidet das Bundesverfassungsgericht nur, wenn die beschwerdeführende Partei im Ausgangsverfahren
alle prozessualen Möglichkeiten ausschöpft, um die geltend gemachte Grundrechtsverletzung in dem
unmittelbar mit ihr zusammenhängenden sachnächsten Verfahren zu verhindern oder zu beseitigen. Im hier
entschiedenen Fall bedeutete dies: …
Kettenbefristungen – und ihre arbeitsgerichtliche Kontrolle
rechtslupe vom 6. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts ist bei mehreren aufeinanderfolgenden
befristeten Arbeitsverträgen grundsätzlich nur die Befristung des letzten Arbeitsvertrags auf ihre
Rechtfertigung zu überprüfen. Durch den Abschluss eines weiteren befristeten Arbeitsvertrags stellen die
Parteien ihr Arbeitsverhältnis auf eine neue Rechtsgrundlage, die künftig für ihre Rechtsbeziehungen
allein maßgeblich ist. Damit wird …
Kettenbefristungen – und ihre arbeitsgerichtliche Kontrolle
rechtslupe vom 6. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts ist bei mehreren aufeinanderfolgenden
befristeten Arbeitsverträgen grundsätzlich nur die Befristung des letzten Arbeitsvertrags auf ihre
Rechtfertigung zu überprüfen. Durch den Abschluss eines weiteren befristeten Arbeitsvertrags stellen die
Parteien ihr Arbeitsverhältnis auf eine neue Rechtsgrundlage, die künftig für ihre Rechtsbeziehungen
allein maßgeblich ist. Damit wird …
echselschichtarbeit kommunaler Angestellter
rechtslupe vom 6. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 7 Abs. 1 Satz 1 TVöD-K liegt Wechselschichtarbeit vor, wenn der im Wechselschichtdienst
Beschäftigte nach dem Ende einer Nachtschicht erneut zu mindestens zwei weiteren Nachtschichten
herangezogen wird, wobei die zweite dieser Nachtschichten längstens nach Ablauf eines Zeitmonats
begonnen haben muss. Beschäftigte, die ständig Wechselschichtarbeit leisten, haben nach § …
Höchstbefristungsdauer nach dem WissZeitVG – und die Betreuung eines Kindes in
Adoptionspflege
rechtslupe vom 6. August 2018 | Arbeitsrecht
Die Höchstbefristungsdauer nach dem WissZeitVG verlängert sich bei der Betreuung eines Kindes in
Adoptionspflege. Die Befristung von Arbeitsverträgen mit nicht promoviertem wissenschaftlichen und
künstlerischen Personal ist nach § 2 Abs. 1 Satz 1 WissZeitVG bis zu einer Dauer von sechs Jahren
zulässig. Nach abgeschlossener Promotion, dh. in der sog. Postdoc-Phase, …
Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen – und ihr Urlaubsentgelt
rechtslupe vom 6. August 2018 | Arbeitsrecht
Nach den Regelungen des Manteltarifvertrags für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen vom 04.09.2013
(MTV) weist das Urlaubsentgelt zwei Komponenten auf. Zum einen ist der Arbeitgeber verpflichtet, das
monatliche Regelentgelt im Urlaubszeitraum fortzuzahlen (§ 18 Abs. 1 MTV). Zum anderen hat der
Arbeitnehmer Anspruch auf einen darüber hinausgehenden Betrag, der unter Berücksichtigung des
…
Außerordentliche Kündigung im öffentlichen Dienst – wegen zu erwartender
Entgeltfortzahlungskosten
rechtslupe vom 2. August 2018 | Arbeitsrecht
Ein wichtiger Grund zur außerordentlichen Kündigung mit notwendiger Auslauffrist eines nach § 34 Abs. 2
Satz 1 des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) ordentlich unkündbaren
Arbeitsverhältnisses kann – vorbehaltlich einer umfassenden Interessenabwägung im Einzelfall –
vorliegen, wenn damit zu rechnen ist, der Arbeitgeber werde für mehr als …
Der tarifvertragliche Nachtarbeitszuschlag – und der Gleichheitssatz
rechtslupe vom 2. August 2018 | Arbeitsrecht
Eine tarifvertragliche Regelung, die für Nachtarbeit einen Zuschlag von 50 % zum Stundenlohn vorsieht,
während Nachtarbeit im Schichtbetrieb lediglich mit einem Zuschlag von 15 % vergütet wird, stellt
Nachtschichtarbeitnehmer gegenüber Arbeitnehmern, die außerhalb von Schichtsystemen Nachtarbeit leisten,
gleichheitswidrig schlechter. Dies entschied jetzt das Bundesarbeitsgericht bei einem Arbeitsverhältnis,
auf das kraft …
Die notwendige Beschwer des Rechtsmittelführers im Beschlussverfahren
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Zulässigkeit eines Rechtsmittels setzt voraus, dass der Rechtsmittelführer durch die angefochtene
Entscheidung beschwert ist und mit seinem Rechtsmittel gerade die Beseitigung dieser Beschwer begehrt.
Die Rechtsmittelbefugnis im Beschlussverfahren folgt der Beteiligungsbefugnis. Deshalb ist nur
rechtsbeschwerdebefugt, wer nach § 83 Abs. 3 ArbGG am Verfahren beteiligt ist. Die Beteiligungsbefugnis
hängt …
Allgemeinverbindlicherklärung eines Sozialkassen-Tarifvertrags
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht, Im Brennpunkt
Einzige materielle Voraussetzung für den Erlass einer Allgemeinverbindlicherklärung nach § 5 Abs. 1 TVG
ist, dass diese im öffentlichen Interesse geboten erscheint. Dabei wird der Grundtatbestand des § 5 Abs.
1 Satz 1 TVG durch die Regelbeispiele in Satz 2 konkretisiert. Sind die Tatbestandsvoraussetzungen eines
Regelbeispiels erfüllt, wird das Bestehen …
Der Streit um eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung – und die erstmalige
Beteiligung im Rechtsbeschwerdeverfahren
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Eine erstmalige Beteiligung im Rechtsbeschwerdeverfahren scheidet für nicht von Amts wegen zu
beteiligende Stellen aus. § 98 ArbGG regelt nicht ausdrücklich, bis zu welchem Zeitpunkt ein
Antragsteller sich an einem laufenden Verfahren über die Wirksamkeit einer
Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) oder einer entsprechenden Rechtsverordnung (VO) beteiligen
kann. Das Bundesarbeitsgericht hat für das …
Rückwirkende Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Bei der Rückwirkung von Allgemeinverbindlicherklärungen sind die Grundsätze über die Rückwirkung von
Gesetzen, wie sie in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts entwickelt worden sind,
entsprechend anzuwenden. Die Rückwirkung einer Allgemeinverbindlicherklärung verletzt nicht die vom
Rechtsstaatsprinzip (Art.20 Abs. 3 GG) umfassten Grundsätze der Rechtssicherheit und des
Vertrauensschutzes, soweit die Betroffenen mit ihr …
Allgemeinverbindlichkeitserklärung – und der gemeinsame Antrag der
Tarifvertragsparteien
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 5 TVG nF ist nunmehr ein gemeinsamer Antrag der Tarifvertragsparteien Voraussetzung für den
Erlass einer Allgemeinverbindlichkeitserklrung. Mit diesem Erfordernis sollte gewährleistet werden, dass
die Abstützung der tariflichen Ordnung aus Sicht sämtlicher Parteien des Tarifvertrags erforderlich
erscheint. Der Begriff des gemeinsamen Antrags ist deshalb materiell-rechtlich zu verstehen, nicht
formal. …
Der
Streit um eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung – und die Beteiligten
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Beteiligung an einem Beschlussverfahren ist noch im Rechtsbeschwerdeverfahren von Amts wegen zu
prüfen. Personen und Stellen, die bis dahin zu Unrecht nicht gehört wurden, sind auch ohne Rüge zum
Verfahren hinzuzuziehen. Dagegen ist im Rechtsbeschwerdeverfahren grundsätzlich nicht von Amts wegen zu
prüfen, ob sämtliche in den Vorinstanzen beteiligten Personen, …
Der Streit um eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung – und das
Beschlussverfahren
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Streitigkeiten über die Wirksamkeit einer AVE oder einer entsprechenden VO nach § 2a Abs. 1 Nr. 5 iVm. §
98 ArbGG sind gemäß § 2a Abs. 2 ArbGG im Beschlussverfahren auszutragen. Nach § 83 Abs. 1 Satz 1 ArbGG
erforscht das Gericht den Sachverhalt im Rahmen der gestellten Anträge von …
Der Streit um eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung – und die
Antragsbefugnis
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Bei dem Verfahren nach § 2a Abs. 1 Nr. 5, § 98 ArbGG handelt es sich um ein Normenkontrollverfahren,
dessen Durchführung eine Antragsbefugnis nach § 98 Abs. 1 oder Abs. 6 ArbGG voraussetzt. Nach § 98 Abs.
1 ArbGG ist antragsbefugt, wer geltend macht, durch die AVE oder die VO …
Unwirksamkeit einzelner Bestimmungen eines (allgemeinverbindlichen) Tarifvertrags
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Unwirksamkeit einer Tarifbestimmung hat entgegen der Auslegungsregel des § 139 BGB grundsätzlich
nicht die Unwirksamkeit der übrigen tariflichen Vorschriften zur Folge. Die Rechtsfolge der
Unwirksamkeit einzelner Tarifnormen wegen Verstoßes gegen Gesetze oder die Verfassung ist nicht die
Gesamtnichtigkeit und damit die gänzliche Unanwendbarkeit des Tarifvertrags, sondern nur die
Unwirksamkeit …
Die Tariffähigkeit als Spitzenorganisation
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Zusammenschlüsse von Gewerkschaften und Vereinigungen von Arbeitgebern können nach § 2 Abs. 2 TVG
Parteien eines Tarifvertrags sein, wenn sie im Namen der ihnen angeschlossenen Verbände Tarifverträge
abschließen und eine entsprechende Vollmacht haben. Solche Verbindungen werden vom Gesetz nach dem in §
2 Abs. 2 TVG enthaltenen Klammerzusatz als Spitzenorganisationen …
Allgemeinverbindlichkeitserklärung – und die Zustimmung des Tarifausschusses
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Allgemeinverbindlicherklärung eines Tarifvertrags kann sowohl nach § 5 Abs. 1 Satz 1 TVG als auch
nach § 5 Abs. 1a Satz 1 TVG nur im Einvernehmen mit dem Tarifausschuss erfolgen. Dessen Zustimmung ist
erforderlich, anderenfalls kann keine Allgemeinverbindlicherklärung ergehen. Inhalt der Zustimmung des
Tarifausschusses und spätere AVE müssen sich …
Die Tariffähigkeit einer Gewerkschaft
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Tariffähigkeit ist die rechtliche Fähigkeit, durch Vereinbarung mit dem sozialen Gegenspieler
Arbeitsbedingungen tarifvertraglich mit der Wirkung zu regeln, dass sie für die tarifgebundenen Personen
unmittelbar und unabdingbar wie Rechtsnormen gelten. Sie ist Voraussetzung für den Abschluss von
Tarifverträgen. Eine Arbeitnehmervereinigung ist tariffähig, wenn sie sich als satzungsgemäße Aufgabe
die Wahrnehmung …
Der Streit um eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung – und der europarechtliche
Rahmen
rechtslupe vom 31. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen nach § 5 Abs. 1 und Abs. 1a TVG in der ab
16.08.2014 geltenden Fassung (Art. 5 des Tarifautonomiestärkungsgesetzes vom 11.08.2014, BGBl. I S.
1348) verstößt weder gegen die Europäische Menschenrechtskonvention noch ist eine Vorlage an den
Gerichtshof der Europäischen Union nach Art. 267 Unterabs. 3 …
Außerordentliche Kündigung des einzigen Betriebsratsmitglieds
rechtslupe vom 30. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Soll das Arbeitsverhältnis des einzigen Betriebsratsmitglieds gekündigt werden und fehlt ein gewähltes
Ersatzmitglied, hat der Arbeitgeber analog § 103 Abs. 2 BetrVG unmittelbar im Beschlussverfahren die
Zustimmungsersetzung einzuholen. Ein beteiligungsfähiger Betriebsrat existiert in diesem Fall nicht. Das
betroffene – einzige – Betriebsratsmitglied kann wegen rechtlicher Verhinderung iSv. § 25 Abs. …
Mitbestimmung im Arbeitskampf – und die Mehrarbeitsanordnung
rechtslupe vom 27. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Mitbestimmung des Betriebsrats bei der vorübergehenden Verlängerung der betriebsüblichen Arbeitszeit
nach § 87 Abs. 1 Nr. 3 BetrVG ist nicht aus arbeitskampfrechtlichen Gründen suspendiert, wenn der
Arbeitgeber Mehrarbeit gegenüber allen dienstplanmäßig eingeteilten Arbeitnehmern zur Aufarbeitung
streikbedingter Arbeitsrückstände nach Beendigung der Arbeitsniederlegung anordnet. Gleiches gilt, wenn
mit der Mehrarbeitsanordnung in …
Der
Unterlassungsanspruch, die Abwehr künftiger Beeinträchtigung – und der Unterlassungsantrag
rechtslupe vom 27. Juli 2018 | Arbeitsrecht, Zivilrecht
Bei einem der Abwehr künftiger Beeinträchtigungen dienenden Unterlassungsanspruch wird in der Regel ein
Verbot einer als rechtswidrig angegriffenen Verhaltensweise begehrt. Diese legt der Antragsteller in
seinem Antrag sowie der zu dessen Auslegung heranzuziehenden Begründung fest. Die so umschriebene
Verletzungsform bestimmt und begrenzt den Inhalt des Unterlassungsbegehrens. Der so verstandene
Unterlassungsantrag …
Die
fehlende Zustimmung des Betriebsrats – und die Aufhebung von Einstellungen
rechtslupe vom 25. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 101 Satz 1 BetrVG kann der Betriebsrat beim Arbeitsgericht beantragen, dem Arbeitgeber
aufzugeben, eine personelle Maßnahme iSd. § 99 Abs. 1 Satz 1 BetrVG aufzuheben, wenn der Arbeitgeber die
Maßnahme ohne seine Zustimmung durchführt. Gegenstand des Aufhebungsverfahrens nach § 101 Satz 1 BetrVG
ist die Frage, ob eine …
Rückzahlung einer tarifvertraglichen Sonderzuwendung – bei Ausscheiden bis zum 31.
März
rechtslupe vom 18. Juli 2018 | Arbeitsrecht
In Tarifverträgen kann der Anspruch auf eine jährliche Sonderzahlung vom Bestand des
Arbeitsverhältnisses zu einem Stichtag außerhalb des Bezugszeitraums im Folgejahr abhängig gemacht
werden. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fal arbeitete der Arbeitnehmer seit 1995 als
Busfahrer in einem Verkehrsunternehmen. Auf das Arbeitsverhältnis fand aufgrund einzelvertraglicher
Bezugnahme ein Tarifvertrag …
Das neue Arbeitsverhältnis – durch Beschäftigung nach Berufsausbildung
rechtslupe vom 18. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Beendigung des Berufsausbildungsverhältnisses nach § 21 Abs. 2 BBiG vor Ablauf der Ausbildungszeit
durch Bestehen der Abschlussprüfung tritt nur dann ein, wenn das Prüfungsverfahren abgeschlossen und dem
Auszubildenden das Ergebnis der Prüfung mitgeteilt worden ist. Ist für das Bestehen der Abschlussprüfung
nur noch die erfolgreiche Ablegung einer mündlichen Ergänzungsprüfung …
Sachgrundlose Befristung – und das frühere Ausbildungsverhältnis
rechtslupe vom 18. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 14 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 1 TzBfG ist die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsvertrags ohne
Vorliegen eines sachlichen Grundes bis zur Dauer von zwei Jahren zulässig. Bis zu dieser Gesamtdauer ist
nach § 14 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 2 TzBfG die höchstens dreimalige Verlängerung eines kalendermäßig
befristeten …
Betriebsvereinbarungen – und paritätische Schlichtungskommissionen
rechtslupe vom 17. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Zwar können in Betriebsvereinbarungen betriebliche Einrichtungen, wie paritätische Kommissionen,
geschaffen werden, denen die Aufgabe eines Schiedsgutachters zukommt. Solche durch Entscheidungen
paritätischer Kommissionen ergangenen Schiedsgutachten sind im arbeitsgerichtlichen Verfahren in
entsprechender Anwendung der §§ 317, 319 BGB nur eingeschränkt zu überprüfen. Die darin liegende
Schiedsgutachtenvereinbarung verstößt nicht gegen das im Arbeitsrecht …
Betriebliche Altersversorgung – und die Rechtskraft des Versorgungsausgleichs
rechtslupe vom 17. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die materielle Rechtskraft eines familiengerichtlichen Beschlusses über den Versorgungsausgleich erfasst
nicht die Vorfrage, ob und in welchem Umfang einem der Ehegatten gegen seinen Arbeitgeber oder einen
externen Versorgungsträger künftige Ansprüche auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung
zustehen. Durch den rechtskräftigen Beschluss des Familiengerichts im Versorgungsausgleichsverfahren
wurde nicht mit interprozessualer Bindungswirkung entschieden, …
Betriebsrente – und das widersprüchliche Verhalten des Arbeitnehmers
rechtslupe vom 17. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Das Verlangen des Arbeitnehmers nach vollständiger Erfüllung des ihm gegebenen Versorgungsversprechens
ist auch nicht unter dem Gesichtspunkt widersprüchlichen Verhaltens dem Einwand der unzulässigen
Rechtsausübung nach § 242 BGB ausgesetzt. Das Verbot widersprüchlichen Verhaltens als Ausprägung der
Grundsätze von Treu und Glauben bildet eine allen Rechten, Rechtslagen und Rechtsnormen immanente
Inhaltsbegrenzung. …
Pflichtverletzungen des Arbeitnehmers – und der Widerruf einer
Versorgungsanwartschaft
rechtslupe vom 17. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Aufgrund des Entgeltcharakters der betrieblichen Altersversorgung und des besonderen Schutzbedürfnisses
der Versprechensempfänger, das eine starke Verfestigung bereits der Anwartschaften auf
Pensionsleistungen zur Folge hat, kommt eine Versagung von Versorgungsleistungen wegen
Pflichtverletzungen des Arbeitnehmers nach ständiger Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts nur in
Betracht, wenn die Berufung des Versorgungsberechtigten auf die Versorgungszusage dem …
Die
verwirkte Klage
rechtslupe vom 17. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts kann das Recht, eine Klage zu erheben, grundsätzlich
verwirkt werden mit der Folge, dass eine dennoch angebrachte Klage unzulässig ist. Eine solche
Prozessverwirkung wird allerdings nur bei Vorliegen besonderer Voraussetzungen angenommen. Das
Klagerecht soll ausnahmsweise verwirken können, wenn der Anspruchsteller die Klage erst nach Ablauf …
Betriebsrente – und der Rechtsmissbrauch
rechtslupe vom 17. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Der Rechtsmissbrauchseinwand kann gerechtfertigt sein, wenn der Arbeitnehmer die Unverfallbarkeit seiner
Versorgungsanwartschaft nur durch Vertuschung schwerer Verfehlungen erschlichen hat. Das ist anzunehmen,
wenn eine rechtzeitige Entdeckung derartiger Verfehlungen zur fristlosen Kündigung geführt hätte, bevor
die Versorgungsanwartschaft unverfallbar wurde und der Arbeitnehmer den Arbeitgeber durch die
Vertuschung des Fehlverhaltens daran gehindert …
Vergleichsverhandlungen – und die Hemmung einer arbeitsvertraglichen
Ausschlussfrist
rechtslupe vom 16. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Verlangt eine arbeitsvertragliche Ausschlussfristenregelung, dass ein Anspruch aus dem Arbeitsverhältnis
zur Vermeidung seines Verfalls innerhalb einer bestimmten Frist gerichtlich geltend gemacht werden muss,
ist die Ausschlussfrist in entsprechender Anwendung des § 203 Satz 1 BGB gehemmt, solange die Parteien
vorgerichtliche Vergleichsverhandlungen führen. Der Zeitraum, während dessen die Vergleichsverhandlungen
andauern, wird …
Berliner Wachpolizist im Objektschutz – und seine Eingruppierung
rechtslupe vom 16. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Aufgrund der arbeitsvertraglichen Vereinbarungen richten sich die Arbeitsbedingungen der Berliner
Wachpolizisten nach dem “Tarifvertrag zur Angleichung des Tarifrechts des Landes Berlin an das
Tarifrecht der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (Angleichungs-TV Land Berlin)” vom 14.10.2010 in der
jeweiligen Fassung. Nach dessen § 2 finden die zwischen der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und
…
Auffällige Dienstkleidung – und die Vergütung für Umkleidezeiten
rechtslupe vom 13. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Bei den von der Arbeitnehmerin benötigten Umkleidezeiten zum An- und Ablegen auffälliger Dienstkleidung
im Betrieb handelt es sich um vergütungspflichtige Arbeitszeit nach § 611 Abs. 1 BGB. Die gesetzliche
Vergütungspflicht des Arbeitgebers knüpft nach § 611 Abs. 1 BGB an die Leistung der versprochenen
Dienste an. Zu den “versprochenen Diensten” …
Betriebsratsmitglieder – und die Vergütungsanpassung
rechtslupe vom 12. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Nach § 37 Abs. 4 Satz 1 BetrVG darf das Arbeitsentgelt von Mitgliedern des Betriebsrats einschließlich
eines Zeitraums von einem Jahr nach Beendigung der Amtszeit nicht geringer bemessen werden als das
Arbeitsentgelt vergleichbarer Arbeitnehmer mit betriebsüblicher beruflicher Entwicklung. § 37 Abs. 4
Satz 1 BetrVG soll sicherstellen, dass Mitglieder des …
Arbeitsgericht oder Sozialgericht? – Der Streit um die Sozialversicherungspflicht
rechtslupe vom 11. Juli 2018 | Arbeitsrecht, Sozialrecht
Streiten Arbeitgeber und Arbeitnehmer über die Sozialversicherungspflichtigkeit des
Arbeitsverhältnisses, ist hierfür das Sozialgericht zuständig. Seine Zuständigkeit ergibt sich aus § 51
SGG. Zwischen den Parteien besteht keine bürgerlich-rechtliche Streitigkeit iSv. § 2 Abs. 1 Nr. 3 ArbGG.
Gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 3 Buchst. a ArbGG sind die Gerichte …
0,15 Urlaubstage – oder: die Rundung von bruchteiligen Urlaubstagen
rechtslupe vom 11. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts kommt ohne eine gesonderte Rundungsvorschrift eine
Rundung von Bruchteilen von Urlaubstagen nicht in Betracht. Weder das BUrlG noch der im vorliegenden
Fall einschlägige Manteltarifvertrag enthalten eine solche Rundungsregelung. Soweit die Arbeitgeberin
für die Auslegung des MTV in erster Linie auf Praktikabilitätserwägungen abstellt, sind diese nicht …
Beschäftigungsanspruch – und die Vollstreckungsabwehrklage
rechtslupe vom 11. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Ein Arbeitgeber kann im Rahmen einer Vollstreckungsabwehrklage nach § 767 ZPO nicht erfolgreich
einwenden, ihm sei die Erfüllung eines rechtskräftig zuerkannten Beschäftigungsanspruchs auf einem
konkreten Arbeitsplatz wegen dessen Wegfalls unmöglich, wenn er den arbeitsvertraglichen
Beschäftigungsanspruch durch Zuweisung einer anderen vertragsgemäßen Tätigkeit erfüllen könnte. Nach §
62 Abs. 2 Satz 1 …
Der Anspruch eines Betriebsratsmitglieds auf Vergütungsanpassung – und seine
Verjährung
rechtslupe vom 11. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Aus § 37 Abs. 4 BetrVG resultierende Ansprüche auf Gehaltsanpassung beruhen auf § 611 BGB (seit dem
1.04.2017 § 611a Abs. 2 BGB) und dem Arbeitsvertrag. Es handelt sich daher um Vergütungsansprüche aus
dem Arbeitsverhältnis. Mangels Eingreifens der besonderen Tatbestände der §§ 196, 197 BGB unterliegen
diese der regelmäßigen Verjährungsfrist …
Dividendenabhängige Tantiemen – und der „Verwässerungsausgleich“ bei effektiven
Kapitalerhöhungen
rechtslupe vom 9. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Regelung des „Verwässerungsschutzes“ bei nominellen Kapitalerhöhungen in § 216 Abs. 3 Satz 1 AktG
ist nicht entsprechend auf Fälle effektiver Kapitalerhöhung anwendbar. Dies entschied jetzt das
Bundesarbeitsgericht im Falle iner deutschen Großbank in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft. Dort
arbeitete der Arbeitnehmer von 1963 bis zu seinem Eintritt in den …
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall – und die tariflichen
Ausschlussfristen
rechtslupe vom 9. Juli 2018 | Arbeitsrecht
Die Geltendmachung des Anspruchs auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall nach § 3 Abs. 1 EFZG kann
trotz seiner Unabdingbarkeit (§ 12 EFZG) grundsätzlich einer tariflichen Ausschlussfrist unterworfen
werden. Eine tarifliche Ausschlussfrist ist jedoch nach § 3 Satz 1 MiLoG unwirksam, soweit sie auch den
während Arbeitsunfähigkeit nach § 3 Abs. 1, …
Nachwahl eines freizustellenden Betriebsratsmitglieds
rechtslupe vom 06. Juli 2018 | § 38 Abs. 2 Satz 1 BetrVG sieht vor, dass die
freizustellenden Betriebsratsmitglieder nach Beratung mit dem Arbeitgeber vom Betriebsrat aus seiner
Mitte in geheimer Wahl nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt werden. Das Gesetz regelt jedoch
nicht, wie zu verfahren ist, wenn die Freistellung eines Betriebsratsmitglieds während der Amtszeit …
Betriebsrat – und die Anfechtung einer Freistellungswahl
rechtslupe vom 06. Juli 2018 | Die Wahl der freizustellenden Betriebsratsmitglieder
kann in entsprechender Anwendung von § 19 BetrVG durch ein einzelnes oder mehrere Betriebsratsmitglieder
angefochten werden, wenn bei der Wahl gegen wesentliche Vorschriften über das Wahlrecht, die Wählbarkeit
oder das Wahlverfahren verstoßen worden und eine Berichtigung nicht erfolgt ist, es sei denn, dass durch
den …
Der
Streit um die Gehaltserhöhung – und die Feststellungsklage
rechtslupe vom 04. Juli 2018 | Zwar können nach § 256 ZPO nur Rechtsverhältnisse
Gegenstand einer Feststellungsklage sein, nicht hingegen bloße Elemente oder Vorfragen eines
Rechtsverhältnisses. Eine Feststellungsklage muss sich allerdings nicht notwendig auf ein
Rechtsverhältnis insgesamt erstrecken. Sie kann sich vielmehr auf einzelne Beziehungen oder Folgen aus
einem Rechtsverhältnis, auf bestimmte Ansprüche oder Verpflichtungen sowie …
Vergütungsanpassung bei einem Betriebsratsmitglied
rechtslupe vom 04. Juli 2018 | Nach § 37 Abs. 4 Satz 1 BetrVG darf das Arbeitsentgelt
von Mitgliedern des Betriebsrats einschließlich eines Zeitraums von einem Jahr nach Beendigung der
Amtszeit nicht geringer bemessen werden als das Arbeitsentgelt vergleichbarer Arbeitnehmer mit
betriebsüblicher beruflicher Entwicklung. § 37 Abs. 4 Satz 1 BetrVG soll sicherstellen, dass Mitglieder
des …
Schmähkritik – und die fristlose Kündigung
rechtslupe vom 29. Juni 2018 | Schmähkritik genießt nach der Rechtsprechung des
Bundesverfassungsgerichts nicht den Schutz von Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG. Eine Schmähung ist eine Äußerung
– unter Berücksichtigung von Anlass und Kontext – jedoch nur dann, wenn jenseits auch polemischer und
überspitzter Kritik nicht mehr die Auseinandersetzung in der Sache, sondern allein …
Befristungskontrollklage – institutioneller Rechtsmissbrauch und der erweiterte
Prüfungsumfang der Arbeitsgerichte
rechtslupe vom 28. Juni 2018 | Die Gerichte dürfen sich bei der Befristungskontrolle
nicht auf die Prüfung des geltend gemachten Sachgrunds beschränken. Sie sind vielmehr aus
unionsrechtlichen Gründen verpflichtet, durch Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls
auszuschließen, dass Arbeitgeber missbräuchlich auf befristete Arbeitsverträge zurückgreifen. Diese
zusätzliche Prüfung ist im deutschen Recht nach den Grundsätzen des institutionellen Rechtsmissbrauchs …
Mitbestimmung bei der betrieblichen Entgeltgestaltung – und der
Tarifvorbehalt
rechtslupe vom 28. Juni 2018 | Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts
kann sich der Betriebsrat gegen zu erwartende weitere Verstöße des Arbeitgebers gegen ein
Mitbestimmungsrecht aus § 87 Abs. 1 BetrVG unabhängig von den Voraussetzungen des § 23 Abs. 3 BetrVG im
Wege eines allgemeinen Unterlassungsanspruchs wehren. Durch die Anwendung der Vergütungsgrundsätze eines
Haustarifvertragsauf die “nichtärztlichen …
Der
Betriebsrat – und die Frage des Gemeinschaftsbetriebes
rechtslupe vom 28. Juni 2018 | Ein gemeinsamer Betrieb mehrerer Unternehmen liegt nach
der ständigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts vor, wenn die in einer Betriebsstätte vorhandenen
materiellen und immateriellen Betriebsmittel für einen einheitlichen arbeitstechnischen Zweck
zusammengefasst, geordnet und gezielt eingesetzt werden und der Einsatz der menschlichen Arbeitskraft
von einem einheitlichen Leitungsapparat gesteuert wird. Dazu müssen die Funktionen …
(Mittelbare) Vertretungsbefristung – und der erforderliche Kausalzusammenhang
rechtslupe vom 28. Juni 2018 | Ein sachlicher Grund für die Befristung eines
Arbeitsvertrags liegt nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 TzBfG vor, wenn der Arbeitnehmer zur Vertretung
eines anderen Arbeitnehmers beschäftigt wird. Der Grund für die Befristung liegt in Vertretungsfällen
darin, dass der Arbeitgeber bereits zu einem vorübergehend ausfallenden Mitarbeiter in einem …
“DHV
– Die Berufsgewerkschaft” – und der Streit um die Tariffähigkeit
rechtslupe vom 28. Juni 2018 | Zur Frage der Tariffähigkeit der “DHV – Die
Berufsgewerkschaft e.V. -” gibt es immer noch keine abschließende Entscheidung des
Bundesarbeitsgerichts. Das Bundesarbeitsgericht hat das zuletzt bei ihm anhängige Beschlussverfahren an
das Landesarbeitsgericht Hamburg zurückgegeben. Tarifverträge kann nur eine Arbeitnehmervereinigung
schließen, die tariffähig ist. Dazu muss sie über Durchsetzungskraft gegenüber der …
Betriebserwerber mit Haustarifvertrag – und die Vergütungsordnung des übernommenen
Betriebs
rechtslupe vom 28. Juni 2018 | Ein Betriebserwerber, der durch Rechtsgeschäft einen
Betrieb unter Wahrung dessen Identität erwirbt, tritt zwar betriebsverfassungsrechtlich an die Stelle
des früheren Betriebsinhabers. Er ist daher grundsätzlich zur Fortführung der im Betrieb bestehenden
Vergütungsordnung verpflichtet. Ist der Arbeitgeber aber an einen von ihm geschlossenen Haustarifvertrag
unmittelbar und zwingend gebunden, der nach seinem …
Kirchliche Arbeitsverhältnisse – und die konfessionslose Stellenbewerberin
rechtslupe vom 25. Juni 2018 | Das Erfordernis, dass Bewerber um eine bei der Kirche zu
besetzende Stelle einer bestimmten Religion angehören, muss Gegenstand einer wirksamen gerichtlichen
Kontrolle sein können. Dieses Erfordernis muss notwendig und angesichts des Ethos der Kirche aufgrund
der Art der in Rede stehenden beruflichen Tätigkeit oder der Umstände ihrer Ausübung objektiv geboten …
TVöD/Bund
– und die Eingruppierung
rechtslupe vom 21. Juni 2018 | Gemäß § 12 Abs. 2 Satz 1 und Satz 2 TVöD/Bund ist der
Beschäftigte in der Entgeltgruppe eingruppiert, deren Tätigkeitsmerkmalen die gesamte von ihm nicht nur
vorübergehend auszuübende Tätigkeit entspricht. Das ist der Fall, wenn zeitlich mindestens zur Hälfte
Arbeitsvorgänge anfallen, die für sich genommen die Anforderungen eines Tätigkeitsmerkmals oder …
Entgeltumwandlung – und der Anspruch auf Kündigung einer Direktversicherung
rechtslupe vom 21. Juni 2018 | § 241 Abs. 2 BGB verpflichtet den Arbeitgeber nicht,
eine zugunsten des Arbeitnehmers zur Durchführung einer Entgeltumwandlung abgeschlossene
Direktversicherung zu kündigen, wenn der Arbeitnehmer mit dem Rückkaufswert der Versicherung
Verbindlichkeiten tilgen will. Die Arbeitgeberin ist nicht verpflichtet, die zugunsten des Arbeitnehmers
bestehende Direktversicherung im laufenden Arbeitsverhältnis zu kündigen. Ein solcher …
Leiharbeitnehmer – und die Branchenzuschläge in der Druckindustrie
rechtslupe vom 21. Juni 2018 | Als “Einsatz” iSv. § 2 Abs. 2 Satz 1 TV BZ
Druck-gewerblich (Tarifvertrag über Branchenzuschläge für Überlassungen von gewerblichen Arbeitnehmern
in der Druckindustrie vom 21.02.2013) ist die Zeitspanne zu verstehen, in welcher der Leiharbeitnehmer
an den Kundenbetrieb iSd. Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes überlassen wird und nicht die Summe der Tage,
an denen er …
Sachrügen – und die Anforderungen an die Revisionsbegründung
rechtslupe vom 21. Juni 2018 | Zur ordnungsgemäßen Begründung einer Revision müssen die
Revisionsgründe angegeben werden, § 72 Abs. 5 ArbGG iVm. § 551 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 ZPO. Bei Sachrügen
sind diejenigen Umstände bestimmt zu bezeichnen, aus denen sich die Rechtsverletzung ergibt, § 551 Abs.
3 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a ZPO. …
Überleitung in den TVöD – und die Eingruppierung
rechtslupe vom 21. Juni 2018 | Gemäß § 24 TVÜ-Bund gelten im Grundsatz für die in den
TVöD übergeleiteten Beschäftigten, deren Arbeitsverhältnis zum Bund über den 31.12 2013 hinaus
fortbesteht und die am 1.01.2014 unter den Geltungsbereich des TVöD fallen, ab dem 1.01.2014 für
Eingruppierungen die §§ 12 und 13 TVöD/Bund. Nach § 25 Abs. 1 …
Reformen an der Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst – und der versagte
Rechtsschutz
rechtslupe vom 20. Juni 2018 | Es verstößt nicht gegen das Rechtsstaatsgebot des
Grundgesetzes, dass die Fachgerichte einen Anspruch ehemaliger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des
öffentlichen Dienstes auf eine höhere Zusatzrente verneint haben, obwohl das umfassend reformierte
Zusatzversorgungsrecht in einzelnen Elementen gegen das Gleichheitsgebot verstößt. Nach den
fachgerichtlichen Entscheidungen haben es die Tarifvertragsparteien zwar unterlassen, einen 2007 …
Abbruch eines Stellenbesetzungsverfahrens – und die schriftliche Dokumentation der
Gründe
rechtslupe vom 15. Juni 2018 | Bricht der öffentliche Arbeitgeber das
Stellenbesetzungsverfahren aus einem sachlich nachvollziehbaren Grund ab, gehen die Verfahrensrechte der
Bewerber nach Art. 33 Abs. 2 GG unter. Die Durchführung einer Stellenausschreibung zwingt den
Dienstherrn nicht, den Dienstposten mit einem der Auswahlbewerber zu besetzen. Die Ausschreibung ist
lediglich ein Hilfsmittel zur Gewinnung geeigneter Bewerber. …
Solo-Selbständige – und der Arbeitgeberbegriff des Tarifvertragsgesetzes
rechtslupe vom 15. Juni 2018 | Die Tarifvertragsparteien sind nicht regelungsbefugt für
sog. Solo-Selbständige, die nicht beabsichtigen, Arbeitnehmer oder arbeitnehmerähnliche Personen zu
beschäftigen. Auch durch eine Allgemeinverbindlicherklärung wird die Regelungsbefugnis der
Tarifvertragsparteien nicht erweitert. Dies stellte jetzt das Bundesarbeitsgericht in einem Rechtsstreit
über Mindestbeiträge und Auskünfte nach dem Tarifvertrag über die Förderung der beruflichen Ausbildung
im …
Sachgrundlose Kettenbefristungen
rechtslupe vom 14. Juni 2018 | Die gesetzliche Beschränkung befristeter
Beschäftigungsformen und die Sicherung der unbefristeten Dauerbeschäftigung als Regelbeschäftigungsform
trägt der sich aus Art. 12 Abs. 1 GG ergebenden Pflicht des Staates zum Schutz der strukturell
unterlegenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und dem Sozialstaatsprinzip der Art.20 Abs. 1, Art. 28
Abs. 1 GG Rechnung. Die mit einer …
Urlaubsentgelt – nach Verringerung der Teilzeitquote
rechtslupe vom 14. Juni 2018 | Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der
Europäischen Union darf die Verringerung des Beschäftigungsumfangs nicht dazu führen, dass der von einem
Arbeitnehmer vor der Verringerung erworbene und nach der Verringerung angetretene Jahresurlaub mit einem
reduzierten Urlaubsentgelt vergütet wird. Angesichts dieser Vorgaben sind § 26 Abs. 1 Satz 1 und § 21
…
Arbeitnehmerhaftung – und die Ausschlussfrist
rechtslupe vom 14. Juni 2018 | Arbeitsvertragliche Ausschlussfristen können auch
Schadensersatzansprüche des Arbeitgebers gegen den Arbeitnehmer umfassen. Mit einem solchen Fall -und
der Frage, wann die Ausschlussfrist zu laufen beginnt- hatte sich aktuell das Bundesarbeitsgericht zu
befassen: Im dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall war der beklagte Arbeitnehmer in dem
Autohaus der Arbeitgeberin als Verkäufer beschäftigt. …
Ausbildungskostenausgleichskasse im Schornsteinfegerhandwerk – und die Zweifel an der
Tariffähigkeit
rechtslupe vom 12. Juni 2018 | Das Bundesarbeitsgericht hat einen weiteren
Rechtsstreit, in dem es um die Ausbildungskostenausgleichskasse im Schornsteinfegerhandwerk ging, nach §
97 Abs. 5 Satz 1 ArbGG bis zur rechtskräftigen Entscheidung über die Tariffähigkeit des Zentralverbands
Deutscher Schornsteinfeger e. V. – Gewerkschaftlicher Fachverband – (ZDS) bei Abschluss des
Tarifvertrags über die Förderung der beruflichen …
Beitragsforderungen einer Sozialkasse – und ihre Verrechnung mit
Erstattungsansprüchen
rechtslupe vom 11. Juni 2018 |
Mit der Vorsatzanfechtung der Verrechnung von Beitragsforderungen einer Sozialkasse mit
Erstattungsansprüchen eines Arbeitgebers hatte sich aktuell der Bundesgerichtshof zu befassen: Anlass
hierfür bot dem Bundesgerichtshof die Klage eines Insolvenzverwalters gegen die zur Durchführung der
tarifvertraglichen Urlaubsregelung im Maler- und Lackiererhandwerk von den Tarifvertragsparteien
gegründeten Sozialkasse. Auf der Grundlage des für …
Dienstwagenüberlassung – und ihr Widerruf aus wirtschaftlichen Gründen
rechtslupe vom 8. Juni 2018 | Eine vorformulierte arbeitsvertragliche Klausel zum
Widerruf einer Dienstfahrzeugüberlassung, die der Arbeitgeber bei mehreren Arbeitnehmern benutzt,
unterliegt der AGB-Kontrolle. Bei derartigen Klauseln handelt es sich um AGB im Sinne des § 305 Abs. 1
BGB. Die Klausel unterliegt der Inhaltskontrolle gemäß § 307 Abs. 3 S. 1 BGB.
Betriebsübergang – und der Verzicht aufs Widerspruchsrecht
rechtslupe vom 8. Juni 2018 | Verzichtet der Arbeitnehmer auf sein Widerspruchsrecht
oder stimmt dem Übergang des Arbeitsverhältnisses ausdrücklich zu, ist ein (späterer) Widerspruch
ausgeschlossen. Allgemeine Einwände stehen dem Verzicht nicht entgegen. § 613 a Abs. 6 BGB ist
dispositives Recht. Vertragliche Abbedingungen sind damit grundsätzlich möglich. § 613a Abs. 1 Satz 1
BGB bewirkt, dass …
Widerspruchsrecht beim Betriebsübergang – und die Verwirkung
rechtslupe vom 7. Juni 2018 | § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB bewirkt, dass im Fall eines
Betriebsübergangs der neue Inhaber in die Rechte und Pflichten aus den im Zeitpunkt des Übergangs
bestehenden Arbeitsverhältnissen eintritt; in diesem Fall findet kraft Gesetzes “automatisch” ein
Arbeitgeberwechsel statt. § 613a Abs. 1 BGB dient im Zusammenwirken mit der …
Betriebsübergang – und die bestehenden Arbeitsverhältnisse
rechtslupe vom 7. Juni 2018 | Im Fall eines Betriebsübergangs nach § 613 a Abs. 1 Satz
1 BGB tritt der neue Inhaber in die Rechte und Pflichten aus den im Zeitpunkt des Übergangs bestehenden
Arbeitsverhältnissen ein. § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB bewirkt, dass im Fall eines Betriebsübergangs der
neue Inhaber in die Rechte …
Der Fremdsprachenkurs als Bildungsurlaub
rechtslupe vom 5. Juni 2018 | Ein Fremdsprachenkurs stellt dann berufliche
Weiterbildung im Sinne von § 1 Abs. 3 des baden-württembergischen Bildungszeitgesetzes (BzG BW) dar,
wenn der Fremdsprachenkurs einen beruflichen Bezug hat. Nicht ausreichend ist es, wenn der
Fremdsprachenkurs der Allgemeinbildung dient. Nach § 1 Abs. 1 BzG BW haben Beschäftigte in
Baden-Württemberg einen Anspruch auf …
Urlaubsabgeltung – und die Verwirkung
rechtslupe vom 5. Juni 2018 | Da der Urlaubsabgeltungsanspruch kein Surrogat des
Urlaubsanspruchs ist, sondern ein reiner Entgeltanspruch, kann er verfallen und dementsprechend auch
verwirken. Die Verwirkung ist ein Sonderfall der unzulässigen Rechtsausübung und soll dem Bedürfnis nach
Rechtsklarheit dienen. Sie hat nicht den Zweck, Schuldner, denen gegenüber Gläubiger ihre Rechte längere
Zeit nicht geltend gemacht …
Urlaubsentgelt – und seine Berechnung im Gebäudereinigerhandwerk
rechtslupe vom 4. Juni 2018 | Im Gebäudereinigergewerbe richtet sich die Berechnung des
Urlaubsentgelts nach § 15 Ziff. 2.1 des für allgemeinverbindlich erklärten Rahmentarifvertrags für die
gewerblichen Beschäftigten in der Gebäudereinigung vom 28.06.2011 (RTV). Dieser ist gemäß der
Bekanntmachung über die Allgemeinverbindlicherklärung eines Tarifvertrags für die Gebäudereinigung vom
07.05.2012 seit 1.01.2012 allgemeinverbindlich und damit nach § …
Bedingungskontrollklagen – und die Klagefrist
rechtslupe vom 4. Juni 2018 | Die dreiwöchige Klagefrist nach §§ 21, 17 Satz 1 TzBfG
beginnt bei Bedingungskontrollklagen grundsätzlich mit dem Tag, an dem die auflösende Bedingung
eingetreten ist. Da der auflösend bedingte Arbeitsvertrag nach §§ 21, 15 Abs. 2 TzBfG frühestens zwei
Wochen nach Zugang der schriftlichen Unterrichtung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber über …
Auflösende Bedingung – wegen teilweiser Erwerbsminderung eines
Schwerbehinderten
rechtslupe vom 4. Juni 2018 | Die Beendigung des Arbeitsverhältnisses ohne Kündigung
aufgrund des Eintritts einer teilweisen Erwerbsminderung erfordert bei einem schwerbehinderten oder ihm
gleichgestellten Menschen nach § 92 Satz 1 SGB IX in der bis zum 31.12 2017 geltenden Fassung die
vorherige Zustimmung des Integrationsamts, wenn bei Zugang der schriftlichen Unterrichtung des
Arbeitnehmers durch den …
Feststellungsantrag – und das erforderliche Feststellungsinteresse
rechtslupe vom 1. Juni 2018 | Nach § 256 Abs. 1 ZPO ist für die Zulässigkeit eines
Feststellungsantrags ein besonderes rechtliches Interesse daran erforderlich, dass das Bestehen oder
Nichtbestehen eines Rechtsverhältnisses durch eine gerichtliche Entscheidung alsbald festgestellt wird.
Es handelt sich um eine auch noch im Revisionsverfahren zu prüfende Prozessvoraussetzung. Sie stellt
sicher, dass die Gerichte …
Eingruppierung einer Geschäftsstellenverwalterin beim
Bundesverwaltungsgericht
rechtslupe vom 1. Juni 2018 | Eine Eingruppierung nach der neuen Entgeltordnung des
Bundes (TV EntgO Bund) erfolgt nur auf Antrag und auch nur für den Fall, dass sich daraus für den
Beschäftigten eine höhere Entgeltgruppe ergibt. Die Korrektur einer schon nach der Vergütungsordnung des
BAT-O fehlerhaften Eingruppierung erfolgt dagegen unter Zugrundelegung der bisherigen
Tätigkeitsmerkmale.
Verweisung
auf eine Tarifvertrag – und die Vertragsauslegung
rechtslupe vom 1. Juni 2018 | Die Feststellung, ob eine Willenserklärung vorliegt, ist
wie die Auslegung nichttypischer Erklärungen grundsätzlich den Tatsachengerichten übertragen und in der
Revisionsinstanz nur eingeschränkt nachprüfbar. Dabei ist die Frage, ob eine Erklärung als
Willenserklärung anzusehen ist, nach dem Maßstab des § 133 BGB zu beurteilen. Das Revisionsgericht
überprüft, ob die Rechtsvorschriften über …
Personalüberleitung beim Kreiskrankenhaus – und die Frage der statischen oder
dynamischen Geltung des TVöD/VKA
rechtslupe vom 1. Juni 2018 | Durch einen Personalüberleitungsvertrag kann für einen
Arbeitgeber, der nicht an dem Vertrag beteiligt ist, eine dynamische Anwendbarkeit von Tarifverträgen
nicht ohne seine Zustimmung vereinbart werden. Entgegen der Auffassung des Sächsischen
Landesarbeitsgerichts handelte es sich in dem hier entschiedenen Fall bei dem
Personalüberleitungsvertrag (“PÜV 2002”) nicht um einen zwischen einem Betriebsveräußerer …
Stufenzuordnung und Vorbeschäftigungszeiten – für Beschäftigte in der
Diakonie
rechtslupe vom 1. Juni 2018 | Die Berücksichtigung erworbener Berufserfahrung bei einer
Einstellung setzt grundsätzlich voraus, dass der Beschäftigte die Berufserfahrung in einer Tätigkeit
erlangt hat, die in ihrer eingruppierungsrechtlichen Wertigkeit der Tätigkeit entspricht, die er nach
seiner Einstellung auszuüben hat. Die Arbeitnehmerin könnte eine Vergütung nach Entgeltgruppe 11 Stufe 4
DVO.EKD für den hier streitgegenständlichen …
Rechtsmissbrauch bei der Vertretungsbefristung
rechtslupe vom 29. Mai 2018 | Die Gerichte dürfen sich nach der ständigen
Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts bei der Befristungskontrolle nicht auf die Prüfung des geltend
gemachten Sachgrunds beschränken. Sie sind vielmehr aus unionsrechtlichen Gründen dazu verpflichtet,
durch Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls auszuschließen, dass Arbeitgeber missbräuchlich
auf befristete Arbeitsverträge zurückgreifen. Die Beachtung von § 5 Nr. …
Vertretungsbefristung – und die gedankliche Zuordnung
rechtslupe vom 29. Mai 2018 |
Ein sachlicher Grund, der die Befristung eines Arbeitsvertrags rechtfertigt, liegt nach § 14 Abs. 1 Satz
2 Nr. 3 TzBfG vor, wenn der Arbeitnehmer zur Vertretung eines anderen Arbeitnehmers beschäftigt wird.
Der Grund für die Befristung liegt in Vertretungsfällen darin, dass der Arbeitgeber bereits zu einem
vorübergehend ausfallenden Mitarbeiter in …
Lohndumping bei kirchlichen Arbeitgebern
rechtslupe vom 28. Mai 2018 | Ein kirchlicher Arbeitgeber kann in den durch das
staatliche Arbeitsrecht gesetzten Grenzen wirksam Arbeitsverträge abschließen, welche keine oder nur
eine eingeschränkte Bezugnahme auf kirchliche Arbeitsvertragsregelungen vorsehen. Daher ist auch die
Vereinbarung eines Entgelts unterhalb des Vergütungsniveaus kirchlicher Arbeitsvertragsregelungen
möglich. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall war die Arbeitnehmerin bei …
Befristete Arbeitsverhältnisse im Profifußball – und die Verlängerungsoption
rechtslupe vom 28. Mai 2018 |
Die einem Lizenzspieler in der 1. Fußballbundesliga eingeräumte Option zur Verlängerung seines Vertrages
kann wirksam an die Bedingung geknüpft werden, dass der Lizenzspieler in der vergangen Saison in
mindestens 23 Bundesligaspielen eingesetzt wurde. So auch in dem hier vom Bundesarbeitsgericht
entschiedenen Fall, in dem ein Bundesligaverein mit einem Torwart in …
Lehrerinnen mit Kopftuch – und die Entschädigungsklage
rechtslupe vom 28. Mai 2018 | Das Arbeitsgericht Berlin hat aktuell die Klagen zweier
Lehrerinnen abgewiesen, die eine Entschädigung nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz geltend
gemacht hatten. Eine Lehrerin hatte geltend gemacht, sie sei von dem beklagten Land nicht als Lehrerin
eingestellt worden, weil sie ein muslimisches Kopftuch trage; hierin liege eine nicht erlaubte
Benachteiligung wegen ihrer …
Befristete Arbeitsverhältnisse im Profifußball
rechtslupe vom 28. Mai 2018 | Die Befristung des Arbeitsvertrags eines Lizenzspielers
der 1. Fußball-Bundesliga ist regelmäßig nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 TzBfG durch die Eigenart der
Arbeitsleistung sachlich gerechtfertigt. Nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 TzBfG liegt ein sachlicher Grund
für die Befristung eines Arbeitsvertrags vor, wenn die …
Rückforderung überzahlter Honorare – nach Feststellung eines
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses
rechtslupe vom 25. Mai 2018 | Die Veränderung des rechtlichen Status eines Mitarbeiters
vom Selbständigen zum Arbeitnehmer führt nicht ohne Weiteres zur Unwirksamkeit einer getroffenen
Vergütungsvereinbarung. Wird der Arbeitnehmerstatus rückwirkend festgestellt, ist Voraussetzung für
einen Rückforderungsanspruch wegen überzahlter Honorare, dass bei dem Dienstberechtigten
unterschiedliche Vergütungsordnungen für freie Mitarbeiter und für Arbeitnehmer gelten. Daran ändert
sich auch …
Die Geschäftsunfähigkeit bei Erteilung der Prozessvollmacht – und die
Nichtigkeitsklage
rechtslupe vom 25. Mai 2018 | Das Fehlen einer wirksam erteilten Prozessvollmacht ist
anspruchsbegründende Tatsache i. S. v. § 579 Abs. 1 Nr. 4 ZPO und damit nach den allgemeinen Regeln der
Darlegungs- und Beweislast von dem zu beweisen, der sich auf diese Tatsache beruft. Allein das Vorliegen
einer psychischen Erkrankung jedweder Art (hier: Angststörung) bedingt …
Welche
Tätowierung ist bei der Bewerbung akzeptabel?
rechtslupe vom 25. Mai 2018 | Die Abbildung der Göttin Diana mit entblößten Brüsten auf
dem Arm eines Mitarbeiters des Polizeipräsidenten kann von Bürgern als sexistisch wahrgenommen werden.
So hat das Arbeitsgericht Berlin in dem hier vorliegenden Fall den Antrag auf Erlass einer einstweiligen
Verfügung eines Bewerbers für den Zentralen Objektschutz der Berliner Polizei zurückgewiesen, der …
Tagesmütter – und der Zuschuss zum Mutterschaftsgeld
rechtslupe vom 25. Mai 2018 | Wird eine selbständige „Tagesmutter“, die nach §§ 22 ff.,
§ 43 SGB VIII als Tagespflegeperson Kinder in der Kindertagespflege betreut, schwanger, hat sie keinen
Anspruch auf Zuschuss zum Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz. Ein solcher Anspruch folgt auch
nicht aus europäischen Unionsrecht. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall war de …
Konzernbetriebsrat – und die Konzernspitze im Ausland
rechtslupe vom 25. Mai 2018 | Nach § 54 Abs. 1 Satz 1, § 54 Abs. 2 BetrVG kann für
einen Konzern im Sinne von § 18 Abs. 1 AktG durch Beschlüsse der Gesamtbetriebsräte bzw. Betriebsräte
ein Konzernbetriebsrat errichtet werden. Hat das herrschende Unternehmen seinen Sitz im Ausland und
besteht keine im Inland ansässige Teilkonzernspitze, die …
Die nicht geladene Streithelferin
rechtslupe vom 24. Mai 2018 | Der absolute Revisionsgrund nach § 547 Nr. 4 ZPO erfasst
als besondere Ausprägung der Versagung des rechtlichen Gehörs auch den Fall, dass eine Partei nicht zur
mündlichen Verhandlung geladen wurde und deshalb hieran weder selbst noch durch einen gesetzlichen
Vertreter teilnehmen konnte. Dabei ist eine Nebenintervenientin ebenfalls als “Partei” iSv. …
Das Rechtsmittel des Streitverkündeten
rechtslupe vom 24. Mai 2018 | Dem Nebenintervenienten ist es nach § 67 ZPO unbenommen,
das einer Hauptpartei zustehende Rechtsmittel oder einen dieser zustehenden Rechtsbehelf einzulegen,
auch wenn die Hauptpartei hiervon absieht. Etwas Anderes gilt nur, wenn die Hauptpartei der Einlegung
des Rechtsmittels oder Rechtsbehelfs widerspricht, wobei dieser Widerspruch nicht ausdrücklich erklärt
werden muss, sondern auch …
Verspätete Lohnzahlung – und der Verzugsschaden
rechtslupe vom 24. Mai 2018 | Durch die Rückzahlung von Leistungen nach dem SGB II
wegen einer verspäteten Lohnzahlung entsteht dem Arbeitnehmer kein (weiterer) Verzugsschaden. Ist der
Arbeitgeber mit der Entgeltzahlung – wie im hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Streitfall – in
Verzug, hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Verzugszinsen nach § 288 Abs. 1 BGB und Ersatz …
Der Freistellungsantrag – und seine Bestimmtheit
rechtslupe vom 24. Mai 2018 | Geht es um die Freistellung von einer auf Geldleistung
gerichteten Verbindlichkeit, so setzt der Freistellungsantrag die bestimmte Angabe von Grund und Höhe
der Schuld voraus, von der freigestellt zu werden der Arbeitnehmer begehrt. Dem genügt ein Antrag des
Arbeitnehmers, der Er die Verbindlichkeit, von der freigestellt werden soll, nach Gläubiger …
Mindestlohn – und die Sonn- und Feiertagszuschläge
rechtslupe vom 24. Mai 2018 | Der Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn ist
erfüllt, wenn die vom Arbeitgeber für einen Kalendermonat gezahlte Bruttovergütung den Betrag erreicht,
der sich aus der Anzahl der in diesem Monat tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden multipliziert mit
8,50 € brutto ergibt. Der Arbeitgeber ist nach § 611 Abs. 1 BGB (seit 1.04.2017: § …
Heimleiterin wird außerordentlich gekündigt
rechtslupe vom 22. Mai 2018 | Unwirksam kann eine außerordentliche Kündigung einer
Heimleiterin sein, wenn der Verdacht eines kollusiven Verhaltens mit einem Mitarbeiter besteht. Während
sich das Arbeitsgericht Villingen-Schwenningen dabei auf die Unwirksamkeit der fehlerhaften
Personalratsanhörung berufen hat, argumentierte das Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg, dass
hinsichtlich den erhobenen Vorwürfen es entweder an einem dringenden Verdacht einer schwerwiegenden
Pflichtverletzung …
Verlängerte Arbeitszeit bei der Feuerwehr – und der Freizeitausgleich
rechtslupe vom 22. Mai 2018 | Das Sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen muss
erneut über Klagen von Leipziger Feuerwehrbeamten entscheiden, die einen Freizeitausgleich für eine über
48 Wochenstunden hinausgehende Arbeitszeit verlangen. Das hat jetzt das Bundesverwaltungsgericht in
Leipzig auf die Klage zweier Feuerwehrbeamte entschieden. Die reguläre Arbeitszeit für Feuerwehrbeamte
beträgt einschließlich des Bereitschaftsdienstes 48 Stunden pro Woche. …
Überdurchschnittliche Arbeitszeit – und ihr Ausgleich durch Urlaubs- und
Feiertage
rechtslupe vom 22. Mai 2018 | Urlaubs- und gesetzliche Feiertage dürfen bei der
Berechnung der Höchstarbeitszeit nach dem Arbeitszeitgesetz nicht als Ausgleichstage berücksichtigt
werden. Das gilt auch für Urlaubstage, die über den gesetzlichen Mindesturlaub hinaus gewährt werden,
sowie für gesetzliche Feiertage, die auf einen Werktag fallen. In dem hier vom Bundesverwaltungsgericht
entschiedenen Fall führte das klagende …
Entlohnungsgrundsätze – nach Wegfall der Tarifbindung
rechtslupe vom 18. Mai 2018 | Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts sind
die ursprünglich kraft Tarifgebundenheit des Arbeitgebers im Betrieb geltenden Grundsätze der
tariflichen Vergütungsordnung auch nach dem Wegfall dieser Bindung das für den Betrieb maßgebliche
kollektive Vergütungsschema. Das Ende der Tarifgebundenheit des Arbeitgebers führt nicht dazu, dass mit
ihm außer der Bindung an die absoluten …
Umdeutung einer unwirksamen Betriebsvereinbarung in eine Gesamtzusage
rechtslupe vom 18. Mai 2018 | Die Umdeutung einer unwirksamen Betriebsvereinbarung in
eine Gesamtzusage muss durch außerhalb der Betriebsvereinbarung liegende Umstände gerechtfertigt sein,
welche den Schluss zulassen, dass sich der Arbeitgeber unabhängig von der Betriebsvereinbarung
vertraglich verpflichten will, die in dieser geregelten Leistungen zu gewähren.
Betriebsvereinbarungen über Tarifentgelte
rechtslupe vom 18. Mai 2018 | Die Betriebsparteien können wegen der Tarifsperre des §
77 Abs. 3 Satz 1 BetrVG in einer Betriebsvereinbarung weder Bestimmungen über Tarifentgelte treffen noch
über deren Höhe disponieren. Fehlt es demnach an der normativen Geltung der Betriebsvereinbarung, steht
das ihrer Nachwirkung von vornherein entgegen.
Die tarifwidrige Regelung in der Betriebsvereinbarung
rechtslupe vom 18. Mai 2018 | Zwar führt die Tarifwidrigkeit einzelner Regelungen einer
Betriebsvereinbarung nicht notwendig zu deren gesamten Unwirksamkeit. Nach dem Rechtsgedanken des § 139
BGB ist eine Betriebsvereinbarung nur teilunwirksam, wenn der verbleibende Teil auch ohne die unwirksame
Bestimmung eine sinnvolle und in sich geschlossene Regelung enthält.
Schadensersatz wegen der übergangenen Erhöhung der Arbeitszeit eines
Teilzeitbeschäftigten – und der Streitgegenstand
rechtslupe vom 17. Mai 2018 | Die Schadensersatzpflicht des beklagten Landes, die der
Kläger aus der Verletzung der Informationspflichten nach § 7 Abs. 2 TzBfG herleitet, ist im Verhältnis
zu der Schadensersatzforderung, die der Kläger unter Hinweis auf § 9 TzBfG erhebt, ein eigenständiger
Streitgegenstand.
Anspruch
auf Erhöhung der Arbeitszeit nach § 9 TzBfG – und der Schadensersatz
rechtslupe vom 17. Mai 2018 | Nach § 9 TzBfG hat der Arbeitgeber einen
teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmer, der ihm den Wunsch nach einer Verlängerung seiner vertraglich
vereinbarten Arbeitszeit angezeigt hat, bei der Besetzung eines entsprechenden freien Arbeitsplatzes bei
gleicher Eignung bevorzugt zu berücksichtigen, es sei denn, dass dringende betriebliche Gründe oder
Arbeitszeitwünsche anderer teilzeitbeschäftigter Arbeitnehmer entgegenstehen.
Der im Urteilstatbestand übergangene Klageantrag
rechtslupe vom 17. Mai 2018 | Die Rechtshängigkeit eines Klageanspruchs ist nicht
deswegen nach § 321 ZPO entfallen, weil sich das Gericht damit in den Gründen nicht auseinandergesetzt
hat. Nach § 321 Abs. 1 ZPO ist das Urteil auf Antrag zu ergänzen, wenn das Gericht einen nach dem
Tatbestand erhobenen Anspruch übergangen hat.
Die vom Arbeitgeber angebotene Grippeschutzimpfung – und die Haftung für
Impfschäden
rechtslupe vom 16. Mai 2018 | Schafft der Arbeitgeber im Arbeitsverhältnis eine
Gefahrenlage – gleich welcher Art, muss er nach § 241 Abs. 2 BGB grundsätzlich die notwendigen und
zumutbaren Vorkehrungen treffen, um eine Schädigung der Beschäftigten so weit wie möglich zu verhindern.
Hierzu muss er die Maßnahmen ergreifen, die ein umsichtiger und verständiger, in vernünftigen …
Verwirkung des Widerspruchsrechts beim Betriebsübergang
rechtslupe vom 16. Mai 2018 | Das Widerspruchsrecht des Arbeitnehmers nach § 613a Abs.
6 BGB, bei dem mangels ausreichender Belehrung die Widerspruchsfrist nicht zu laufen begonnen hat, kann
verwirkt (§ 242 BGB) sein. Das Widerspruchsrecht ist ein Gestaltungsrecht, dessen Ausübung bewirkt, dass
die Rechtsfolgen des § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB nicht eintreten.
Ausbildungskostenausgleichskasse im Schornsteinfegerhandwerk – und die Tariffähigkeit
des Zentralverbands Deutscher Schornsteinfeger e. V.
rechtslupe vom 16. Mai 2018 | Das Bundesarbeitsgericht hat einen Rechtsstreit über die
Beitragspflicht zur Ausbildungskostenausgleichskasse im Schornsteinfegerhandwerk nach § 97 Abs. 5 Satz 1
ArbGG bis zur rechtskräftigen Entscheidung über die Tariffähigkeit des Zentralverbands Deutscher
Schornsteinfeger e. V. – Gewerkschaftlicher Fachverband – bei Abschluss des Tarifvertrags über die
Förderung der beruflichen Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk vom …
Feststellungsantrag und Feststellungsinteresse
rechtslupe vom 15. Mai 2018 | Nach § 256 Abs. 1 ZPO ist für die Zulässigkeit eines
Feststellungsantrags ein besonderes rechtliches Interesse daran erforderlich, dass das Bestehen oder
Nichtbestehen eines Rechtsverhältnisses durch eine gerichtliche Entscheidung alsbald festgestellt wird.
Es handelt sich um eine auch noch im Revisionsverfahren zu prüfende Prozessvoraussetzung.
Der Urlaubsanspruch in Schwangerschaft und Elternzeit
rechtslupe vom 15. Mai 2018 | Nach Ablauf der Wartezeit (§ 4 BUrlG) entsteht der
Anspruch eines Arbeitnehmers auf Erholungsurlaub am 1.01.eines jeden Kalenderjahres in voller Höhe.
Rechtlich unerheblich ist, dass für die Arbeitnehmerin aufgrund ihrer Schwangerschaft zu Beginn des
Jahres ein Beschäftigungsverbot iSd. § 3 Abs. 1 Satz 1 MuSchG bestand.
Abgeltungsverlangen für nicht genommenen Urlaub
rechtslupe vom 15. Mai 2018 | Verlangt ein Arbeitnehmer von seinem Arbeitgeber, nicht
genommenen Urlaub abzugelten, der aus mehreren Kalenderjahren stammt, bildet das Abgeltungsverlangen
hinsichtlich eines jeden einzelnen Urlaubsjahres einen eigenen Streitgegenstand. Gemäß § 7 Abs. 4 BUrlG
ist der Urlaub abzugelten, wenn er wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses ganz oder teilweise nicht
mehr gewährt werden kann…
Bruchteile von Urlaubstagen – und ihre Rundung
rechtslupe vom 15. Mai 2018 | Hat ein Arbeitnehmer Anspruch auf Urlaub, der weniger als
einen halben Urlaubstag beträgt, ist der Anspruch weder auf volle Urlaubstage auf- noch auf volle
Urlaubstage abzurunden, sofern nicht gesetzliche, tarif- oder arbeitsvertragliche Bestimmungen
Abweichendes regeln.
Betriebsübergang – und das verwirkte Widerspruchsrecht
rechtslupe vom 15. Mai 2018 | Die Monatsfrist für die Ausübung des Widerspruchsrechts
nach § 613a Abs. 6 Satz 1 BGB wird nur durch eine ordnungsgemäße Unterrichtung in Lauf gesetzt.
Gleichwohl kann das Widerspruchsrecht des Arbeitnehmers nach § 613a Abs. 6 BGB verwirkt (§ 242 BGB)
sein.
Arbeitszeugnis – und die Tätigkeitsbeschreibung
rechtslupe vom 11. Mai 2018 |
Die Tätigkeitsbeschreibung ist der objektivste Teil eines Zeugnisses und daher von besonderem
Informationswert für den neuen Arbeitgeber. Bei den Angaben zur Art der geschuldeten Tätigkeit kann im
Zeugnis auf eine ggf. vorhandene Stellenbeschreibung zurückgegriffen werden.
Kündigungsschutzverfahren – und der Mehrwert des Vergleichs
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | Eine Regelung in einem Vergleich, wonach die Vorwürfe
gegenüber dem Arbeitnehmer, die zur Begründung der Kündigung herangezogen wurden, nicht aufrechterhalten
werden, begründet keinen Mehrwert des Vergleichs. Eine Vereinbarung über eine Freistellung bis zum
Ablauf der Kündigungsfrist führt nur dann zu einem Mehrwert des Vergleichs, wenn sich eine Partei eines
Anspruchs…
Arbeitszeugnis – und der Grund für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | Der Arbeitnehmer hat einen Anspruch darauf, dass der
Grund der Beendigung des Arbeitsverhältnisses im Zeugnis genannt wird. Dabei gebietet es der Grundsatz
der Klarheit des Zeugnisses, dass erwähnt wird, wenn die Beendigung durch den Arbeitnehmer erfolgte und
damit in diesem Sinne “auf seinen Wunsch”.
Altersdiskriminierung in der Stellenanzeige – und die Entschädigungsklage
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | Verstößt eine Stellenausschreibung aus mehreren Gründen
und ganz offensichtlich gegen das Verbot der Altersdiskriminierung, sind die Anforderungen an den
Vortrag des Arbeitgebers dazu, dass das Alter des/der Bewerbers/-in bei der Besetzungsentscheidung
überhaupt keine Rolle gespielt habe und nicht einmal mit-ursächlich für die Absage gewesen sei,
gegenüber den an sich schon…
Arbeitszeugnis für eine Führungskraft – und die Mitarbeiterführung
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | In das Arbeitszeugnis einer Führungskraft ist ein Absatz
einzufügen, der sich zu der Aufgabenerledigung des Arbeitnehmers im Zusammenhang mit der Führung der ihm
unterstellten Mitarbeiter verhält. Das gebietet der Grundsatz der Zeugniswahrheit unter Berücksichtigung
des Zwecks des Arbeitszeugnisses, nämlich dem Arbeitnehmer als Bewerbungsgrundlage dienen zu können.
Die Kündigungsschutzklage, das neue Arbeitsverhältnis und der Urlaubsanspruch
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | Nach deutschem Urlaubsrecht besteht keine Verpflichtung
des Arbeitgebers, einem Arbeitnehmer im bestehenden Arbeitsverhältnis auch ohne Urlaubsantrag Urlaub zu
gewähren. Ein Arbeitnehmer muss sich grundsätzlich den ihm während eines Kündigungsrechtsstreits
gewährten Urlaub eines anderen Arbeitgebers auf seinen Urlaubsanspruch gegen den alten Arbeitgeber
anrechnen lassen, wenn er die Pflichten aus beiden Arbeitsverhältnissen…
Arbeitszeugnis – und die Angabe des Austrittsdatums
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | Es hält sich im Rahmen des Formulierungsrechts der
Arbeitgeberin, wenn sie im Einleitungssatz nur das Eintritts, nicht aber das Austrittsdatum angibt. Die
Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Hessen vom 23.09.2008 verhält sich zu der Frage, wo das
Austrittsdatum im Arbeitszeugnis angegeben werden muss, nicht, sondern nur dazu, dass das richtige Datum
anzugeben…
Der wertvolle Arbeitnehmer mit schlechtem Arbeitszeugnis
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | Die Erklärung der Geschäftsführerin eines Arbeitgebers im
Termin vor dem Arbeitsgericht, ein Arbeitnehmer erbringe Arbeitsleistung, die nicht zu beanstanden sei,
er sei fachlich wertvoll, begründet keine Selbstbindung des Arbeitgebers dahin, dass der Arbeitnehmer
einen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis mit einer überdurchschnittlichen, guten Leistungsbeurteilung hat.
Arbeitszeugnis – und die Beurteilung des Sozialverhaltens
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | Das nach § 109 Abs. 1 Satz 3 GewO zu beurteilende
Verhalten des Arbeitnehmers im Arbeitsverhältnis erfordert ein zusammenfassendes Urteil über die
Eigenschaften und das gesamte Verhalten des Arbeitnehmers. Es geht um das betriebliche Zusammenwirken,
nämlich das Verhalten des Arbeitnehmers zu Vorgesetzten, Arbeitskollegen, nachgeordneten Mitarbeitern,
aber auch gegenüber Kunden.
Alturlaub im Sabbatical – und die Reduzierung des Urlaubsentgelts
rechtslupe vom 11. Mai 2018 | Es stellt eine Diskriminierung eines
teilzeitbeschäftigten Arbeitnehmers dar, wenn das Urlaubsentgelt für Alturlaub, der in der Phase der
Vollzeittätigkeit erworben wurde, in der Ansparphase eines Sabbaticals auf das Maß der
Teilzeitbeschäftigung reduziert wird.
Produktionsgenossenschaft Handwerk – und die Insolvenzsicherung für die
Betriebsrente
rechtslupe vom 9. Mai 2018 | Nach dem Einigungsvertrag gilt das Betriebsrentengesetz
auch in den neuen Bundesländern, wenn die Versorgungszusage nach dem 31.12 1991 erteilt wurde. Das kann
auch durch Bestätigung einer früher erteilten Zusage geschehen. Ist das Betriebsrentengesetz anwendbar,
gelten auch die Regeln zum Insolvenzschutz.
Betriebsratswahl im Gemeinschaftsbetrieb – und ihre Anfechtung
rechtslupe vom 9. Mai 2018 | Ein Arbeitgeber ist berechtigt, die ausschließlich für
seine Arbeitnehmerschaft durchgeführte Betriebsratswahl auch dann allein anzufechten, wenn er die
Anfechtung darauf stützt, dass ein einheitlicher Betriebsrat für einen mit einem anderen Unternehmen
geführten Gemeinschaftsbetrieb hätte gewählt werden müssen.
Zeitungszusteller – und der reduzierte Mindestlohn
rechtslupe vom 9. Mai 2018 | Die Übergangsregelung zum Mindestlohn für
Zeitungszusteller ist nach Ansicht des Bundesarbeitsgerichts verfassungsgemäß. Die Übergangsregelung des
§ 24 Abs. 2 MiLoG*, die für Zeitungszustellerinnen und Zeitungszusteller einen bis zum 31. Dezember 2015
auf 75 %, ab dem 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016 auf 85 % herabgesetzten und für das…
Anforderungen an die Beschwerdebegründung im arbeitsgerichtlichen
Beschlussverfahren
rechtslupe vom 9. Mai 2018 | Nach § 89 Abs. 2 Satz 2 ArbGG iVm. § 520 Abs. 3 Satz 2 Nr.
2 ZPO ist Voraussetzung einer ordnungsgemäßen Beschwerdebegründung die Bezeichnung der Umstände, aus
denen sich die Rechtsverletzung und deren Erheblichkeit für die angefochtene Entscheidung ergibt. Die
Begründung muss sich mit den rechtlichen oder tatsächlichen Argumenten…
Entgeltumwandlung – und die Kündigung einer Direktversicherung im bestehenden
Arbeitsverhältnis
rechtslupe vom 9. Mai 2018 | Der bloße Geldbedarf eines Arbeitnehmers, für den der
Arbeitgeber eine Direktversicherung zur Durchführung der betrieblichen Altersversorgung im Wege der
Entgeltumwandlung abgeschlossen hat, begründet für sich genommen keinen Anspruch gegen den Arbeitgeber,
den Versicherungsvertrag gegenüber der Versicherungsgesellschaft zu kündigen, damit der Arbeitnehmer den
Rückkaufswert erhält. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen…
Das aufgelöste Arbeitsverhältnis – und die Besteuerung der Abfindung
rechtslupe vom 8. Mai 2018 | Verpflichtet sich der Arbeitgeber vertraglich, im
Zusammenhang mit der Auflösung des Arbeitsverhältnisses mehrere Zahlungen an den Arbeitnehmer zu
leisten, ist eine einheitliche Entschädigung nur anzunehmen, wenn tatsächliche Anhaltspunkte dafür
festgestellt sind, dass sämtliche Teilzahlungen “als Ersatz für entgangene oder entgehende Einnahmen”
i.S. des § 24 Nr. 1 Buchst. a EStG…
Geriatriezulage im Altenpflegeheim
rechtslupe vom 8. Mai 2018 | Nach der Anmerkung zu Abschn. A zu Anlage 6b
(Tätigkeitsmerkmale für die Mitarbeiter im stationären Pflegedienst) des DRK-Reformtarifvertrages
(DRK-RTV) werden hiervon insbesondere Angestellte in Alters- und Pflegeheimen mit überwiegend
krankenpflegebedürftigen Bewohnern erfasst.
Der männliche Bewerber für die Gleichstellungsbeauftragte
rechtslupe vom 8. Mai 2018 | Ein männlicher Bewerber, der aufgrund seines
Geschlechts nicht in die Bewerberauswahl für die zu besetzende Stelle einer kommunalen
Gleichstellungsbeauftragten nach § 2 Abs. 3 GO-SH einbezogen wurde, wird nicht unzulässig wegen
seines Geschlechts benachteiligt. Zwar unterfallen die Parteien dem persönlichen Anwendungsbereich
des AGG.
Altersabstandsklausel in der betrieblichen Altersversorgung
rechtslupe vom 8. Mai 2018 | Eine Regelung in einer Versorgungsordnung, nach der
Ehegatten, die mehr als 15 Jahre jünger als der versorgungsberechtigte Arbeitnehmer sind, von der
Gewährung einer Hinterbliebenenversorgung ausgeschlossen sind, bewirkt keine unzulässige
Benachteiligung wegen des Alters nach §§ 1, 3 AGG.
Automatisierter Namensabgleich – und die Mitbestimmung
rechtslupe vom 8. Mai 2018 | Führt der Arbeitgeber im Wege der elektronischen
Datenverarbeitung einen Abgleich von Vor- und Nachnamen der bei ihm beschäftigten Arbeitnehmer mit
den auf Grundlage der sog. Anti-Terror-Verordnungen der Europäischen Union erstellten Namenslisten
durch, ist der Betriebsrat nicht nach § 87 Abs. 1 Nr. 6 BetrVG zu beteiligen.
Mindestlohn – und die Anwesenheitsprämie
rechtslupe vom 7. Mai 2018 | Zur Erfüllung des gesetzlichen Mindestlohns sind alle
im Synallagma stehenden Geldleistungen des Arbeitgebers geeignet. Von den im arbeitsvertraglichen
Austauschverhältnis erbrachten Entgeltzahlungen des Arbeitgebers fehlt nur solchen Zahlungen die
Erfüllungswirkung, die der Arbeitgeber ohne Rücksicht auf eine tatsächliche Arbeitsleistung des
Arbeitnehmers erbringt oder die auf einer besonderen gesetzlichen Zweckbestimmung beruhen.
Erfüllung – und die tatsächliche Leistungsbewirkung
rechtslupe vom 7. Mai 2018 | Gemäß § 362 Abs. 1 BGB tritt nach der Theorie der
realen Leistungsbewirkung die Erfüllungswirkung als objektive Folge der Leistungsbewirkung ein. Die
Erfüllungswirkung ist kraft Gesetzes objektive Tatbestandsfolge der Leistung. Ein zusätzliches
subjektives Tatbestandsmerkmal ist grundsätzlich nicht erforderlich.
Der Spruch der Einigungsstelle – oder: Arbeitgeber mach mal…
rechtslupe vom 7. Mai 2018 | Ein Spruch der Einigungsstelle muss die mitbestimmte
Angelegenheit selbst regeln und darf diese Aufgabe nicht dem Arbeitgeber übertragen. Nach der
Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts ist es Aufgabe der Einigungsstelle, durch ihren Spruch die
Belange des Betriebs und der betroffenen Arbeitnehmer angemessen zu berücksichtigen und zu einem
billigen Ausgleich zu bringen…
Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung – und der Spruch der
Einigungsstelle
rechtslupe vom 7. Mai 2018 | Wird zur Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung
psychische Belastung ein Mustererhebungsbogen von der Einigungsstelle vorgeschrieben, muss dieser
Bogen einen hinreichenden Bezug zu den betrieblichen Verhältnissen aufweisen. Anderenfalls wird die
Einigungsstelle ihrem Regelungsauftrag nicht gerecht. Die Unwirksamkeit der Regelungen zur
Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen führt nicht zwangsläufig dazu, dass der Spruch
insgesamt unwirksam ist…
Korrigierende Rückgruppierung – und der Vertrauensschutz
rechtslupe vom 4. Mai 2018 | Eine sog. korrigierende Rückgruppierung kann wegen
eines Verstoßes gegen das Verbot widersprüchlichen Verhaltens (“venire contra factum proprium“) auch
dann iSv. § 242 BGB treuwidrig sein, wenn eine vorangegangene erneute Überprüfung der Eingruppierung
– bei unveränderter Tätigkeit, zu einer Höhergruppierung geführt hatte. Nach der ständigen
Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts kann es im…
Kündigung während der Probezeit – und die Zustimmung des Personalrats
rechtslupe vom 4. Mai 2018 |
Nach den §§ 51 Abs. 1, 52 Abs. 1 MBG SH bedarf in Schleswig-Holstein die Kündigung eines
Arbeitnehmers auch in der Probezeit der Zustimmung des Personalrats. Für den Umfang der
Personalratsinformation gelten dieselben Grundsätze wie für die Anhörung des Betriebsrats nach § 102
Abs. 1 BetrVG bei einer Kündigung in…
Schadensersatz wegen Benachteiligung aufgrund Behinderung
rechtslupe vom 4. Mai 2018 | Bei interner und externer Ausschreibung erscheint ein
gestuftes Verfahren zulässig, nachdem Bewerber auf die externe Ausschreibung erst nach – teilweise –
erfolglosem internen Bewerbungsverfahren zum Zuge kommen. Das Gericht neigt der Auffassung zu, dass
insoweit schon keine ungünstigere Behandlung iSv. § 3 Abs. 1 AGG vorliegt, wenn ein externer
Bewerber...
Berufungsbegründung – und ihr Mindestumfang
rechtslupe vom 3. Mai 2018 | Nach § 520 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 ZPO muss die
Berufungsbegründung die Umstände bezeichnen, aus denen sich die Rechtsverletzung durch das
angefochtene Urteil und deren Erheblichkeit für das Ergebnis der Entscheidung ergibt. Die
Berufungsbegründung muss danach auf den Streitfall zugeschnitten sein und im Einzelnen erkennen
lassen, in welchen…
Wiedereinsetzung in die Berufungsbegründungspflicht – zur Vervollständigung der
Berufungsbegründung
rechtslupe vom 3. Mai 2018 | Das Rechtsinstitut der Wiedereinsetzung in den vorigen
Stand (§ 233 ZPO) setzt die Versäumung einer gesetzlichen Frist voraus. Auch spricht nach dem
Gesetzeswortlaut und aus Gründen der Rechtssicherheit und Rechtsklarheit vieles dafür, dass von der
Versäumung der hier in Rede stehenden Frist zur Begründung der Berufung nur die Rede sein…
Berufungsbegründung vor dem Landesarbeitsgericht – durch die Klägerin
persönlich
rechtslupe vom 3. Mai 2018 | Persönliche schriftliche Eingaben der Klägerin beim
Landesarbeitsgericht erfüllen nicht die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Berufungsbegründung. In
Urteilsverfahren vor dem Landesarbeitsgericht besteht gemäß § 11 Abs. 4 Satz 1 ArbGG
Vertretungszwang. Danach kann die Partei selbst den Prozess nicht führen, vielmehr ist die Vornahme
von Prozesshandlungen – wie das Einreichen einer…
Die
unzulässige Berufung – und die Entscheidung des Revisionsgerichts
rechtslupe vom 3. Mai 2018 | Die Zulässigkeit der Berufung ist
Prozessfortsetzungsvoraussetzung für das gesamte weitere Verfahren nach Einlegung der Berufung. Sie
ist deshalb vom Revisionsgericht von Amts wegen zu prüfen. Ist die Berufung unzulässig, hat das
Revisionsgericht entweder eine Sachentscheidung des Berufungsgerichts aufzuheben und die Berufung
als unzulässig zu verwerfen oder die Revision zurückzuweisen. Bundesarbeitsgericht, …
Wiedereinsetzung in die Berufungsbegründungspflicht – und die
Entscheidungskompetenz des Revisionsgerichts
rechtslupe vom 3. Mai 2018 | Das Bundesarbeitsgericht kann nur ausnahmsweise selbst
über den Wiedereinsetzungsantrag wegen Versäumung der Berufungsbegründungsfrist entscheiden. Nach §
237 ZPO ist für die Entscheidung über die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand grundsätzlich das
Gericht zuständig, dem die Entscheidung über die nachgeholte Prozesshandlung, hier also die
Berufungsbegründung, zusteht. Das wäre hier das Landesarbeitsgericht…
Entgeltfortzahlung und Urlaubsentgelt – für die Betriebsratsarbeit
rechtslupe vom 2. Mai 2018 | Leistet ein Arbeitnehmer außerhalb seiner
individuellen Arbeitszeit Betriebsratsarbeit und erhält er hierfür nach Maßgabe von § 37 Abs. 3 Satz
3 Halbs. 2 BetrVG eine Abgeltung, kann er gemäß § 4 Abs. 1a EFZG für diese Zeit im Krankheitsfall
vom Arbeitgeber grundsätzlich keine Entgeltfortzahlung verlangen. Etwas anderes gilt nur dann, …
Klage auf Rückzahlung geleisteter Bruttoarbeitsvergütung
rechtslupe vom 2. Mai 2018 | Verlangt der Arbeitgeber die Rückzahlung geleisteter
Bruttoarbeitsvergütung, schließt dies die Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung ein. Bei der
Antragstellung ist deshalb hinsichtlich der Sozialversicherungsbeiträge § 26 SGB IV zu beachten. Im
Falle zu Unrecht entrichteter Beiträge erlangt der Arbeitnehmer nach Maßgabe von § 26 Abs. 2 und
Abs. 3 SGB IV einen …
Der allgemeinverbindliche Tarifvertrag – und die dynamische Bezugnahme im
Arbeitsvertrag
rechtslupe vom 30. April 2018 | Nach der Rechtsprechung des
Bundesarbeitsgerichts darf der Arbeitnehmer bei einer Verknüpfung von einem festen Entgeltbetrag und
dessen Bezeichnung als “Tariflohn/-gehalt” regelmäßig begründet davon ausgehen, der in der Klausel
festgehaltene Betrag werde für die Dauer des Arbeitsverhältnisses nicht statisch bleiben, sondern
solle sich entsprechend den tariflichen Entwicklungen des maßgebenden Entgelttarifvertrages
verändern…
Beendigung des Berufsausbildungsverhältnisses – bei zwei aufeinander aufbauenden
Berufsausbildungen
rechtslupe vom 30. April 2018 | Ausschlussfrist des § 16 Abs. 1 Satz 1 des
Tarifvertrags über die Berufsbildung im Baugewerbe (BBTV) vom 29.01.1987 läuft bei bei zwei
aufeinander aufbauenden mit dem gleichen Arbeitgeber geschlossenen Berufsausbildungen erst mit
Beendigung des letzten Ausbildungsverhältnisses.
Der freigestellte
Betriebsrat als Syndikusanwalt
rechtslupe vom 29. März 2018 |Als Syndikusrechtsanwalt kann nicht zugelassen
werden, wer zum Zeitpunkt der Zulassungsentscheidung als Betriebsrat von seiner beruflichen
Tätigkeit vollständig befreit ist. Das Benachteiligungsverbot des § 78 Satz 2 BetrVG gebietet nicht
die Zulassung des freigestellten Betriebsratsmitglied als Syndikusrechtsanwalt. aus Wortlaut (§ 46
Abs. 2 Satz 1, Abs. 3 und 4, § …
Schauspielervertrag – und seine
Befristung
rechtslupe vom 26. März 2018 |
Die Befristung eines Schauspielervertrages (hier: für eine Krimiserie) ist nach § 14 Abs. 1 Satz 2
Nr. 4 TzBfG durch die Eigenart der Arbeitsleistung sachlich gerechtfertigt. In § 14 Abs. 1 Satz 2
Nr. 4 TzBfG ist nicht näher bestimmt, welche Eigenarten der Arbeitsleistung die Befristung eines
Arbeitsvertrags rechtfertigen können. …
Betriebliche
Altersversorgung – und die Feststellungsklage
rechtslupe vom 26. März 2018 |
Soll mit einer Feststellungsklage geklärt werden, ob die Arbeitgeberin verpflichtet ist, welche
Beschäftigungszeiten bei einer Betriebsrente zu berücksichtigen sind, die der Arbeitgeber dem
Arbeitnehmer bei Eintritt eines Versorgungsfalls zu gewähren hat, so ist diese Feststellungsklage
zulässig. Soweit sich die sprachliche Fassung des Antrags ausdrücklich nur auf die bis zur “letzten …
Befristungskontrollklage
– und weitere Gründe für die Unwirksamkeit der Befristung
rechtslupe vom 26. März 2018 |
Hat der Arbeitnehmer innerhalb der dreiwöchigen Klagefrist des § 17 Satz 1 TzBfG
Befristungskontrollklage erhoben, kann er die Unwirksamkeit der Befristung aus anderen Gründen als
denjenigen, die er innerhalb der Klagefrist benannt hat, nach § 17 Satz 2 TzBfG, § 6 Satz 1 KSchG
bis zum Schluss der mündlichen Verhandlung …
Vorgezogenes Altersruhegeld – und das tarifliche Weihnachtsgeld
rechtslupe vom 26. März 2018 |
Die Tarifvertragsparteien können im Rahmen ihrer Tarifautonomie grundsätzlich frei bestimmen, ob und
unter welchen Voraussetzungen eine Jahressonderzahlung gewährt wird, ob sie einen bestimmten
Stichtag festlegen und welche Tatbestände gegebenenfalls zu einer Kürzung führen. So ergab sich in
dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall zu dem zwischen dem Handwerksverband Metallbau
und …
Betriebliche
Altersversorgung, nicht berücksichtigten Beschäftigungszeiten – und der arbeitsrechtliche
Gleichbehandlungsgrundsatz
rechtslupe vom 26. März 2018 |
Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz ist die privatrechtliche Ausprägung des
Gleichheitssatzes nach Art. 3 Abs. 1 GG. Gemäß § 1b Abs. 1 Satz 4 BetrAVG können
Versorgungsverpflichtungen nicht nur auf einer Versorgungszusage, sondern auch auf dem Grundsatz der
Gleichbehandlung beruhen. Im Bereich des Betriebsrentenrechts hat der arbeitsrechtliche
Gleichbehandlungsgrundsatz damit kraft Gesetzes anspruchsbegründende …
Zahlung aus dem
ERA-Anpassungsfonds – und die Insolvenzforderung
rechtslupe vom 23. März 2018 |
Rechtsgeschäfte, die zur Abwicklung der bereits für den Schuldner begründeten Verpflichtungen
erforderlich sind und die keine Mehrung der Masse bewirken, stellen grundsätzlich keine Handlungen
des Insolvenzverwalters iSv. § 55 Abs. 1 Nr. 1 Alt. 1 InsO dar und begründen daher grundsätzlich
keine Masseverbindlichkeiten. Löst ein solches Rechtsgeschäft einen Anspruch aus, …
Eingruppierung und Einstufung nach
dem TV-Ärzte Hessen
rechtslupe vom 23. März 2018 |
Im Geltungsbereich des TV-Ärzte Hessen sind Ärzte nach ihrer Einstellung in den Entgeltgruppen Ä 1
bzw. Ä 2 der Stufe zuzuordnen, die der durch ihre ärztliche Tätigkeit nachgewiesenen Berufserfahrung
entspricht. Darauf, ob und welche Unterbrechungen zwischen den einzelnen Zeiten ärztlicher Tätigkeit
in früheren Arbeitsverhältnissen oder vor dem Beginn der Tätigkeit …
Die
Rechtsanwaltskosten des Betriebsrat im Nichtzulassungsbeschwerdeverfahren
rechtslupe vom 23. März 2018 |
Nach § 40 Abs. 1 BetrVG trägt der Arbeitgeber die durch die Tätigkeit des Betriebsrats entstehenden
Kosten. Hierzu gehören auch die Honorarkosten für einen Rechtsanwalt, dessen Heranziehung in einem
arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahren der Betriebsrat in Wahrnehmung seiner
betriebsverfassungsrechtlichen Rechte für erforderlich halten durfte. Dem Betriebsrat steht bei der
Entscheidung über die …
Gleichbehandlung in
der betrieblichen Altersversorgung
rechtslupe vom 23. März 2018 |
Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz ist nicht verletzt, wenn der Arbeitgeber freiwillig
eine Betriebsrente zahlt, bei deren Berechnung er auch Beschäftigungszeiten zugrunde legt, auf deren
Berücksichtigung nach seiner Auffassung kein Rechtsanspruch besteht, diese Begünstigung
stichtagsbezogen jedoch nur den Versorgungsempfängern, nicht aber den Versorgungsanwärtern gewährt.
Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz ist die privatrechtliche Ausprägung des …
Eingruppierung
eines Berliner Wachpolizisten im Objektschutz
rechtslupe vom 23. März 2018 |
Unter Berücksichtigung der Klammerdefinition zur VergGr. VII Fallgr. 1b der Anlage 1a zum BAT-O
setzen gründliche Fachkenntnisse nähere Kenntnisse von – unter anderem – Gesetzen,
Verwaltungsvorschriften und Tarifbestimmungen des fraglichen Aufgabenkreises voraus. Die
Fachkenntnisse müssen sich jedoch nicht notwendig auf Rechtsvorschriften beziehen, wie sich bereits
aus dem Zusatz “usw.” zu …
Übergangszuschuss – als Leistung der betrieblichen Altersversorgung
rechtslupe vom 22. März 2018 |
Erhält ein ehemaliger Arbeitnehmer während der ersten sechs Monate des Renten-bezugs sein
monatliches Entgelt unter Anrechnung der Betriebsrente als „Über-gangszuschuss“ weiter,
handelt es sich um eine Leistung der betrieblichen Altersver-sorgung, die der Insolvenzsicherung
durch den Pensions-Sicherungs-Verein a.G. (PSV) unterliegt. Bei der früheren, inzwischen insolventen
Arbeitgeberin des Arbeitnehmers galt eine Be-triebsvereinbarung …
Abbruch
eines Auswahlverfahrens – und der Schadensersatzanspruch des nicht berücksichtigten
Bewerbers
rechtslupe vom 20. März 2018 |
Verlangt der nicht berücksichtigte Bewerber Schadensersatz wegen Abbruchs des Auswahlverfahrens,
muss er zuvor die Fortführung des abgebrochenen Auswahlverfahrens im Wege des einstweiligen
Rechtsschutzes geltend gemacht haben, wenn ihm dies zumutbar und möglich war. Ein übergangener
Bewerber kann Schadensersatz wegen der Nichtberücksichtigung seiner Bewerbung verlangen, wenn ein
Arbeitgeber, der bei seiner …
Feststellungsklage
– und die hinreichende Bestimmtheit des Feststellungsantrags
rechtslupe vom 20. März 2018 |
Gemäß § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO muss die Klageschrift die bestimmte Angabe des Gegenstands und des
Grundes des erhobenen Anspruchs sowie einen bestimmten Antrag enthalten. Der Streitgegenstand und
der Umfang der gerichtlichen Prüfungs- und Entscheidungsbefugnis müssen klar umrissen sein. Für das
Verständnis eines Klageantrags ist nicht an dem …
Schadensersatz –
Feststellungsklage statt Leistungsklage?
rechtslupe vom 20. März 2018 |
Der grundsätzlich geltende Vorrang der Leistungsklage dient dem Zweck, Rechtsstreitigkeiten
prozesswirtschaftlich sinnvoll zu erledigen. Deshalb ist eine Feststellungsklage zulässig, wenn mit
ihr eine sachgerechte, einfache Erledigung der aufgetretenen Streitpunkte zu erreichen ist und
prozesswirtschaftliche Überlegungen gegen einen Zwang zur Leistungsklage sprechen. Diese
Voraussetzungen waren in dem hier vom Bundesarbeitsgericht entschiedenen …
Betriebliche
Altersversorgung mittels Pensionskasse – und die Einstandspflicht des Arbeitgebers
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Das Bundesarbeitsgericht hat dem Gerichtshof der Europäischen Union gemäß Art. 267 des Vertrags über
die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) um die Vorabeantwortung der folgenden Fragen ersucht:
Ist Art. 8 der Richtlinie 2008/94/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22.10.2008 über
den Schutz der Arbeitnehmer bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers …
Übergangsregelungen
in der betrieblichen Altersversorgung – und die Altersdiskriminierung
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gilt trotz der in § 2 Abs. 2 Satz 2 AGG enthaltenen
Verweisung auf das Betriebsrentengesetz auch für die betriebliche Altersversorgung, soweit das
Betriebsrentenrecht nicht vorrangige Sonderregelungen enthält. Letzteres ist vorliegend nicht der
Fall. Nach Art. 4 des Gesetzes zur Umsetzung europäischer Richtlinien zur Verwirklichung des
Grundsatzes …
Die arbeitsvertragliche Ausschlussfrist – und der Provisionsanspruch
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Ein Anspruch ist regelmäßig dann im Sinne einer Ausschlussfrist fällig, wenn der Gläubiger ihn
annähernd beziffern kann. Die Forderung muss in ihrem Bestand feststellbar sein und geltend gemacht
werden können. Bei einem Arbeitnehmer ist ein arbeitsvertraglich vereinbarter Provisionsanspruch
nicht von einer Provisionsabrechnung abhängig. Die §§ 87 ff. HGB finden keine …
Mitarbeiterdarlehen
– und die arbeitsvertragliche Verfallklausel
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Eine arbeitsvertragliche Ausschlussklausel findet auch auf einen Anspruch auf Rückerstattung eines
Mitarbeiterdarlehens Anwendung. Dem steht nicht eine etwaige AGB-Kontrolle entgegen. Zwar sind die
von den Parteien in § 13 des Arbeitsvertrags getroffenen Bestimmungen zu Ausschlussfristen an den
Maßstäben des AGB-Rechts zu messen, da der Arbeitsvertrag der Parteien vom 31.12 2010 …
Der Beschluss des Betriebsrats –
und seine Wirksamkeit
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Nach der Konzeption des Betriebsverfassungsgesetzes handelt der Betriebsrat als Kollegialorgan. Er
bildet seinen gemeinsamen Willen nach § 33 Abs. 1 BetrVG durch Beschluss. Dieser ist beachtlich,
wenn er ordnungsgemäß zustande gekommen ist. Dazu muss der Betriebsrat beschlussfähig iSd. § 33
BetrVG sein und sich auf einer Betriebsratssitzung aufgrund einer mit …
Vergütungsansprüche
eines betriebsfremden Einigungsstellenbeisitzers
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Nach § 76a Abs. 3 BetrVG hat ein betriebsfremder Beisitzer gegenüber dem Arbeitgeber einen Anspruch
auf Vergütung seiner Tätigkeit im Einigungsstellenverfahren, dessen Höhe sich nach den Grundsätzen
des § 76a Abs. 4 Satz 3 bis 5 BetrVG richtet. § 76a Abs. 3 BetrVG begründet einen gesetzlichen
Anspruch des betriebsfremden Beisitzers …
Mitarbeiterdarlehen
– und die sofortige Gesamtfälligkeit bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Die vertragliche Vereinbarung zu einem Mitarbeiterdarlehen “Wenn das Arbeitsverhältnis
zwischen den Darlehensvertragsparteien vor vollständiger Tilgung der Darlehensschuld – gleichgültig
aus welchen Gründen und gleichgültig in welcher Form – endet, wird der gesamte noch nicht getilgte
Darlehensrestbetrag sofort zur Zahlung fällig und ist von diesem Zeitpunkt an mit 6 % zu …
Die
Beschlussfassung des Betriebsrats – und die Sitzungsniederschrift
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Die Beweisbedürftigkeit einer umstrittenen Beschlussfassung des Betriebsrats entfällt nicht durch
eine Sitzungsniederschrift über die Betriebsratssitzung, aus der eine entsprechende Beschlussfassung
ersichtlich ist. Deren Aufnahme in das Protokoll begründet keine gesetzliche Vermutung iSd. § 292
ZPO dafür, dass der dort wiedergegebene Beschluss von den anwesenden Betriebsratsmitgliedern gefasst
worden ist. Eine solche …
Die nicht
übermittelte Tagesordnung des Betriebsrats
rechtslupe vom 16. März 2018 |
Eine mangels Übermittlung der Tagesordnung iSd. § 29 Abs. 2 Satz 3 BetrVG verfahrensfehlerhafte
Ladung zu einer Betriebsratssitzung kann durch die ordnungsgemäß geladenen Mitglieder und
Ersatzmitglieder des Betriebsrats in der Betriebsratssitzung geheilt werden, wenn der Betriebsrat
beschlussfähig iSd. § 33 Abs. 2 BetrVG ist und die Anwesenden einstimmig beschließen, über …
Brutto-oder
Nettoabfindung – eine Frage des Streitgegenstands
rechtslupe vom 15. März 2018 |
Nach dem für das arbeitsgerichtliche Urteilsverfahren geltenden zweigliedrigen
Streitgegenstandsbegriff wird der Gegenstand eines gerichtlichen Verfahrens durch den dort
gestellten Antrag (Klageantrag) und dem ihm zugrunde liegenden Lebenssachverhalt (Klagegrund)
bestimmt. Der Streitgegenstand erfasst alle Tatsachen, die bei einer natürlichen; vom Standpunkt der
Parteien ausgehenden, den Sachverhalt seinem Wesen nach erfassenden Betrachtungsweise …
Rückzahlungsbegehren in der
Revisionsinstanz
rechtslupe vom 15. März 2018 |
§ 717 Abs. 3 ZPO lässt als gesetzliche Ausnahme des Grundsatzes der Unzulässigkeit einer
Klageerweiterung in der Revision die Geltendmachung eines Bereicherungsanspruchs nach Aufhebung oder
Abänderung eines vorläufig vollstreckbaren Urteils des Landesarbeitsgerichts in vermögensrechtlichen
Streitigkeiten in der Revisionsinstanz zu, soweit der Hauptsacheanspruch noch rechtshängig ist. Nach
§ 717 Abs. 3 …
Der
Sozialplan als Betriebsvereinbarung – und seine Auslegung
rechtslupe vom 15. März 2018 |
Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts sind Sozialpläne als
Betriebsvereinbarungen eigener Art wegen ihrer normativen Wirkungen (§ 77 Abs. 4 Satz 1, § 112 Abs.
1 Satz 3 BetrVG) wie Tarifverträge auszulegen. Ausgehend vom Wortlaut und dem durch ihn vermittelten
Wortsinn kommt es auf den Gesamtzusammenhang und die Systematik der …
EuGH-Urteil
Bereitschaftsdienst gilt als Arbeitszeit
09.03.2018 | Bereitschaftsdienste, bei denen der Arbeitnehmer in kürzester Zeit
einsatzbereit sein muss, zählen als Arbeitszeit - auch wenn die Bereitschaft zu Hause abgeleistet
wird. Dies hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg im Fall eines belgischen
Feuerwehrmannes entschieden.
Berufsschullehrerin – und die Eingruppierung einer Quereinsteigerin
rechtslupe vom 8. März 2018 |
Eine als Berufsschullehrerin in den Fächern Spanisch und Politik eingesetzten Quereinsteigerin hat
nach dem Eingruppierungserlass Niedersachsen mit einem für das Erstfach Spanisch qualifizierenden
Masterstudium “Spanisch als Fremdsprache” und einem in Kolumbien abgeschlossenen Studium
“Finanzen und internationale Beziehungen” keinen Anspruch auf Eingruppierung in die
Vergütungsgruppe II a BAT (entsprechend Entgeltgruppe 13 …
Befristungsabrede mit einem Bademeister – auch für zukünftige Badesaisons
rechtslupe vom 8. März 2018 |
Eine dem Schriftformerfordernis gemäß § 14 Abs. 4 TzBfG genügende Befristungsabrede liegt auch vor,
wenn die Parteien schriftlich vereinbaren, dass der Arbeitnehmer “jeweils für die Saison von –
bis – eines Kalenderjahres eingestellt” wird. Es ist dann nicht erforderlich, dass die
Parteien für jedes Kalenderjahr eine gesonderte Befristungsabrede treffen. Die …
Betriebsrente
als Gesamtversorgung – und die Reform der gesetzlichen Rente
rechtslupe vom 8. März 2018 |
Im Rahmen der vorgesehenen Gesamtversorgung kann lediglich die vom Arbeitnehmer tatsächlich
bezogene, nach der Pensionsordnung anrechenbare Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung
berücksichtigt werden. Eine Anrechnung der Rente, die der Arbeitnehmer erhalten hätte, wenn § 236b
SGB VI nicht eingeführt worden wäre, scheidet aus. Eine Gesamtversorgung zeichnet sich dadurch aus,
dass …
Betriebsvereinbarungen – und
ihre Auslegung
rechtslupe vom 8. März 2018 |
Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts sind Betriebsvereinbarungen wegen ihres
normativen Charakters objektiv wie Gesetze auszulegen. Es kommt in erster Linie auf Wortsinn und
Systematik sowie einen aus dem Wortlaut und der Systematik ohne Weiteres erkennbaren Sinn und Zweck
der Regelung an. Über den reinen Wortlaut hinaus ist der wirkliche Wille …
Betriebliche
Altersversorgung – und die Inanspruchnahme mit 65
rechtslupe vom 8. März 2018 |
Das Bundesarbeitsgericht hat in seiner Entscheidung vom 15.05.2012 ausgeführt, eine vor dem RV –
Altersgrenzenanpassungsgesetz vom 20.04.2007 entstandene Versorgungsordnung, die für den Eintritt
des Versorgungsfalles auf die Vollendung des 65. Lebensjahres abstelle, sei regelmäßig dahingehend
auszulegen, dass damit auf die Regelaltersgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung nach §§ 35,
235 Abs. …
Mehrarbeitszuschlag
für Teilzeitbeschäftigte in der Systemgastronomie
rechtslupe vom 8. März 2018 |
Zuschlagspflichtige Mehrarbeit im Sinne von § 4 Ziff. 4 Abs. 5 MTV Systemgastronomie ist auch bei
Teilzeitbeschäftigten mit vereinbarter Jahresarbeitszeit nur diejenige Arbeitsleistung, die über die
von Vollzeitbeschäftigten hinausgeht. Dies ergibt die Auslegung nach dem tariflichen
Gesamtzusammenhang. Sinn und Zweck sowie die Systematik der Tarifnormen unterstützen das
Auslegungsergebnis. Nach ständiger …
Das freigestellte
Betriebsratsmitglied – und sein Gehalt
rechtslupe vom
7. März 2018 |
Nach § 37 Abs. 2 BetrVG sind Mitglieder des Betriebsrats von ihrer beruflichen Tätigkeit ohne
Minderung des Arbeitsentgelts zu befreien, wenn und soweit dies zur ordnungsgemäßen Durchführung
ihrer Aufgaben erforderlich ist. § 37 Abs. 2 BetrVG begründet keinen eigenständigen
Vergütungsanspruch, sondern sichert den Entgeltanspruch des Betriebsratsmitglieds aus § 611 Abs. …
Benachteiligung
wegen einer Behinderung – und die AGG-Entschädigung
rechtslupe vom 7. März 2018 |
Der Anspruch auf Entschädigung nach § 15 Abs. 2 AGG setzt einen Verstoß gegen das in § 7 Abs. 1 AGG
geregelte Benachteiligungsverbot voraus, wobei § 7 Abs. 1 AGG sowohl unmittelbare als auch
mittelbare Benachteiligungen verbietet. Das Benachteiligungsverbot in § 7 Abs. 1 AGG untersagt im
Anwendungsbereich des AGG …
Staateninsolvenz
– und die außerordentliche Änderungskündigungen an der Griechischen Schule
rechtslupe vom 5. März 2018 |
Wird einem Lehrer an einer Griechischen Schule in Deutschland durch die Hellenistische Republik
gekündigt, ist die deutsche Gerichtsbarkeit gegeben. Die Voraussetzungen des § 20 Abs. 2 GVG liegen
nicht vor. Griechenland genießt in Bezug auf das Arbeitsverhältnis der Lehrerin keine
Staatenimmunität. Andere Zulässigkeitshindernisse für die erhobene Klage bestehen nicht. Das …
Betriebsratswahl
– und die Wahlbeeinflussung durch Arbeitgeber
rechtslupe vom 5. März 2018 |
Aus dem in § 20 Abs. 2 BetrVG normierten Verbot, die Wahl des Betriebsrats durch Zufügung oder
Androhung von Nachteilen oder durch Gewährung oder Versprechen von Vorteilen zu beeinflussen, ergibt
sich nicht die Verpflichtung des Arbeitgebers, sich jeder kritischen Äußerung über den bestehenden
Betriebsrat oder einzelne seiner Mitglieder im Hinblick …
Betriebsratswahl – und die
fristlos gekündigten Mitarbeiter
rechtslupe vom 5. März 2018 |
Nach § 7 Satz 1 BetrVG sind die betriebsangehörigen Arbeitnehmer wahlberechtigt. Arbeitnehmer ist,
wer aufgrund eines privatrechtlichen Vertrags im Dienste eines anderen zur Leistung
weisungsgebundener, fremdbestimmter Arbeit in persönlicher Abhängigkeit verpflichtet ist. Die
betriebsverfassungsrechtliche Zuordnung zu dem Betrieb setzt voraus, dass der Arbeitnehmer in die
Betriebsorganisation des Arbeitgebers eingegliedert ist. …
Der
Mahnbescheidsantrag im falschen Rechtsweg – und die Verjährungshemmung
rechtslupe vom 2. März 2018 | Die Verjährung wird nach § 204 Abs. 1 Nr. 3 Alt. 1
BGB durch die Zustellung eines Mahnbescheids gehemmt, wobei nach § 167 ZPO die Wirkung einer
Zustellung, mit der die Verjährung nach § 204 BGB gehemmt werden soll, bereits mit dem Eingang des
Antrags bei Gericht eintritt, wenn die …
Kündigungsschutzklage
– und die Klage wegen Annahmeverzugslohn
rechtslupe vom 2. März 2018 | Wegen der Vorgreiflichkeit der Kündigung muss das
Arbeitsgericht entweder – wegen der Gefahr sich widersprechender Entscheidungen über den Fortbestand
des Arbeitsverhältnisses – den Rechtsstreit wegen Annahmeverzugslohn nach § 148 ZPO aussetzen oder
als Vorfrage für die geltend gemachten Zahlungsansprüche eine Entscheidung über die Wirksamkeit der
Kündigungen treffen. Eine Klageabweisung als …
Betriebsrente
Post – und der Anrechnungsausschluss von Zeiten nach dem 60. Geburtstag
rechtslupe vom 2. März 2018 | Eine Arbeitgeberin ist bei entsprechender
Ausgestaltung der Betriebsrente nicht verpflichtet, bei der Berechnung der Betriebsrente der
Arbeitnehmerin deren Beschäftigungszeiten nach Vollendung ihres 60. Lebensjahres zu berücksichtigen.
Die in § 6 Abs. 2 TV Betriebsrente Post geregelte Begrenzung der rentenfähigen Beschäftigungszeiten
auf den Zeitpunkt der Vollendung des 60. Lebensjahres ist wirksam. …
Annahmeverzugslohn
– und seine Verjährung
rechtslupe vom 2. März 2018 | Der Anspruch auf Vergütung wegen Annahmeverzugs
nach § 615 Satz 1 BGB verjährt gemäß § 195 BGB binnen drei Jahren. Die regelmäßige Verjährungsfrist
beginnt nach § 199 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 BGB mit dem Schluss des Jahres, in dem der Anspruch
entstanden ist und der Gläubiger von …
Sachrüge – und die
Anforderungen an die Revisionsbegründung
rechtslupe vom 2. März 2018 | Nach § 72 Abs. 5 ArbGG iVm. § 551 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2
ZPO gehört zum notwendigen Inhalt der Revisionsbegründung die Angabe der Revisionsgründe. Bei einer
Sachrüge sind nach § 551 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a ZPO die Umstände zu bezeichnen, aus denen
sich die …
AGG-Entschädigung –
und die Frist
rechtslupe vom 1. März 2018 | Nach § 15 Abs. 4 Satz 1 AGG muss ein Anspruch nach
Abs. 1 oder Abs. 2 des § 15 AGG innerhalb einer Frist von zwei Monaten schriftlich geltend gemacht
werden. Die Ausschlussfrist ist – auch in ihrer Kombination mit der für den Entschädigungsanspruch
nach § 15 Abs. 2 AGG …
Betriebliche
Altersversorgung – und die Ablösung einer Gesamtzusage durch eine Betriebsvereinbarung
rechtslupe vom 1. März 2018 | Eine Gesamtzusage ist die an alle Arbeitnehmer des
Betriebs oder einen nach abstrakten Merkmalen bestimmten Teil von ihnen in allgemeiner Form
gerichtete ausdrückliche Willenserklärung des Arbeitgebers, bestimmte Leistungen erbringen zu
wollen. Dabei wird die Gesamtzusage wirksam, wenn sie gegenüber den Arbeitnehmern in einer Form
verlautbart wird, die den einzelnen Arbeitnehmer …
Vorruhestandsverhältnis
– und die Benachteiligung wegen Behinderung
rechtslupe vom 1. März 2018 | Nach § 7 Abs. 2 AGG sind Bestimmungen in
Vereinbarungen, die gegen das Benachteiligungsverbot des § 7 Abs. 1 AGG verstoßen, unwirksam. Die
Bestimmung in § 7 Abs. 1 Halbs. 1 AGG untersagt im Anwendungsbereich des AGG eine Benachteiligung
wegen eines in § 1 AGG genannten Grundes, ua. wegen einer …
Anschlussrevision
– und ihre Begründung
rechtslupe vom 1. März 2018 | Nach § 72 Abs. 5 ArbGG gelten für das Verfahren vor
dem Bundesarbeitsgericht die Vorschriften der ZPO über die Revision mit Ausnahme des § 566 ZPO
entsprechend, soweit das ArbGG nichts anderes bestimmt. Gemäß § 554 Abs. 1 ZPO kann sich der
Revisionsbeklagte der Revision anschließen. Die Anschließung erfolgt durch …
Betriebsbedingte
Kündigung – und die Ausstrahlung des inländischen Betriebes auf das Ausland
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Angesichts der zunehmenden internationalen
Verflechtungen, der Globalisierung unserer Rechts- und Wirtschaftsordnung, der zunehmenden
Konzernstrukturen und Matrixstrukturen von Unternehmen müssen die Anforderungen, die an die
Ausstrahlung eines inländischen Betriebes an einen ausländischen Arbeitnehmer gestellt werden, nach
Ansicht des Landesarbeitsgerichts Niedersachsen im Interesse eines effektiven Arbeitnehmerschutzes
herabgesetzt werden. Die Vereinbarung deutschen Rechts …
Widerruf
eines bereits erteilten Arbeitszeugnisses
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Der Arbeitgeber kann ein bereits erteiltes
Arbeitszeugnis widerrufen und dessen Rückgabe verlangen, wenn ihm nachträglich Tatsachen bekannt
werden, die eine andere Beurteilung rechtfertigen würden und für einen zukünftigen Arbeitgeber von
ausschlaggebender Bedeutung bei der Einstellungsentscheidung sein könnten. Bereits vorliegende
Erkenntnisse der organschaftlichen oder rechtsgeschäftlichen Vertreter des Arbeitgebers bei der
Zeugniserteilung …
Befristete
Arbeitsverhältnisse – in Vertretungsfällen
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Der Grund für die Befristung liegt in
Vertretungsfällen darin, dass der Arbeitgeber bereits zu einem vorübergehend ausfallenden
Mitarbeiter in einem Rechtsverhältnis steht und mit der Rückkehr dieses Mitarbeiters rechnet. Damit
besteht für die Wahrnehmung der an sich dem ausfallenden Mitarbeiter obliegenden Arbeitsaufgaben
durch eine Vertretungskraft von vornherein nur ein zeitlich …
Weniger Gehalt – wegen
Selbstbestimmung über die Arbeitszeit
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Ein Verstoß gegen § 75 Abs. 1 BetrVG liegt nicht
vor, wenn die Betriebsparteien die Vergütung von Arbeitnehmern, die über die monatliche Zeit, Lage
und Dauer ihres Arbeitseinsatzes uneingeschränkt selbst bestimmen können, geringer bemessen als die
von Arbeitnehmern, die dem Weisungsrecht des Arbeitgebers hinsichtlich Zeit, Lage und Dauer der
Arbeitseinsätze …
Ordnungsgeld wegen
Ungebühr – und das zutreffende Rechtsmittel
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Belehrt das Gericht bei einem Ordnungsmittel
wegen Ungebühr fehlerhaft nicht über die Beschwerde nach § 181 GVG, sondern der Sache nach über eine
sofortige Beschwerde nach § 567 ZPO, so beginnt die Frist nicht schon mit Verkündung des Beschlusses
in mündlicher Verhandlung. Der Beschwerdeführer kann dann unter dem Prinzip der …
Handy-Klingeln
in der mündlichen Verhandlung
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Ein Ordnungsmittel wegen Ungebühr setzt Vorsatz
oder jedenfalls Gleichgültigkeit voraus. Allein das erneute Klingeln des Mobiltelefons trotz
vorheriger Belehrung durch das Gericht, das Gerät abzustellen, belegt nicht Vorsatz oder
Gleichgültigkeit. Vielmehr liegt eine Fehlbedienung nahe, auf die das Gericht angemessen zu
reagieren hat. Gemäß § 178 GVG kann gegen eine …
Wahl
zur Schwerbehindertenvertretung in einem Betrieb mit überwiegender Auswärtstätigkeit
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Aufgrund des Gebotes der Chancengleichheit der
Wahlbewerber kann der Wahlvorstand (hier Wahl der Schwerbehindertenvertretung) in einem Betrieb, in
dem die Wahlberechtigten ausschließlich in Kundenbetrieben arbeiten, verpflichtet sein, den
Wahlbewerbern die Einsatzbetriebe der Wahlberechtigten mitzuteilen. Eine solche Pflicht besteht
jedenfalls dann, wenn ein Wahlbewerber aufgrund seiner betrieblichen Stellung die Einsatzdaten
kennt, …
Grippeschutzimpfung
durch den Betriebsarzt – und der Impfschaden
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Führt eine selbständige Betriebsärztin im Betrieb
eine Grippeschutzimpfung als Maßnahme der allgemeinen Gesundheitsvorsorge durch, haftet der
Arbeitgeber nicht für einen möglichen Impfschaden. Der Behandlungsvertrag kommt zwischen Arzt und
Arbeitnehmer zustande. Ein Anspruch auf Schadensersatz nach § 280 Abs. 1 BGB und Zahlung von
Schmerzensgeld nach § 253 Abs. 2 BGB …
Bildungszeit wegen
politischer Weiterbildung in Baden-Württemberg
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | § 1 Abs. 4 BzG BW liegt ein weiter Politikbegriff
zugrunde. Auf die Zehn-Prozent-Grenze des § 7 Abs. 3 Alt. 2 BzG BW sind nur Weiterbildungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen gem. § 1 Abs. 2 BzG BW anrechenbar, nicht jedoch sonstige Freistellungen im
Sinne des § 5 Abs. 2 BzG BW. Für …
Tarifliche Eingruppierung
einer Gleichstellungsbeauftragten
rechtslupe vom 27. Februar 2018 | Auch wenn eine Gleichstellungsbeauftragte nach
dem BGleiG zu 100 % von der Arbeitsleistung freigestellt ist, stellt die Tätigkeit in Ausübung ihres
Amtes nicht die übertragene Tätigkeit im Sinn des § 12 TVöD dar. Die Voraussetzungen für eine
Eingruppierung nach § 12 TVöD liegen schon deshalb nicht vor, weil das Amt …
Altersabstandsklausel
in der betrieblichen Hinterbliebenenversorgung – und die Altersdiskriminierung
rechtslupe vom 26. Februar 2018 | Sieht eine Regelung in einer Versorgungsordnung
vor, dass Ehegatten nur dann eine Hinterbliebenenversorgung erhalten, wenn sie nicht mehr als 15
Jahre jünger als der Versorgungsberechtigte sind, liegt darin keine gegen das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verstoßende Diskriminierung wegen des Alters. In dem hier vom
Bundesarbeitsgericht entschiedenen Fall ist die Witwe 1968 …
Späteheklausel
in der betrieblichen Hinterbliebenenversorgung – und die Altersdiskriminierung
rechtslupe vom 26. Februar 2018 | Regelungen in Versorgungsordnungen, die eine
Hinterbliebenenversorgung ausschließen, wenn der versorgungsberechtigte Arbeitnehmer bei der
Eheschließung ein bestimmtes Alter überschritten hatte, unterfallen § 10 Satz 3 Nr. 4 AGG jedenfalls
dann, wenn dem versorgungsberechtigten Arbeitnehmer eine Altersversorgung zugesagt wird und sich die
Höhe der Hinterbliebenenversorgung an der Höhe der betrieblichen Altersrente oder …
Unwirksame
Kündigung in der Insolvenz – und die Annahmeverzugsvergütung als
Neumasseverbindlichkeit
rechtslupe vom 26. Februar 2018 | Kündigt der Insolvenzverwalter in einer
masseunzulänglichen Insolvenz das Arbeitsverhältnis rechtzeitig, dh. spätestens zum erstmöglichen
Termin nach der Anzeige der Masseunzulänglichkeit, gelten Annahmeverzugsansprüche, die im Fall der
Unwirksamkeit der Kündigung für die Zeit nach diesem Termin entstehen, gemäß § 209 Abs. 1 Nr. 2, §
209 Abs. 2 Nr. 2 InsO …
Pensionskassenrenten
– und die Eintrittspflicht des Pensions-Sicherungs-Vereins in der Insolvenz des
Arbeitgebers
rechtslupe vom 22. Februar 2018 |
Das Bundesarbeitsgericht hat den Gerichtshof der Europäischen Union um eine Vorabentscheidung zur
Auslegung und unmittelbaren Geltung von Art. 8 der Richtlinie 2008/94/EG ersucht. Nach Art. 8 der
Richtlinie 2008/94/EG haben sich die Mitgliedstaaten zu vergewissern, “dass die notwendigen
Maßnahmen zum Schutz der Interessen der Arbeitnehmer sowie der Personen, die zum …
Betriebsspaltung nach dem
UmwG – und der Betriebsübergang
rechtslupe vom 21. Februar 2018 | Nach § 131 Abs. 1 Nr. 1 UmwG bewirkt die
Eintragung der Spaltung in das Register des Sitzes des übertragenden Rechtsträgers, dass das
Vermögen des übertragenden Rechtsträgers entsprechend der im Spaltungs- und Übernahmevertrag
vorgesehenen Aufteilung jeweils als Gesamtheit auf die übernehmenden Rechtsträger übergeht. Die
Vorschrift ordnet eine (partielle) Gesamtrechtsnachfolge an. …
Lehrereingruppierung
in Niedersachsen
rechtslupe vom 21. Februar 2018 | Die Regelung in Ziff. 61.1 der Anlage iVm. Ziff.
4.1 und Ziff. 4.2 und Ziff. 2.3 Unterabs. 3 des Runderlasses des Kultusministeriums vom 15.01.1996
idF des Runderlasses vom 02.02.1998 (Eingruppierungserlass) war intransparent iSv. § 307 Abs. 1 Satz
2 BGB und deshalb gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB …
Abfindung nach
Altersteilzeit
rechtslupe vom 20. Februar 2018 | Ein Anspruch auf eine tarifliche Abfindung kann
voraussetzen, dass nach Beendigung des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses tatsächlich eine
Rentenkürzung eintritt. Einem Abfindungsanspruch steht in diesem Fall entgegen, dass der Kläger nach
Beendigung des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses eine abschlagsfreie Altersrente für besonders
langjährig Versicherte gemäß § 236b Abs. 2 SGB VI in Anspruch nehmen konnte. Auch …
Erwerbsminderungsrente
– als auflösende Bedingung eines Arbeitsverhältnisses
rechtslupe vom 20. Februar 2018 | Das dem TV-L unterfallende Arbeitsverhältnis
eines Arbeitnehmers, dem vom zuständigen Rentenversicherungsträger eine unbefristete Rente wegen
teilweiser Erwerbsminderung bewilligt wurde, endet nach § 33 Abs. 3 TV-L nicht aufgrund der in § 33
Abs. 2 TV-L bestimmten auflösenden Bedingung, wenn der Arbeitnehmer trotz seines eingeschränkten
Leistungsvermögens auf seinem bisherigen oder einem …
Konzernweite
Mitarbeiterbefragung – Mitbestimmung des Betriebsrats
rechtslupe vom 20. Februar 2018 | Der Betriebsrat eines konzernangehörigen
Unternehmens hat gegen dieses keinen Anspruch darauf, dass das Konzernunternehmer sich einer
konzernweiten Mitarbeiterbefragung widersetzt. Ein solcher Anspruch folgt nicht aus
betriebsverfassungsrechtlichen Gründen. Es handelt sich bei der erstrebten Verpflichtung weder um
eine der Mitbestimmung unterliegende – und insofern ggf. initiativrechtlich durchzusetzende –
Maßnahme, noch um …
Betriebsübergang auf eine
nicht tarifgebundene Erwerberin
rechtslupe vom 20. Februar 2018 | Wurden in einem Arbeitsvertrag mit der
Bestimmung, dass die für die Beschäftigungsstelle geltenden Tarifverträge maßgebend seien, die
jeweils geltenden tariflichen Regelungen zeit- und inhaltsdynamisch in Bezug genommen, so gilt ab
dem Betriebsübergang auf eine nicht tarifgebundene Betriebserwerberin der betreffende Tarifvertrag
im Arbeitsverhältnis der Parteien nur noch statisch. Eine derartige Bezugnahme …
Auflösung
einer Dienststelle der britischen Stationierungsstreitkräfte – und die betriebsbedingten
Kündigung eines Schwerbehindertenvertreters
rechtslupe vom 20. Februar 2018 | Das Kündigungsschutzgesetz ist auf ein
Arbeitsverhältnis mit den British Forces Germany (BFG) anzuwenden. Zu den gemäß § 15 Abs. 3 KSchG
geschützten Arbeitnehmern gehören aufgrund von Art. 56 Abs. 9 ZA-NTS auch die Bewerber für das Amt
der Vertrauensperson und der stellvertretenden Mitglieder der Schwerbehindertenvertretung bei den
alliierten Streitkräften. Nach …
TV-L – und die
Stufenzuordnung im Hochschulbereich
rechtslupe vom 19. Februar 2018 | Einschlägige Berufserfahrung
aus einer Beschäftigung bei einer anderen Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung
wird bei der Stufenzuordnung nach § 16 Abs. 2 Satz 4 TV-L idF von § 40 Nr. 5 Ziff. 1 TV-L so
behandelt, als ob sie beim selben Arbeitgeber iSd. § 16 Abs. 2 Satz 2 TV-L erworben …
TV-L – und die tarifliche
Ausschlussfristen
rechtslupe vom 19. Februar 2018 | Nach § 37 Abs. 1 Satz 1 TV-L verfallen Ansprüche
aus dem Arbeitsverhältnis, wenn sie nicht innerhalb einer Ausschlussfrist von sechs Monaten nach
Fälligkeit schriftlich geltend gemacht werden. Für denselben Sachverhalt reicht allerdings die
einmalige Geltendmachung des Anspruchs auch für später fällige Leistungen gemäß § 37 Abs. 1 Satz 2 …
Streitgegenstand
rechtslupe vom 16. Februar 2018 | Nach dem für das arbeitsgerichtliche
Urteilsverfahren geltenden zweigliedrigen Streitgegenstandsbegriff wird der Gegenstand eines
gerichtlichen Verfahrens durch den dort gestellten Antrag (Klageantrag) und dem ihm zugrunde
liegenden Lebenssachverhalt (Klagegrund) bestimmt. Der Streitgegenstand erfasst alle Tatsachen, die
bei einer natürlichen; vom Standpunkt der Parteien ausgehenden, den Sachverhalt seinem Wesen nach
erfassenden Betrachtungsweise …
Zeitdynamische
arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel – und der Betriebsübergang
rechtslupe vom 16. Februar 2018 | Eine dynamische Bezugnahmeklausel geht als
vertragliche Vereinbarung zwischen dem Veräußerer und dem Arbeitnehmer regelmäßig auf das nach dem
Betriebsübergang bestehende Arbeitsverhältnis mit dem Erwerber nach § 613a Abs. 1 Satz 1 BGB unter
Aufrechterhaltung der Dynamik über. Nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts ist bei
fehlender Angabe einer konkret nach Datum …
Arbeitsvertragliche
Bezugnahme – auf einen unwirksamen Tarifvertrag
rechtslupe vom 16. Februar 2018 | Die Arbeitsvertragsparteien können grundsätzlich
auch unwirksame Tarifverträge in Bezug nehmen. Für eine Annahme, sie hätten den Tarifvertrag nur für
den Fall seiner Wirksamkeit in Bezug nehmen wollen, müssen sich aus der Auslegung des
Arbeitsvertrags besondere Anhaltspunkte ergeben. Die Wirksamkeit des betreffenden Tarifvertrags ist
nicht Voraussetzung für die Wirksamkeit einer arbeitsvertraglichen …
Sozialplanabfindung
– brutto oder netto?
rechtslupe vom 16. Februar 2018 | Nach der ständigen Rechtsprechung des
Bundesarbeitsgerichts sind Sozialpläne als Betriebsvereinbarungen eigener Art wegen ihrer normativen
Wirkungen (§ 77 Abs. 4 Satz 1, § 112 Abs. 1 Satz 3 BetrVG) wie Tarifverträge auszulegen. Ausgehend
vom Wortlaut und dem durch ihn vermittelten Wortsinn kommt es auf den Gesamtzusammenhang und die
Systematik der …
Sozialplanabfindung – und die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit
rechtslupe vom 15. Februar 2018 | Berechnet sich die Höhe einer Sozialplanabfindung
(hier: neben den Faktoren Lebensalter und Bruttomonatseinkommen) auch nach der Dauer der
Unternehmenszugehörigkeit, so ist hierfür er Zeitpunkt des tatsächlichen Beginns des
Arbeitsverhältnisses sowie der Zeitpunkt seiner Beendigung maßgeblich. Hierfür kommt es nicht auf
den arbeitgeberseitig nach dem Sozialplan nächstmöglichen Kündigungstermin an. Vielmehr bestimmt …
Betriebsvereinbarungen –
und das Gebot der Rechtsquellenklarheit
rechtslupe vom 15. Februar 2018 | Schließt ein herrschendes Unternehmen zugleich
handelnd für die Konzernunternehmen mit dem Konzernbetriebsrat, dem oder den jeweiligen
Gesamtbetriebsräten oder den Einzelbetriebsräten eine Betriebsvereinbarung oder einen Sozialplan ab,
muss sich aus deren Inhalt zweifelsfrei ergeben, welche Regelungen von welchem
Betriebsverfassungsorgan im Rahmen seiner gesetzlichen Zuständigkeit vereinbart wird. Auch insoweit
gilt das Gebot …
Tarifliche
Ausschlussfristen – und die Geltendmachung des Anspruchs
rechtslupe vom 15. Februar 2018 | Die Geltendmachung eines Anspruchs zur Wahrung
einer Ausschlussfrist verlangt, dass die in Anspruch genommene Vertragspartei zu erkennen vermag,
welcher konkrete Anspruch ihr gegenüber erhoben wird. Dieser ist dem Grunde nach hinreichend
deutlich zu bezeichnen. Eine Bezifferung der Forderung ist entbehrlich, wenn sie dem Schuldner der
Höhe nach bekannt oder für …
Tarifliche
Ausschlussfristen – und die Ansprüche aus einer Betriebsvereinbarung
rechtslupe vom 15. Februar 2018 | Nach § 77 Abs. 4 Satz 4 BetrVG ist die
Vereinbarung tarifvertraglicher Ausschlussfristen für die Geltendmachung von Ansprüchen aus einer
Betriebsvereinbarung zulässig. Der Anwendbarkeit der Ausschlussfrist steht nicht entgegen, dass der
maßgebende Manteltarifvertrag auf das Arbeitsverhältnis der Parteien nicht gemäß § 3 Abs. 1, § 4
Abs. 1 TVG kraft …
Sozialplanabfindung –
Unternehmenszugehörigkeit und die Elternzeit
rechtslupe vom 15. Februar 2018 | Berechnet sich die Höhe einer Sozialplanabfindung
unter anderem auch nach der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, so kann ein während gesetzlicher
Elternzeit ruhendes Arbeitsverhältnis ungeachtet einer Teilzeittätigkeit iSv. § 15 Abs. 5 bis Abs. 7
BEEG den Referenzzeitraum verlängern. Dies gilt zumindest dann, wenn die Betriebsparteien in dem
Sozialplan eine Regelung für …
Arbeitnehmerstatus
eines Musikschullehrers
rechtslupe vom 15. Februar 2018 | Ein Arbeitsverhältnis unterscheidet sich von dem
Rechtsverhältnis eines freien Dienstnehmers durch den Grad der persönlichen Abhängigkeit, in der
sich der zur Dienstleistung Verpflichtete befindet. Arbeitnehmer ist, wer aufgrund eines
privatrechtlichen Vertrags im Dienste eines anderen zur Leistung weisungsgebundener, fremdbestimmter
Arbeit in persönlicher Abhängigkeit verpflichtet ist. Das Weisungsrecht kann Inhalt, Durchführung, …
Befristungskontrollklage
– und der Streitgegenstand
rechtslupe vom 15. Februar 2018 | Für eine Befristungskontrollklage bedarf es
keines besonderen Feststellungsinteresses. Ein im Antrag isoliert ausgewiesene
Feststellungsbegehren, dass zwischen den Parteien ein Arbeitsverhältnis besteht, hat keine
eigenständige Bedeutung im Sinne einer allgemeinen Feststellungsklage nach § 256 Abs. 1 ZPO.
Streitgegenstand einer Befristungskontrollklage nach § 17 Satz 1 TzBfG ist die Beendigung des
Arbeitsverhältnisses …
“Herausgabe
ordnungsgemäß ausgefüllter Lohnsteuerbescheinigungen und Sozialversicherungsnachweise” –
und ihre Zwangsvollstreckung
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Die zu vollstreckende Verpflichtung “Herausgabe
ordnungsgemäß ausgefüllter Lohnsteuerbescheinigungen und Sozialversicherungsnachweise” ist
nicht auf eine nicht vertretbare Handlung iSv. § 888 Abs. 1 ZPO gerichtet, sondern lediglich auf
eine Herausgabe der bezeichneten Papiere, die gemäß § 883 Abs. 1 ZPO durch den Gerichtsvollzieher zu
vollstrecken ist. Die bloße Herausgabe von Arbeitspapieren …
Weiterbeschäftigungsanspruch
– und die einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Auch wenn erst nach Einlegung der Berufung ein
Umstand eintritt, der einem Weiterbeschäftigungsanspruch entgegen stehen könnte, kann die
Zwangsvollstreckung nach § 62 Abs. 1 Satz 3 ArbGG iVm. §§ 707, 719 ZPO nur vorläufig eingestellt
werden, wenn die Vollstreckung dem Arbeitgeberin einen nicht zu ersetzenden Nachteil iSv. § 62
Abs. …
Annahmeverzugslohn
– und die zwischenzeitlich bezogene Beamtenbesoldung
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Beruht der Arbeitsentgeltanspruch des
Arbeitnehmers darauf, dass sich der Arbeitgeber ihm gegenüber im Annahmeverzug befindet, ist eine
Beamtenbesoldung, die der Arbeitnehmer im Zeitraum des Annahmeverzugs bezieht, weil er parallel in
einem Beamtenverhältnis steht und arbeitet, gem. § 615 Satz 2 BGB auf den Arbeitsentgeltanspruch
anrechenbar. Leistet der Arbeitnehmer im Zeitraum …
Spätehenklausel
in der betrieblichen Hinterbliebenenversorgung – und die unmittelbare Benachteiligung wegen
Alter
rechtslupe vom 14. Februar 2018 |
Bei einer Hinterbliebenenversorgungszusage handelt es sich um einen Vertrag zugunsten Dritter gem. §
328 BGB, und zwar zu Gunsten des Hinterbliebenen. Der Ausschluss eines Anspruchs auf eine
Hinterbliebenenversorgung für den Fall, dass die Ehe zwischen dem Arbeitnehmer und seinem Ehegatten
nach Vollendung des 62. Lebensjahres des Arbeitnehmers geschlossen wird, bewirkt …
Betriebliche
Hinterbliebenenversorgung – und die Lebenspartnerschaft
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Eine Versorgungszusage in einer
Betriebsvereinbarung, die der Witwe/dem Witwer einer Arbeitnehmerin/eines Arbeitnehmers eine
Witwen-/Witwerrente zusagt, begründet auch im Falle des Bestehens einer eingetragenen
Lebenspartnerschaft nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz (LPartG) zwischen der verstorbenen
Arbeitnehmerin/dem verstorbenen Arbeitnehmer und der Hinterbliebenen/dem Hinterbliebenen dieser
Arbeitnehmerin/dieses Arbeitnehmers einen Anspruch gegen den Versorgungsträger, sofern die übrigen
Anspruchsvoraussetzungen …
Verfallklausel
– und der Streit um die Beendigung des Arbeitsverhältnisses
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Nicht erst mit dem Kündigungsschutzantrag,
sondern bereits mit einem allgemeinen Feststellungsantrag kann die Arbeitnehmerin ihre
arbeitsvertraglichen Entgeltansprüche im Sinne des Tarifvertrags sowohl schriftlich als auch
gerichtlich geltend machen. Mit dem Klagantrag festzustellen, dass das Arbeitsverhältnis der
Parteien nicht durch einen Beendigungstatbestand (hier: Ende der beamtenrechtlichen Beurlaubung)
aufgelöst worden sei, sondern …
Verfallklausel
nach dem TV-L – und die Geltendmachung per E-Mail
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Nach § 37 Abs. 1 TV-L erfallen Ansprüche aus dem
Arbeitsverhältnis, wenn sie nicht innerhalb einer Ausschlussfrist von sechs Monaten nach Fälligkeit
von den Beschäftigten oder vom Arbeitgeber schriftlich geltend gemacht werden. Für den selben
Sachverhalt reicht die einmalige Geltendmachung des Anspruchs auch für später fällige Leistungen
aus. Eine Mail …
Sofortige
Beschwerde – und die erforderliche Unterschrift
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Eine von einem Rechtsanwalt eingereichte
sofortige Beschwerde muss mit vollem Namen unterschrieben sein. Eine wissentlich und willentlich
abgekürzte Unterschrift (nicht Ausschleifung der Unterschrift) ist nicht ausreichend, auch wenn der
Rechtsanwalt erklärt, immer so zu “unterschreiben”. Ansonsten ist die sofortige
Beschwerde gem. § 78 Satz 1 ArbGG iVm. § 572 Abs. …
Einigungsstelle
– und die gerichtliche Bestimmung des Vorsitzenden
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Wird in einem Verfahren nach § 100 ArbGG die
Einsetzung einer/s bestimmten Vorsitzenden der Einigungsstelle beantragt und diese Person vom
anderen am Verfahren beteiligten Betriebspartner ohne nähere Begründung abgelehnt, ist die Ablehnung
für die gerichtliche Ermessensentscheidung regelmäßig unerheblich. Ein Vetorecht der Betriebspartner
mit der Folge, dass der abgelehnte Vorsitzende für …
Stufenzuordnung eines Lehrers
nach dem TV-L
rechtslupe vom 14. Februar 2018 | Bei der Einstellung eines Lehrers im Rahmen eines
Arbeitsverhältnisses können einschlägige Berufserfahrungszeiten von weniger als einem Jahr, die der
Lehrer in einem anderen Bundesland erworben hatte, mit der für das Referendariat nach § 44 Nr. 2a
Ziff. 2 TV-L (jetzt: § 6 TV EntgeltO Lehrer) anzurechnenden Zeit von sechs Monaten …
Verhaltensbedingte
Kündigung – und die Anhörung des Betriebsrats
rechtslupe vom 13. Februar 2018 | Nach § 102 Abs. 1 Satz 1 BetrVG ist der
Betriebsrat vor jeder Kündigung zu hören. Gemäß Satz 2 der Bestimmung hat ihm der Arbeitgeber die
Gründe für die Kündigung mitzuteilen. Nach Satz 3 ist eine ohne Anhörung des Betriebsrats
ausgesprochene Kündigung unwirksam. Der notwendige Inhalt der Unterrichtung nach § …
Fristsetzung im
PKH-Bewilligungsverfahren
rechtslupe vom 13. Februar 2018 | Die Wirksamkeit einer Fristsetzung nach § 118
Abs. 2 Satz 4 ZPO setzt deren förmliche Zustellung voraus, es sei denn, die Frist wurde im (Güte-
oder Kammer-)Termin vom Arbeitsgericht verkündet. Eine Heilung nach § 189 ZPO kommt nicht in
Betracht, wenn vom Gericht die förmliche Zustellung der Verfügung mit der …
Streit auf
der Betriebsfeier zu Weiberfastnacht
rechtslupe vom 9. Februar 2018 | Nach § 626 Abs. 1 BGB kann das Arbeitsverhältnis
von jedem Vertragsteil aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist gekündigt werden,
wenn Tatsachen vorliegen, aufgrund derer dem Kündigenden unter Berücksichtigung aller Umstände des
Einzelfalls und unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des
Arbeitsverhältnisses bis zum Ablauf der Kündigungsfrist oder …
Betriebliche
Karnevalsfeier – und das Teilnahmerecht des Arbeitnehmers
rechtslupe vom 9. Februar 2018 | Zu
Karnevalsfeiern, Weihnachtsfeiern und Betriebsausflüge, die vom Arbeitgeber betriebsöffentlich für
die bei ihm beschäftigten Arbeitnehmer angeboten werden, ist jeder Mitarbeiter, dessen
Arbeitsverhältnis noch nicht beendet ist, einzuladen. Dies gilt auch für Mitarbeiter, die bis zur
Beendigung des Arbeitsvertrags unwiderruflich von der Arbeitsleistung freigestellt sind.
Grundsätzlich ist es zunächst freie Entscheidung …
Verlängerte
Postlaufzeiten an Karneval
rechtslupe vom 9. Februar 2018 | Zumindest in Mainz ist an den Karnevalstagen nicht
mit verlängerten Postlaufzeiten zu rechnen, so dass bei einem gleichwohl verspäteten Posteingang
ggfs. nach § 233 ZPO Wiedereinsetzung in die hierdurch versäumte Frist zu gewähren ist. So auch in
dem hier entschiedenen Fall, in dem der Beklagte nach Überzeugung des Landesarbeitsgerichts
Rheinland-Pfalz …
Ordentliche
Kündigung eines Geschäftsführers
rechtslupe vom 8. Februar 2018 | Die gegenüber ihrem Geschäftsführer erklärte
Kündigung einer GmbH bedarf gem. § 14 Abs. 1 Nr. 1 KSchG nicht der sozialen Rechtfertigung iSd. § 1
Abs. 2 KSchG. § 14 Abs. 1 Nr. 1 KSchG enthält eine negative Fiktion. Danach gelten die Vorschriften
des ersten Abschnitts des Kündigungsschutzgesetzes nicht in Betrieben …
Eingruppierung – und die
Anforderungen an eine Feststellungsklage
rechtslupe vom 8. Februar 2018 | § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO verlangt, dass die
Klageschrift die bestimmte Angabe des Gegenstands und des Grundes des erhobenen Anspruchs sowie
einen bestimmten Antrag enthält. Die Klagepartei muss eindeutig festlegen, welche Entscheidung sie
begehrt. Dazu hat sie den Streitgegenstand so genau zu bezeichnen, dass der Rahmen der gerichtlichen …
Unangemessene
Verlängerung der Kündigungsfrist
rechtslupe vom 8. Februar 2018 | Wird die gesetzliche Kündigungsfrist für den
Arbeitnehmer in Allgemeinen Geschäftsbedingungen oder sog. Einmalbedingungen erheblich verlängert,
kann darin auch dann eine unangemessene Benachteiligung entgegen den Geboten von Treu und Glauben
iSv. § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB liegen, wenn die Kündigungsfrist für den Arbeitgeber in gleicher Weise
verlängert wird. § …
Ausschlussfrist
bei der Urlaubsabgeltung – und die Kündigungsschutzklage
rechtslupe vom 8. Februar 2018 |
In der Erhebung einer Kündigungsschutzklage liegt nicht die – eine vertragliche Ausschlussfrist
wahrende – Geltendmachung einer Urlaubsabgeltung. Der Anspruch eines Arbeitnehmers auf
Urlaubsabgeltung kann als reiner Geldanspruch Ausschlussfristen unterliegen. Dies hat das
Bundesarbeitsgericht sowohl für tarifvertragliche Ausschlussfristen als auch für Ausschlussfristen
in Arbeitsverträgen entschieden. So auch in dem hier vom …
Eingruppierung von Gemeindepädagogen – die an staatlichen Schulen
Religionsunterricht erteilen
rechtslupe vom 8. Februar 2018 | Die Eingruppierung der Gemeindepädagogen, die an
staatlichen Schulen Religionsunterricht erteilen, ist in § 41 Nr. 4 Abs. 2 der Kirchlichen
Arbeitsvertragsordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland Ost (KAVO EKD-Ost) vom 20.01.2010
abschließend geregelt. Der Geltungsbereich der Sonderregelung für Beschäftigte als Lehrkräfte in §
41 Nr. 1 KAVO EKD-Ost erstreckt sich …
Außerordentliche oder ordentliche Kündigung?
rechtslupe vom 8. Februar 2018 |
Eine außerordentliche Kündigung eines Arbeitsverhältnisses – ob mit oder ohne Auslauffrist – ist
hinreichend deutlich zu erklären. Der Wille, aus wichtigem Grund zu kündigen, muss erkennbar werden.
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 26. Oktober 2017 – 6 AZR 158/16,,,
Dynamische
arbeitsvertragliche Bezugnahme auf einen Tarifvertrag – und der Betriebsübergang
rechtslupe vom 6. Februar 2018 | Die Bindung des Betriebserwerbers an die vom
Betriebsveräußerer mit dem Arbeitnehmer individualrechtlich vereinbarte dynamische Bezugnahme auf
einen Tarifvertrag verstößt nicht gegen Art. 3 der Richtlinie 2001/23/EG i.V.m. Art. 16 der
EU-Grundrechtecharta (GRC). Der Erwerber kann die erforderlichen Anpassungen sowohl einvernehmlich
im Wege des Änderungsvertrags als auch einseitig durch Erklärung einer …
Befristung
zur Erprobung – und die Erprobungsdauer
rechtslupe vom 6. Februar 2018 | § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 TzBfG nennt keine
konkrete zeitliche Vorgabe zur Erprobungsdauer. Allerdings kann der vereinbarten Vertragslaufzeit
Bedeutung im Rahmen der Prüfung des Befristungsgrunds zukommen. Sie muss sich am Sachgrund der
Befristung orientieren und so mit ihm im Einklang stehen, dass sie nicht gegen das Vorliegen …
Verwirkung
im Arbeitsrecht
rechtslupe vom 6. Februar 2018 | Mit
der Verwirkung als Sonderfall der unzulässigen Rechtsausübung (§ 242 BGB) wird eine illoyal
verspätete Geltendmachung von Rechten ausgeschlossen. Sie dient dem Vertrauensschutz und verfolgt
nicht den Zweck, den Schuldner stets dann von seiner Verpflichtung zu befreien, wenn dessen
Gläubiger längere Zeit seine Rechte nicht geltend gemacht hat (Zeitmoment). Der …
Betriebliche
Altersversorgung – und der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz
rechtslupe vom 6. Februar 2018 | Der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz
ist die privatrechtliche Ausprägung des Gleichheitssatzes nach Art. 3 Abs. 1 GG. Gemäß § 1b Abs. 1
Satz 4 BetrAVG können Versorgungsverpflichtungen nicht nur auf einer Versorgungszusage, sondern auch
auf dem Grundsatz der Gleichbehandlung beruhen. Im Bereich des Betriebsrentenrechts hat der
arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz damit kraft Gesetzes anspruchsbegründende …
Eingruppierungen,
Umgruppierungen – und die Zustimmungsersetzung in Fällen der Tarifpluralität
rechtslupe vom 2. Februar 2018 | Der Betriebsrat kann seine Zustimmung zu einer
Ein- bzw. Umgruppierung iSv. § 99 Abs. 1 Satz 1 BetrVG nur aus den im Gesetz abschließend genannten
Gründen verweigern. Er genügt der gesetzlichen Begründungspflicht, wenn es als möglich erscheint,
dass er mit seiner schriftlich gegebenen Begründung einen der in § 99 Abs. …
Ausbildungskostenausgleichskasse
im Schornsteinfegerhandwerk
rechtslupe vom 2. Februar 2018 | § 7 Abs. 2 Satz 2 des Tarifvertrags über die
Förderung der beruflichen Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk vom 24. September 2012 (TV AKS
2012) ist unwirksam, soweit Betriebe ohne Arbeitnehmer (sog. Soloselbständige) Beiträge an die
Ausbildungskostenausgleichskasse im Schornsteinfegerhandwerk zahlen müssen. Zugleich hat das
Bundesarbeitsgericht ernsthafte Zweifel an der Tariffähigkeit und der …
Dynamische
Bezugnahme auf einen Tarifvertrag – und der Betriebsübergang
rechtslupe vom 2. Februar 2018 | Nach der früheren Rechtsprechung des
Bundesarbeitsgerichts waren bei einer arbeitsvertraglichen Bezugnahmeregelung bei Tarifgebundenheit
des Arbeitgebers an den in einer arbeitsvertraglichen Verweisungsklausel bezeichneten Tarifvertrag –
anders als bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern – diese Klauseln in aller Regel als sog.
Gleichstellungsabreden auszulegen, auch ohne dass dies im Wortlaut der Vereinbarung irgendeinen
Niederschlag …
Befristeter
Arbeitsvertrag – für Schauspieler in einer Krimiserie
rechtslupe vom 1. Februar 2018 | Der Sachgrund der Eigenart der
Arbeitsleistung nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 TzBfG soll vor allem verfassungsrechtlichen, sich
unter anderem aus der Freiheit der Kunst (Art. 5 Abs. 3 GG) ergebenden Besonderheiten Rechnung
tragen. Allein die Kunstfreiheit des Arbeitgebers rechtfertigt die Befristung des Arbeitsvertrags
mit einem an …
Streifenführer
im Außendienst des Ordnungsamts – und seine Eingruppierung
rechtslupe vom 1. Februar 2018 |
Ein Streifenführer im Außendienst des Ordnungsamtes einer nordrhein-westfälischen Kommune erfüllt
nicht die Anforderungen des Tätigkeitsmerkmals der Entgeltgruppe 9 TVöD/VKA, da die von ihm
auszuübende Tätigkeit keine gründlichen, umfassenden Fachkenntnisse im Sinne der VergGr. Vb Fallgr.
1a BAT erfordert. Zutreffend hat das Landesarbeitsgericht Düsseldorf den maßgeblichen Arbeitsvorgang
für die Eingruppierung des …
Rücktritt
vom nachvertraglichen Wettbewerbsverbot
rechtslupe vom 1. Februar 2018 | Bei einem nachvertraglichen Wettbewerbsverbot
nach §§ 74 ff. HGB handelt es sich um einen gegenseitigen Vertrag im Sinne des §§ 320 ff. BGB. Die
Karenzentschädigung ist Gegenleistung für die Unterlassung von Konkurrenztätigkeit. Erbringt eine
Vertragspartei ihre Leistung nicht, kann die andere Vertragspartei vom Wettbewerbsverbot
zurücktreten, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt …
Eingruppierung
einer staatlich anerkannten Heilpädagogin – bei Tätigkeit in einer integrativen
Kindergartengruppe
rechtslupe vom 1. Februar 2018 |
Maßgebend für die Bestimmung des Arbeitsvorgangs ist das Arbeitsergebnis. Dabei kann die gesamte
vertraglich geschuldete Tätigkeit einen einzigen Arbeitsvorgang ausmachen. Nur wenn es tatsächlich
möglich ist, Tätigkeiten von unterschiedlicher Wertigkeit abzutrennen, werden diese nicht zu einem
Arbeitsvorgang zusammengefasst. Wiederkehrende, gleichartige und gleichwertige Bearbeitungen können
zusammengefasst werden. Nicht zusammengefasst werden können …
Rechtsmittelbegründung
– durch Darstellung abweichender Rechtsansichten
rechtslupe vom 1. Februar 2018 | Nach § 72 Abs. 5 ArbGG iVm. § 551 Abs. 1 ZPO
muss der Revisionskläger die Revision begründen. Die Begründung muss nach § 551 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2
Buchst. a ZPO diejenigen Umstände bezeichnen, aus denen sich die Rechtsverletzung ergeben soll. Dies
erfordert die konkrete Darlegung der Gründe, …
Musikschullehrer –
mit Honorarvertrag
rechtslupe vom 31. Januar 2018 | Ein Arbeitsverhältnis unterscheidet sich von dem
Rechtsverhältnis eines freien Dienstnehmers durch den Grad der persönlichen Abhängigkeit, in der
sich der zur Dienstleistung Verpflichtete befindet. Arbeitnehmer ist, wer aufgrund eines
privatrechtlichen Vertrags im Dienste eines anderen zur Leistung weisungsgebundener, fremdbestimmter
Arbeit in persönlicher Abhängigkeit verpflichtet ist. Das Weisungsrecht kann Inhalt, Durchführung, …
Massenentlassung – und
die Berücksichtigung von Leiharbeitnehmern
rechtslupe vom 31. Januar 2018 | Das Bundesarbeitsgericht hat dem Gerichtshof
der Europäischen Union ein Vorabentscheidungsgesuch gemäß Art. 267 AEUV zur Beantwortung der
folgenden Fragen vorgelegt: Ist Art. 1 Abs. 1 Unterabs. 1 Buchst. a der Richtlinie 98/59/EG des
Rates vom 20.07.1998 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über
Massenentlassungen dahin auszulegen, dass zur Bestimmung der …
Wahl der
Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen – und die Wahlanfechtung
rechtslupe vom 29. Januar 2018 | Nach § 94 Abs. 6 Satz 2 SGB IX sind für die Wahl
der Vertrauensperson und des stellvertretenden Mitglieds die Vorschriften über die Wahlanfechtung
bei der Wahl des Betriebsrats sinngemäß anzuwenden. Nach § 19 Abs. 1 BetrVG kann die Wahl beim
Arbeitsgericht angefochten werden, wenn gegen wesentliche Vorschriften über das …
Wahl
der Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen – und der Gewerkschaftsvertreter
rechtslupe vom 29. Januar 2018 | Die Verwendung eines Kennworts für einen
Wahlvorschlag ist bei der Wahl der Schwerbehindertenvertretung nicht zulässig. Bei der Wahl der
Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen verstößt der Wahlvorstand daher gegen den Grundsatz
des § 9 Abs. 2 SchwbVWO, wenn er einen Wahlvorschlag auf dem Stimmzettel mit dem Kennwort “gewerkschaftliche
Vertreter” versieht. Nach …
In
privatrechtlichen Unternehmen tätige Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes – und die Wahl zum
Betriebsrat
rechtslupe vom 29. Januar 2018 - Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes, die in
Betrieben privatrechtlich organisierter Unternehmen tätig sind, sind bei der Wahl des Betriebsrats
in diesen Betrieben wählbar. Dies ergibt sich aus § 5 Abs. 1 Satz 3, § 7 und § 8 Abs. 1 Satz 1
BetrVG. Der Wählbarkeit steht § 14 Abs. 2 AÜG …
Vertrauensperson der
schwerbehinderten Menschen – und die Wählbarkeit
rechtslupe vom 29. Januar 2018 - Nach § 94 Abs. 3 Satz 1 SGB IX sind bei der die
Wahl der Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen alle in dem Betrieb oder der Dienststelle
nicht nur vorübergehend Beschäftigten wählbar, die am Wahltag das 18. Lebensjahr vollendet haben und
dem Betrieb oder der Dienststelle seit sechs Monaten angehören. Nicht …
Wahl der
Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen – und die Listenwahl
rechtslupe vom 29. Januar 2018 - Nach § 94 Abs. 6 Satz 1 SGB IX werden die
Vertrauensperson und das stellvertretende Mitglied nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl gewählt.
Mehrheitswahl ist Persönlichkeitswahl. Der Wähler wählt Personen, nicht Listen. Gewählt ist der
Kandidat, der die meisten Stimmen auf sich vereint. Dieser für die Wahl der Vertrauensperson der
schwerbehinderten …
Kostenentscheidung
nach Erledigung der Revision
rechtslupe vom 29. Januar 2018 - Die Kosten, die durch ein Revisionsverfahren
entstanden sind, das nach einer erfolgreichen sofortigen Beschwerde nach § 72b ArbGG für erledigt
erklärt worden ist, sind bei der Kostenentscheidung nach § 91a ZPO als Teil der Kosten des wieder
beim Berufungsgericht anhängigen Rechtsstreits zu behandeln. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht
entschiedenen Fall …
Wahl
der Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen – und die Frage der Nichtigkeit
rechtslupe vom 29. Januar 2018 - Ebenso wie die Betriebsratswahl ist die Wahl der
Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen nur in ganz besonderen Ausnahmefällen nichtig, in
denen gegen allgemeine Grundsätze jeder ordnungsgemäßen Wahl in so hohem Maße verstoßen worden ist,
dass auch der Anschein einer dem Gesetz entsprechenden Wahl nicht mehr vorliegt. Voraussetzung ist,
dass der Mangel …
etriebsübergang –
und die nicht mitwechselnde verantwortliche Person
rechtslupe vom 29. Januar 2018 - Wechselt die in der für den Betrieb der
wirtschaftlichen Einheit verantwortliche Person nicht mit zu dem neuen Betriebsinhaber, liegt kein
Betriebsübergang im Sinne von § 613a Abs. 1 BGB vor. In dem hier vom Bundesarbeitsgericht
entschiedenen Fall stritten die Parteien darüber, ob das ursprünglich zwischen ihnen begründete
Arbeitsverhältnis – wie …
Verwirkung – und das
Umstandsmoment
rechtslupe vom 26. Januar 2018 - Die Verwirkung ist ein
Sonderfall der unzulässigen Rechtsausübung und soll dem Bedürfnis nach Rechtsklarheit dienen. Sie
hat nicht den Zweck, Schuldner, denen gegenüber Gläubiger ihre Rechte längere Zeit nicht geltend
gemacht haben, von ihrer Pflicht zur Leistung vorzeitig zu befreien. Deshalb kann allein der
Zeitablauf die Verwirkung eines Rechts nicht …
Die
arbeitsvertragliche dynamische Verweisung auf AVR-Caritas – und die Bindung nichtkirchlicher
Betriebserwerber
rechtslupe vom 26. Januar 2018
- Richtet sich die Vergütung eines Arbeitnehmers gemäß des Arbeitsvertrags in dynamisierter Weise
nach den AVR, bleibt dieser Vertragsinhalt durch die Betriebsübergänge gemäß § 613a Abs. 1 Satz 1
BGB unverändert. Die Geltendmachung der sich daraus ergebenden Ansprüche verstößt nicht gegen die
Grundsätze von Treu und Glauben. Die Zugehörigkeit der Arbeitgeberin …
Weihnachtsgeld – und die Mitbestimmung beim betrieblichen
Entlohnungssystem
rechtslupe vom 25. Januar 2018 - In Fortführung der Theorie der
Wirksamkeitsvoraussetzung kann ein Arbeitnehmer bei einer unter Verstoß gegen das
Mitbestimmungsrecht aus § 87 Abs. 1 Nr. 10 BetrVG vorgenommenen Änderung der im Betrieb geltenden
Entlohnungsgrundsätze eine Vergütung auf der Grundlage der zuletzt mitbestimmungsgemäß eingeführten
Entlohnungsgrundsätze fordern. Die im Arbeitsvertrag getroffene Vereinbarung über die Vergütung.
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 23. August 2017 – 10
AZR 136/17.
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Arbeitsrecht
Weihnachtsgeld – aufgrund betrieblicher Übung
rechtslupe vom 25. Januar 2018 - Unter einer betrieblichen Übung ist die
regelmäßige Wiederholung bestimmter Verhaltensweisen des Arbeitgebers zu verstehen, aus denen die
Arbeitnehmer schließen können, ihnen solle eine Leistung oder eine Vergünstigung auf Dauer
eingeräumt werden.
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 23. August 2017 – 10
AZR 136/17.
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Arbeitsrecht
Fortgeltung der Diakonie-AVR nach Betriebsübergang auf einen nichtkirchlichen Erwerber
rechtslupe vom 25. Januar 2018 - Ist im Arbeitsvertrag das in
Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) geregelte kirchliche Arbeitsrecht dynamisch in Bezug genommen, gilt
diese dynamische Verweisung auch nach einem Betriebsübergang auf einen weltlichen Erwerber gemäß §
613a Abs. 1 Satz 1 BGB weiter.
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 23. November 2017 – 6
AZR 683/16.
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Arbeitsrecht
Mindestlohn – und die Anrechenbarkeit von Prämien
rechtslupe vom 25. Januar 2018 - Der Arbeitnehmer
hat nach § 1 Abs. 1 und
Abs. 2 MiLoG für jede tatsächlich geleistete Arbeitsstunde Anspruch auf den Mindestlohn
von – im Streitzeitraum – 8, 50 Euro brutto. Dieser gesetzliche Anspruch tritt eigenständig neben
den arbeits- oder tarifvertraglichen Entgeltanspruch; wird der gesetzliche Mindestlohn
unterschritten, führt § 3
MiLoG zu einem Differenzanspruch.
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 8. November 2017 – 5 AZR
692/16
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Arbeitsrecht
Die Sonderzahlung nach billigem Ermessen
rechtslupe vom 23. Januar 2018 - Mit der
arbeitsvertraglichen Formulierung “Zusätzlich zum Grundgehalt wird … eine Weihnachtsgratifikation
gezahlt” begründet der Arbeitgeber typischerweise einen Entgeltanspruch des Arbeitnehmers. Die
gleichzeitige Bezeichnung der Gratifikation als “freiwillige Leistung” schließt den Rechtsanspruch
auf die Leistung ebenso wenig aus wie die Formulierung “derzeit”1. Dass die vertragliche Regelung
dem Arbeitgeber in Bezug auf die Höhe der Weihnachtsgratifikation ein einseitiges
Leistungsbestimmungsrecht iSv. § 315 BGB einräumt, ist grundsätzlich zulässig.
Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 23. August 2017 – 10
AZR 376/16
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Befristung des Arbeitsvertrags eines Lizenzspielers der
Fußball-Bundesliga
BAG-Pressemitteilung vom 16. Januar 2018 - Die Befristung von Arbeitsverträgen
mit Lizenzspielern der Fußball-Bundesliga ist regelmäßig wegen der Eigenart der Arbeitsleistung des
Lizenzspielers nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 TzBfG gerechtfertigt.
Bundesarbeitsgericht,
Urteil vom 16. Januar 2018 - 7 AZR 312/16.
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Männlicher Bewerber abgelehnt – keine Entschädigung nach AGG
vom 16. Januar 2018 -
Die Stelle einer kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Schleswig-Holstein darf ausschließlich
für Frauen ausgeschrieben werden. Ein abgelehnter männlicher Bewerber kann daher keine Entschädigung
nach dem AGG verlangen. Das geht aus einem am 11.1.2018 erschienen Urteil des LAG Schleswig-Holstein
vom 2.11.2017 (2 Sa 262 d/17) hervor.
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Arbeitgeber haftet nicht für Impfschaden
vom 4. Januar 2018 - Wird in einem Betrieb eine Grippeschutzimpfung durchgeführt,
ist der Arbeitgeber grundsätzlich nicht verpflichtet, über mögliche Risiken einer Impfung
aufzuklären. Einen etwaigen Verstoß der Aufklärungspflicht seitens des durchführenden Arztes braucht
er sich nicht zurechnen lassen. Er haftet nicht für Schäden, die aus der Impfung resultieren. Das
hat das BAG in einem Urteil vom 21.12.2017 (8 AZR 853/16) entschieden.
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